Am Freitagabend besiegten die Eisbären die Kölner Haie im dritten Finalspiel mit 4:3 (2:0,0:2,2:1) und führen nun mit 2:1-Siegen in der Serie. Damit fehlt dem EHC nur noch ein Sieg zum Gewinn der dritten deutschen Meisterschaft nach 2005 und 2006.
Die Partie war an Dramatik nicht zu überbieten. Alleine in den letzten drei Minuten fielen drei Treffer. Aber der Reihe nach.
Schon beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung der Bären ertönte Riesenapplaus, als der Name von Mark Beaufait fiel. Den Haien schien alleine der Name Angst eingeflösst zu haben, denn gespielt hat das "Play-off-Monster" keine einzige Sekunde.
Im ersten Drittel boten die Eisbären starkes Eishockey, sie schnürten die Haie in deren Drittel ein, Köln konnte sich kaum befreien. Doch den Berliner gelang kein Treffer. Bis zur zehnten Minute. Andre Rankel erzielte die 1:0-Führung für Berlin. Und es kam noch besser. In der 16. Minute überwand KEC-Verteidiger Renz, der von Glück reden konnte, dass er nach seinem bösen Foul vom Dienstag gegen Kramer heute überhaupt mit dabei war, seinen eigenen Keeper Müller. Das 2:0, Constantin Braun wurde das Tor gut geschrieben, da er als letzter Bär am Puck war.
Dabei blieb es bis zum Drittelende.
Im zweiten Drittel bot sich zunächst das selbe Bild. Doch nach einer guten halben Stunde wurden die Eisbären zu nachlässig, sie ließen dadurch Köln ins Spiel kommen.
Wie aus dem Nichts erzielte Bryan Adams nach schwerem Torwartfehler von Rob Zepp den 1:2-Anschlusstreffer.
Nun hatten die Haie ihre stärkste Phase. Der Ausgleich lag in der Luft. Viele gute Chancen hatten die Haie, doch entweder hielt Zepp die Schüsse oder die Haie schossen knapp am Tor vorbei.
Kurz vor Ende des zweiten Drittels erzielten die Haie dann den mittlerweile verdienten 2:2-Ausgleich durch Stephane Julien.
Im letzten Drittel wurde der Krimi immer spannender. Beide Teams suchten die Entscheidung. Doch die Torhüter Zepp und Müller hielten ihre Kästen sauber.
Die einzigen, die ihre Arbeit eingestellt hatten, waren die Schiris Roland Aumüller und Daniel Piechaczek, die keine Strafen verhingen.
Drei Minuten vor dem Ende gab es einen Riesenjubelschrei auf den Rängen. Sven Felski hatte gerade zum 3:2 eingeschossen, da brachen bei den 4695 (gefühlte 6000) alle Dämme. Wildfremde Menschen lagen sich in den Armen, feierten den Treffer von Felski, als ob der EHC gerade Meister geworden war.
Doch eine Minuten vor dem Ende nahmen die beiden Schiris ihre Arbeit wieder auf und stellten EHC-Kapitän Walker für zwei Minuten wegen Spielverzögerung vom Eis. Da hätte man sich von den Schiris mehr Fingerspitzengefühl gewünscht, denn das ganze Drittel pfeiffen sie gar nicht und dann so eine "dumme Strafzeit".
Köln riskierte nun alles, nahm Torwart Müller vom Eis und spielte so mit zwei Mann mehr.
Und tatsächlich glichen die Haie noch einmal aus. Stephane Julien war es gewesen, der 46 (!) Sekunden vor dem Ende den 3:3-Ausgleich erzielte.
Nun waren die Bären-Fans geschockt und die Haie-Fans sowie Spieler konnten ihr Glück kaum fassen. Sollte es tatsächlich doch noch eine Verlängerung geben? Auf den Rängen hatten sich wohl alle damit abgefunden, dass es in die Overtime gehen würde.
Doch 31 Sekunden vor dem Ende kam der Auftritt von Kapitän Steve Walker. Der Puck kam zu ihm und er schoss ihn hinein ins Tor. Nun gab es kein Halten mehr auf den Rängen. Während die EHC-Fans feierten, trauerten im Gäste-Block die Haie-Fans.
Bei diesem Ergebnis blieb es bis zum Ende.
Die Bärenfans sangen freudetrunken: "Und hier waren wir das letzte Mal..."
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