Montag, 7. Juni 2010

WBN-Serie/Teil 2: Eisbären Berlin

Heute geht meine tägliche Serie mit den Eisbären Berlin weiter.

Wenn man als Meister in die neue Saison geht, hat man eigentlich nur ein Ziel - die Titelverteidigung. Und die Eisbären waren auch neben den Adlern Mannheim einer der großen Favoriten auf den Gewinn der DEL-Meisterschaft 2009/2010. Doch es sollte Nichts werden mit dem Titel-Hattrick.

Dabei spielten die Hauptstädter doch eigentlich eine Super-Hauptrunde, wenn man sich die Punktzahl am Ende anschaut - 123 Punkte, das bedeutete zugleich neuer Rekord.
Doch so überlegen, wie es die Tabelle nach 56 Spieltagen auswies, waren die Eisbären nicht. Klar, 25 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten sind viel, aber wenn man sich mal die Ergebnisse der Berliner anschaut, dann sieht man, wie viele enge Spiele dabei waren, die nur mit einem Tor Vorsprung gewonnen wurden. 17-mal machte ein Tor den Unterschied aus - die Spiele hätten allesamt auch anders ausgehen können.
Manager Peter-John Lee sagte auch während der Saison, dass man nicht von einer Dominanz seiner Mannschaft sprechen kann:

"Dominant wären wir, wenn wir unsere Spiele mit 6:1 oder 7:2 gewinnen würden. Aber wir haben die meisten Spiele nur mit einem Tor Unterschied gewonnen."

Die Tatsache, dass man die engen Spiele sowieso gewinnen würde, brachte dann das böse Erwachen in den Play-Offs mit sich. Dort schied man sensationell gegen Augsburg aus. Und dass nicht unglücklich sondern verdient. Augsburg war den Berliner in allen Belangen überlegen gewesen. Sei es der Kampfgeist, der Siegeswille oder die Fitness - überall waren die Panther-Spieler dem vierfachen Meister überlegen.
Doch ein anderer Punkt für´s Ausscheiden könnte der gewesen sein, dass der unbedingte "Titel-Hunger" nicht mehr da war bei den Spielern nach vier gewonnenen Meisterschaften. Die Augsburger hingegen träumten vom erstmaligen Halbfinaleinzug und setzten somit zusätzliche Kräfte frei.

Das Ziel für die kommende Saison dürfte wahrscheinlich wieder Meisterschaft heißen. Würde ja auch in den Rhythmus der Eisbären passen - 2005 und 2006 Meister, 2007 Aus in den Pre-Play-Offs, 2008 und 2009 Meister, 2010 Aus im Play-Off-Viertelfinale. Wir lassen uns überraschen.

Mit welchem Personal man das Ziel Meisterschaft angehen wird, ist noch nicht ganz klar. Da gibt es noch Baustellen im Team, die behoben werden müssen. Drei Spieler haben den Verein bisher verlassen. Marvin Degon wechselt innerhalb der Liga nach Ingolstadt, Andy Roach ist noch auf Vereinssuche und Denis Pederson beendete seine Karriere.
Dass sind alles Spieler, die nicht so einfach zu ersetzen sind. Und dann gibt es ja noch ein großes Fragezeichen hinter der Zukunft von Kapitän Steve Walker. Bei ihm deutet alles auf ein Karriereende hin. Dazu geäußert hat er sich bisher noch nicht.
Das wäre ein herber Schlag für den Verein, wenn auch "Walks" noch gehen würde.

Doch es ist nur ein Vorgeschmack auf dass, was uns in den nächsten Jahren erwarten wird. Es kommt so langsam aber sicher die Zeit, in der es den Umbruch in Berlin geben wird. Lange Jahre hatte man den Spielerstamm weitestgehend zusammen gehalten und nur punktuell verstärkt. Aber irgendwann war allen klar, dass der Zeitpunkt kommen würde, in der die Routinier´s "von Bord" gehen werden und von nun an die Jungen die Verantwortung übernehmen müssen.

Für die neue Saison wurde bisher nur Mads Christensen aus Iserlohn für den Sturm verpflichtet. Er wird Pederson aber keinesfalls gleichwertig ersetzen können. Da muss Manager Lee noch nachlegen und noch einen "Kracher" verpflichten. Oder aber man geht einen anderen Weg und gibt dem Nachwuchs nach und nach mehr Verantwortung. Einer der jungen, der seinen Durchbruch in der kommenden Saison schaffen kann, ist Laurin Braun. Sein Können ließ er schon aufblitzen, als er vergangene Saison für ein paar Spieler in Reihe Eins ran durfte und dort ordentlich punktete.

Aber lassen wir uns überraschen, welchen Weg Manager Peter John Lee letztendlich gehen wird. Er wird schon die richtigen Entscheidungen treffen.

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