Freitag, 26. Juni 2009

Auch das Eishockey leidet unter der Finanzkrise

In der aktuellen Ausgabe der Eishockeynews ist die Finanzkrise ein großes Thema. Unter der Überschrift "Wie Eishockey unter der Finanzkrise leidet" ist die aktuelle Situation zusammengefasst.
Wie die Finanzkrise die Teams betrifft, fasse ich nun einmal in Stichpunkten aus dem Artikel zusammen:

- die Eisbären Berlin zogen ihre Juniorenmannschaft aus der Oberliga zurück, Rostock, Halle und die Preussen Berlin folgten. Die Folge: Die Oberliga Nord kollabierte komplett.

- Kassel nahm erst nach langem zögern am Lizenzierungsverfahren zur kommenden DEL-Saison teil.

- Nürnberg wendete nach monatelangem Hin und Her die Insolvenz ab.

- die Profis der Hannover Scorpions verzichten auf 15 bis 25 Prozent ihres Gehaltes.

- bei DEL-Absteiger Duisburg kommen Zahlungsrückstände bei Sozialversicherungsträgern und Finanzamt an die Öffentlichkeit.

- die Kölner Haie sind um eine Umschuldung und neue Gesellschafter bemüht, um den Spielbetrieb mittelfristig zu sichern.

- die Krefeld Pinguine verzichten aus Kostengründen auf ihr geplantes Trainingslager in der Schweiz.

- Bietigheim zog seinen Antrag auf eine Teilnahme am Lizenzierungsverfahren an der DEL zurück.

Das waren nur die Teams aus Deutschland. IIHF-Präsident Rene Fasel sah nun ein, dass die Finanzkrise auch seine Sportart erreicht hätte:

"Wir können uns vor der Realität nicht verschließen."

Doch nicht nur die deutschen Ligen sind davon betroffen.

- in der Schweiz bangen die Langnau Tigers wegen massiver Einbrüche auf dem Sponsorensektor um die Zulassung zur Nationalliga A.

- die Espoo Blues aus Finnland forderten ihre Stars zum Gehaltsverzicht auf bzw. erteilten denen die Freigabe.

- Södertälje aus Schweden fährt einen rigorosen Sparkurs, um die eigene Existenz zu sichern.

- in Tschechien verzichtet Znojemsti Orli auf eine weitere Teilnahme an der Extraliga.

- in Österreich zog sich Innsbruck in die Zweitklassigkeit zurück.

- in der NHL stellte mit den Phoenix Coyotes erstmals ein NHL-Klub einen Insolvenzantrag.

- in der ECHL zogen sich im Winter zwei Teams aus dem laufenden Spielbetrieb zurück.

Aber nicht nur das Eishockey ist betroffen. Die Rusian Open im Golf wurden abgesagt. Den Organisatoren der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi strich die Regierung eine halbe Milliarde Euro.

Auch die vor einem Jahr gegründete Profiliga KHL hat Probleme. Dort stehen fünf Klubs auf der Kippe.
Konsequenz ist die Absage der CHL, da Sponsor Gazprom die Champions League mehr kostet als erwartet. Statt zehn Millionen Euro sind es 17 Millionen.

Nur "König Fußball" scheint mit der Krise keine Probleme zu haben. Zum Beispiel lässt sich Gazprom die Werbeaufschrift auf den Trikots von Schalke 04 rund zwölf Millionen Euro kosten.

Die DEL ist sich dem Ernst der Lage bewusst und mahnte alle Klubs (auch die vermeintlich gesunden Klubs) bei den Budgetplanungen für die kommende Saison zur Vorsicht.

Dies ist auch bei den bisherigen Transfers zu sehen. Sonst wechselten immer zahlreiche kanadische und amerikanische Profis in die DEL, bisher sind es gerade mal vier.

Der Nürnberger Trainer Andreas Brockmann sagte vor einiger Zeit einmal einen guten Spruch:

"Alle sparen, nur Mannheim und Ingolstadt nicht."

Den kompletten Bericht gibt es in der aktuellen Ausgabe (Nummer 26) der Eishockeynews zu lesen.

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