Sonntag, 12. Oktober 2008

Samuel Peter vs. Vitali Klitschko: Oder wie verschiebt man einen Boxkampf

Durch einen glücklichen Zufall bekam ich die Gelegenheit, auch dem zweiten Highlight dieser Woche in der O2-World beizuwohnen. Nach dem stimmungsvollen CHL-Spiel, welches unsere Bären ja wie bekannt erfolgreich bestritten haben, kam es gestern Abend nun zum WM-Kampf der WBC zwischen Titelverteidiger Samuel " The Nigerian Nightmare" Peter und dem Herausforderer Vitali "Dr. Eisenfaust" Klitscho. Für Klitschko war es der erste Kampf nach 4(!!!) Jahren.

Für mich stellte sich nun die Frage wie es denn ist, wenn "unsere" Halle zweckentfremdet wird. Wie wird die Stimmung sein? Ist die Halle auch voll? Welche Promis laufen einem bei einem Boxkamf über den Weg?

Also, die Halle galt mit 14000 Zuschauern Zuschauern als ausverkauft, obwohl hier und da noch einige Plätze frei waren. Für einen Boxkampf war auch die Stimmung recht ordentlich, was allerdings nur für den Hauptkampf gilt. Während der Vorkämpfe war die Halle leider nicht mal zur Hälfte gefüllt, was mit Sicherheit aber auch am WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gelegen hat.

Optisches Highlight vor dem Kampf war sicherlich der Auftritt der Pussycat Dolls, was man auch am Geräuschpegel in der Halle deutlich merkte.

Zu einem Boxkampf gehören natürlich auch immer reichlich Prominente. Und so konnte man am Abend auch reichlich davon sehen, bzw. erahnen, da man von den 400er-Blöcken ja nicht die allerbeste Sicht hat. Aber ausgestattet mit einem Fernglas konnte man u.a. ehemalige Boxer wie Regina Halmich oder auch Henry Maske erkennen. Aus dem Comdian-Bereich waren dann auch Karl Dall, Mario Barth oder auch Oliver Pocher zu Gast in Berlin. Bei einer Box-WM darf natürlich auch Boxpromoter Don King nicht fehlen. Weitere Promis am Ring: Niki Lauda, Ralf Möller, Claudia Effenberg, Uschi Glas, etc. Also die A-Z-Prominenz war wie immer gut vertreten. Es ist halt ein Event zum Sehen und gesehen werden.

Der Hauptkampf begann dann wie zumeist mit Gänsehautfeeling beim Einmarsch der Protagonisten des Abends und natürlich mit einem laaanggezogenem "Let's get ready to rumble" des weltbekannten Ringsprechers Michael Buffer.


das weltbekannte Let's get ready to rumble von Michael Buffer

Der Kampf selber war dann doch eine recht einseitige Angelegenheit für Vitali Klitschko, der seinem Kontrahenten kaum eine Chance ließ. Mit etwas mehr Druck hätte Klitschko auch eine Entscheidung in den ersten beiden Runden suchen können. Aber da Boxkämpfe ja nicht selten im Verdacht stehen, bereits im Vorfeld abgesprochen zu sein, dauerte es acht Runden bis der Kampf ein doch recht unerwartetes Ende fand.

Nach Ende der achten Runde wurde, den Statuten des Boxverbandes zufolge, der Zwischenstand durchgegeben, welcher einstimmig Vitali Klitschko vorne sah. Unmittelbar danach wurde aus der Ecke des Titelverteidigers der Kampf für beendet erklärt - also ein technischer K.O.

Für kaum einen Zuschauer in der Halle konnte diese Entscheidung nachvollzogen werden, da Samuel Peter bis zu diesem Zeitpunkt weder verletzt noch am Ende seiner Kräfte schien.

Wie dem auch sei - der Traum der Klitschk.o.-Brüder ist wahr geworden: Nachdem der "kleine" Wladimir bereits Weltmeister der Verbände IBF und WBO ist, komplettierte nun Vitali mit dem Gürtel der WBC die Sammlung. Noch nie besaßen zwei Brüder alle Titel im Schwergewicht.


Alles in allem war es doch ein schöner Abend, man hat das Feeling eines Boxkampfes einmal geniessen können, auch wenn ich mich dem Eindruck einer abgesprochen Veranstaltung nicht verwehren kann. Aber das kann ja durchaus nur meine Meinung sein.

Aber trotzdem freue ich mich bereits jetzt auf das nächste Eisbären-Heimspiel am 17. Oktober.
Ich freue mich auf eine volle Halle und eine Riesenstimmung!!!




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