Donnerstag, 8. April 2010

2:6 - Augsburg zieht verdient ins Halbfinale ein




2:6 (1:3, 0:1, 1:2) Play-Off-Stand: 2:3 - Augsburg im Halbfinale
WalkersBärenNews#29:
Schade, es hat nicht sein sollen. Die Eisbären Berlin haben das entscheidende fünfte Play-Off-Viertelfinalspiel gegen die Augsburger Panther vor 14 000 Zuschauern in der nicht ausverkauften (!) O2 World verloren. Chancen waren jede Menge vorhanden. Doch entweder spielte der EHC zu umständlich oder aber der AEV-Keeper Dennis Endras stand im Weg. Für mich ist Dennis Endras der Spieler dieser Serie gewesen. Augsburg zeigte sich vor allem im Abschluss eiskalt. Man hatte am Ende 31 Schüsse weniger abgegeben als der EHC - 55 zu 24 - aber halt vier Tore mehr erzielt.

Die Eisbären legten los wie die Feuerwehr. Ein Angriff nach dem Anderen rollte auf Endras sein Tor zu. Doch der Teufelskerl entnervte die Stürmer der Berliner wieder reihenweise.
Erst nach 8:37 konnte er das erste Mal bezwungen werden. Kapitän Steve Walker traf zum 1:0 in Überzahl.
Doch durch unnötige aber auch nicht ganz nachvollziehbare Strafen kamen die Gäste besser ins Spiel. Innerhalb von 94 Sekunden drehten die Panther das Spiel. Jeff Likens gelang in der 14. Minute der 1:1-Ausgleich in Überzahl. In der 16. Minute war Brett Engelhardt ebenfalls in Überzahl erfolgreich gewesen - 1:2.
Das erste Mal herrschte gedrückte Stimmung in der Arena am Ostbahnhof. Außer den Augsburger´n war kurze Zeit nix zu hören.
Die Eisbären warfen weiter alles nach vorne - und waren dadurch anfällig für Konter. Tyler Beechey gelang drei Minuten vor der ersten Pause das 1:3. Es war zugleich der Pausenstand.
Das zweite Drittel war ein einziger Sturmlauf der Eisbären. War das Torschussverhältnis im ersten Drittel noch nahezu ausgeglichen (16 zu 12) so schossen die Hausherren im Mitteldrittel fast aus allen Lagen. 24 mal schossen die Berliner auf´s Tor. Augsburg kam auf ganze fünf Torschüsse. Die Eisbären hatten zwar ein Chancenübergewicht, ja. Aber die ganz großen Chancen waren es auch nicht. Denn man spielte einfach wieder zu kompliziert, wollte immer noch einen Schlenker machen. Das wirkte fast ideenlos. Die Schüsse, die dann kamen, waren meistens auch Verzweiflungsschüsse. Wenn gleich einige davon auch gefährlich waren.
Durch diese vielen Schüsse wirkten die Eisbären dann auch optisch überlegen. Augsburg zeigte in diesem Drittel aber wieder eindrucksvoll, wie man seine Chancen nutzt. Darin Olver erhöhte in der 34. Minute auf 4:1.
Mit diesem Ergebnis ging es in die zweite Pause.

Im letzten Drittel waren die Eisbären weiter bemüht, doch weiterhin rannten sie plan- und kopflos an. Das Augsburg in diesem Drittel nichts weiter machen würde als zu verteidigen, war wohl allen klar gewesen.
Einzig Richie Regehr schaffte es in der 49. Minute noch einmal Dennis Endras zu überwinden. Es war erneut ein Powerplaytor. Es sollte das letzte Saisontor der Eisbären gewesen sein.
Zwar waren sie danach weiterhin bemüht und auch die Halle tat ihr Übriges. Doch Augsburg spielte es klug zu Ende.
EHC-Trainer Don Jackson riskierte am Ende alles, nahm Torwart Rob Zepp heraus. Das nutzten die Panther zu zwei weiteren Toren. In der 59. Minute gelang Brett Engelhardt das 2:5, eine Minute später Chris Collins das 2:6.
Dabei blieb es dann. Die Augsburger und deren Anhang feierten die Sensation ausgelassen.
Die Eisbären fuhren mit hängenden Köpfen vom Eis.
Sie kamen aber wenig später wieder raus zur "Ehrenrunde". Das waren jetzt noch einmal emotionale Momente. Wir Fans verabschiedeten Denis Pederson, der ja bekanntlich seine Karriere beenden wird. Man sah "Pidi" seine Trauer über das bittere Ende seiner Karriere an. Er hatte Tränen in den Augen. Aber nicht nur er, auch einige Fans waren in diesem Moment sehr angetan und wurden von ihren Gefühlen übermannt - auch ich.
Auch Kapitän Steve Walker wurde noch einmal zur Ehrenrunde aufgefordert. Nicht wenige meinten nach dem Spiel, es sei das letzte Spiel der Karriere von "Walks" gewesen. Sein Blick bei der Ehrenrunde ließ es zudem vermuten - auch er war sehr traurig. Ob es nun am frühen Aus, an "Pidi´s" Karriereende oder aber an seinem eigenem Karriereende lag, bleibt offen. Man kann gespannt sein, was in den nächsten Tagen bei den Eisbären passieren wird. Wer den Verein noch alles verlassen wird. Es werden spannende Tage.

Fazit:

Die Eisbären haben sich bemüht. Doch im Abschluss waren sie einfach zu umständig. Sie haben versucht, den Puck reinzutragen Doch gegen einen Endras klappt so was nicht. Zudem waren auch wieder haarsträubende Abspielfehler dabei gewesen. Diese nutzte Augsburg zu Konter´n und dann auch zu Toren. Der AEV spielte sehr abgezockt vorm Tor. So kommt man sehr weit in den Play-Offs.
Bei den Eisbären hatte ich irgendwie den Eindruck, dass der nötige Biss gefehlt hat. Man hatte das Gefühl, sie seien satt nach vier Titeln. Der "Titelhunger" war nicht vorhanden. So nimmt eine bisher tolle Saison ein jähes Ende. Und die Saison muss man nun wohl als schlecht bezeichnen. Denn das Ziel war nun mal der Titel. Aber man kann halt nicht jedes Jahr Meister werden. Und eine Rekord-Vorrunde zählt in den Play-Offs auch nichts mehr.
Andere Teams haben es auch einmal verdient. Und Augsburg ist der verdiente Sieger dieser Serie.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Die beiden Hauptschiedsrichter waren Herr Bauer und Herr Looker. Ich fand ihre Leistung nicht Play-Off-tauglich. Anfangs noch kleinlich pfeifen. Mit zunehmender Spieldauer wurden dann die Pfiffe der Herren in Schwarz-Weiß immer weniger. Man hatte fast das Gefühl gehabt, sie seien gar nicht mehr auf dem Eis. Die Zwei-Minuten-Strafe gegen den Augsburger nach dem Foul an einen Eisbären mit Verletzungsfolge war nicht nachvollziehbar. Es hätte eine höhere Strafe geben müssen. Aber ist ja auch egal, sie waren auf jeden Fall nicht dran Schuld an der Niederlage, die haben sich die Eisbären selber zuzuschreiben. Und Schuld sein konnten sie ja zudem auch nicht, weil sie ja sich mit zunehmender Spieldauer "unsichtbar" machten.
Note 5.

Fanstimmung:

Die Fans haben ihr bestes gegeben. Am Ende sollte es nichts werden mit dem Halbfinaleinzug. Klar waren wir geschockt. Aber wir sangen bis zur Schlusssirene und auch danach weiter.
Selbst die Sitzblöcke haben fast das ganze Spiel über gestanden. Darüber war ich beeindruckt. Mit ihren Klatschpappen haben sie richtig viel Lärm erzeugt.
Allerdings gab es auch wieder eine Menge Sitzplatzfans, die ganz schnell die Halle verlassen haben. Und zwar nach dem 2:5. Da war ihnen wohl klar gewesen, dass wird nix mehr. Ja und? Dann bleibe ich trotzdem bis zum Ende und gucke mir das Spiel bis zur letzten Sekunde an. Im Eishockey kann so viel passieren. Aber dass sind halt wieder die "Erfolgsfans", die nachdem Auswärtssieg am Montag wieder aus ihren "Löchern" gekrochen sind und dachten, es geht so weiter. Denen kann ich nur sagen, bleibt in Zukunft fern von den Eisbären. Solche Fans können sie nicht gebrauchen. Den anderen Sitzplatzfans zoll ich Respekt, dass sie das ganze Spiel über so toll mitgemacht haben. In der nächsten Saison bitte mehr davon.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Dennis Endras (Augsburg/Torwart)
2. Brett Engelhardt (Augsburg/Stürmer)
3. Darin Olver (Augsburg/Stürmer)

Am Ende bleibt mir nur eins zu sagen: Herzlichen Glückwunsch an die Augsburger Panther zum verdienten Halbfinaleinzug. Sie waren über die komplette Serie gesehen das fittere und spritzigere Team. Vorm Tor haben sie sich so eiskalt präsentiert wie die Eisbären in den vergangenen Jahren. Und Dennis Endras hat den Part von Rob Zepp aus den letzten Jahren übernommen. Er hat die ganze Serie über sehr, sehr stark gehalten. Der AEV hätte durchaus diese Serie auch mit 3:0 gewinnen können, denn in Spiel Eins hatten die Eisbären schon verdammt viel Glück beim Sieg gehabt.

Und wie gesagt. Mir tut nicht das frühe Aus weh. Nein, ich bin traurig weil wir"Pidi"nie wieder auf dem Eis spielen sehen werden. "Pidi", wir danken dir für wunderschöne und sehr erfolgreiche Jahre mit dir zusammen. Du wirst uns sehr fehlen. Aber du bleibst immer bei uns Fans im Herzen.

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