Sonntag, 16. November 2008

0:2 - Eisbären vorm Tor ohne Glück

WalkersBärenNews#9: EHC Eisbären Berlin vs. Hannover Scorpions 0:2


Die Eisbären haben am Freitagabend in der O2 World die zweite Niederlage in Folge kassiert. Dem 1:3 gegen Krefeld vor der Länderspielpause folgte ein 0:2 gegen den nun neuen Tabellenführer aus Hannover. Warum die aber an der Spitze stehen, weiß keiner so genau. Denn wer nach dem 1:0 bereits auf Zeit spielt und den Puck nur aus der eigenen Verteidigungszone rausschießt, hat meiner Meinung nach nichts an der Spitze der DEL zu suchen.


Vor dem Spiel gab es erst einmal Aufmunterung für den schwer erkrankten Robert Müller. Zettel mit seiner Rückennummer "80" und ein Plakat, auf dem Stand "Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren" wurde von den Fans hoch gehalten. Zudem hallten "Robert Müller"-Rufe durch die Halle und alle 14 200 Fans hatten sich von ihren Plätzen erhoben. Ein Moment, in dem wohl die meisten Zuschauer Gänsehaut bekamen und wohl auch die eine oder andere Träne vergossen.


Aber nun hinein in ein Spiel, welches man auch hätte anders nennen können. Sinnloses Herumgestocher. Versuchten beide Teams anfänglich noch, sich Chancen zu erspielen, so wurde es gegen Ende des ersten Drittels einfach nur noch grausam. Beide Teams stocherten nur so um die Scheibe, so dass einem das Zuschauen vergehen konnte - kein schönes Spiel.
Ganze zwei Höhepunkte hatte das erste Drittel. Nach drei Minuten jubelten die EHC-Fans über die vermeintliche 1:0-Führung, doch Tyson Mulock hatte bei seinem Tor den Schläger zu weit oben gehabt, weshalb Schiedsrichter Willi Schimm auf "Kein Tor" entschied.
Zweites Highlight, zu mindestens aus Scorpions-Sicht, war die 1:0-Führung für Hannover. Die Gäste hatten nach sieben Minuten Powerplay, kamen aber nicht in ihre Formation. Also musste eine Einzelleistung das Tor bringen, Eric Schneider lief allein auf Rob Zepp zu, spielte ihn aus und schob den Puck hinein ins Tor.



Im zweiten Drittel merkte man den Eisbären ihr Bemühen an, doch was an Schüssen auf´s Tor von Alex Jung kam, war eher harmlos. Einmal trafen die Bären zudem nur den Pfosten. Mehr kam aber nicht von den Bären. Von Hannover kam gar nichts, die spielten wie bereits erwähnt nach dem 1:0 nur noch auf Zeit, sehr einfallsreich, aber was will man auch erwarten von einer Mannschaft, die von Hans Zach trainiert wird... Hans Zach sorgte dann kurz vor Drittelende für den Aufreger des Spiels. Nach dem sein Spieler Sachar Blank eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen eines Kniechecks erhielt, flippte der "Alpenvulkan" völlig aus. Er sprang wie wild geworden auf seiner Bank herum, meckerte mit dem Schiri und legte sich zudem noch mit Eisbären-Doc Jens Ziesche an. Und der konnte ja nun wirklich gar nichts dafür. Die Fans der Bären fanden "Hansi´s" Ausraster sehr amüsant und sangen, wie immer wenn Hans Zach da ist: "Alle ham nen Trainer nur die Scorpions nicht, die ham den Zach das .."


Im letzten Drittel begannen die Bären sehr druckvoll, doch ihnen wollte kein Tor gelingen. Fortan wurde es aber wieder ein nicht schön anzusehendes Spiel. Die Bären wollten den Ausgleich erzielen, brachten aber nichts wirklich gefährliches zu Stande. Und Hannover spielte weiter auf Zeit und schoss den Puck ständig weg, sodass es zahlreiche Bully´s vor Hannovers Tor gab wegen vielen unerlaubten Weitschüssen.
Kurz vor Schluss riskierte Trainer Don Jackson alles, nahm Zepp vom Eis und brachte einen weiteren Feldspieler auf´s Eis. So konnten die Bären mit zwei Mann mehr agieren, denn Hannover hatte nach einer Strafzeit gegen Sascha Goc einen Mann weniger auf dem Eis. Doch die doppelte Überzahl dauerte nicht lange, denn Schiri Schimm schickte Bär Rankel wegen angeblichen Haken´s vom Eis - streitwürdige Entscheidung.
So hatten die Eisbären "nur noch" einfache Überzahl. Und die Scorpions entschieden das Spiel. Aris Brimanis mit dem Schuss ins leere Tor - 2:0 für Hannover.

Und nun folgten wieder jene Szenen, die mich schon beim Krefeld-Spiel auf die Palme gebracht haben. Viele Sitzplatz-Zuschauer verließen schlagartig die Halle. Die Stehplatz-Fans quittierten das mit Pfiffen und mit dem Gesang: "Ihr habt bezahlt ihr könnt jetzt gehen".
Da fragt man sich wirklich, was diese Fans eigentlich beim Eishockey zu suche haben, wenn sie sofort abhauen, wenn es mal nicht läuft.
Nächste Woche, wenn die Eisbären gleich zwei Heimspiele haben, wird sich zeigen, wer die wahren Fans sind...

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