Sonntag, 25. Juli 2010

Die DEL ist gescheitert...

... das behauptet der Autor des Artikels "Die große DEL-Schmelze" aus der FAZ.

Fakt ist, die Deutsche Eishockey Liga (DEL) durchlebt derzeit ihre größte Krise seit Bestehen. Die Sommerpause wird den Fans wohl noch lange in Erinnerung bleiben - aber nicht wegen der positiven Schlagzeilen.

Sicherlich war nicht Alles schlecht gewesen in der bisherigen Sommerpause. Blicken wir doch einmal zwei Monate zurück. Es war die Eishockey-WM im eigenen Land gewesen. Was war dass nicht für eine tolle WM gewesen. Und dass nicht nur wegen den Spielen der Top-Nationen wie Kanada, Russland, usw. Nein, vor allem die deutsche Eishockey Nationalmannschaft hatte bei der Heim-WM überzeugt und ein tolles Spiel nach dem Anderen abgeliefert.
Es fing ja schon beim Eröffnungsspiel an, als man einen neuen Zuschauerrekord erreichte und zugleich auch die USA mit 2:1 n.V. besiegte.
Dieses Spiel und dieser Sieg entfachten eine Eishockey-Euphorie in Deutschland, mit der man vor der WM nicht rechnen konnte. Endlich erinnert man sich wieder gerne zurück an Spiele des DEB-Teams bei der WM. Was mir in Erinnerung blieb, war zum Einen das Spiel gegen Russland in der Zwischenrunde, wo man am Ende knapp verlor.
Oder aber das Viertelfinale gegen die Schweiz, als man diese emotionale und sehr spannende Partie mit 1:0 gewann.
Der Höhepunkt war dann aber das Halbfinale, wo man den Russen lange Paroli bot und beinahe die Verlängerung erreicht hätte. Doch ein einziger Fehler machte die Final-Hoffnungen kaputt und man verlor am Ende das Halbfinale.
Aber dieses Halbfinale lief nicht nur in sportlicher Sicht auf bessere Zeiten hoffen. Denn unglaubliche 2,49 Millionen Zuschauer verfolgten das WM-Halbfinale. Man konnte wieder ein klein wenig Hoffnung haben auf bessere Zeiten im deutschen Eishockey.

Doch diese Euphorie verflog ganz schnell und der graue Liga-Alltag hatte die Fans schneller eingeholt als erwartet. Immer neue Negativ-Schlagzeilen kamen aus der DEL. Die Kassel Huskies standen vor dem Aus, wurden aus der DEL ausgeschlossen. Doch die gaben sich damit nicht zufrieden und es folgte eine Klage-Welle.

Zu mindestens gab es dann auch einmal zwischendurch positive Meldungen aus der DEL. Die Kölner Haie, die auch kurz vor dem Aus standen, waren gerettet.
Doch es sollte die letzte gute Nachricht gewesen sein. Es folgte der Juli, in dem es Schlag auf Schlag ging.
Ende Juni/Anfang Juli gab die DEL die Lizenzvergabe bekannt. Die Frankfurt Lions und die Kassel Huskies hatten keine Lizenz für die Saison 2010/2011 erhalten. Während sich die Frankfurt Lions schnell mit ihrem Schicksal abgaben, gingen die Kassel Huskies mal wieder vor Gericht und klagten.
Am Donnerstag gab es dann die nächste Hiobsbotschaft zu vermelden: Und zwar diese, dass der amtierende Deutsche Meister Hannover vor dem Aus steht.
Am Freitag wurde dann bekannt gegeben, dass Kassel wohl endgültig keine Lizenz für die anstehende Saison erhalten wird. Wobei da dass letzte Wort bestimmt noch nicht gesprochen ist.

Es ist schon traurig mit anzusehen, wie das deutsche Eishockey zu Grunde geht. Frankfurt ist weg, Kassel wehrt sich noch dagegen, Hannover steht kurz vor dem Aus, Köln und Krefeld haben sich gerade so retten können. Wann erreicht uns die nächste negative Meldung eines DEL-Clubs?

Am heutigen Sonntag findet in der Frankfurter Eissporthalle eine Gedenkveranstaltung statt. Die Fans nehmen Abschied von Ihrer Lieblings-Eishockey-Mannschaft. Es ist bitter, so etwas erleben zu müssen. Die Frankfurt Lions waren immerhin ein Gründungsmitglied der DEL.

Wie der Bericht in der FAZ schon sagt: Die DEL ist gescheitert, nur will man dass nicht zugeben.

"Die Sportart kann sich nicht aus sich selbst heraus finanzieren. Was den Schluss zulässt, dass die DEL eine Fehlkonstruktion ist und eines Tages wie ein Kartenhaus zusammenbrechen muss."

Ich bin gespannt, wie es weiter geht mit der DEL. Die neue Saison wird sicherlich noch statt finden. Doch wie geht es danach weiter? Ein Szenario, was ich mir nicht vorstellen will.
Dass die DEL mit ihrem jetzigen Modell gescheitert ist, dass ist uns Fans schon seit Jahren bewusst. Nur Änderungen hat es seit dem auch keine gegeben.

Bleibt am Ende wohl als Zukunft nur die europäische Superliga namens "Big Bang", an der auch die Eisbären Berlin und die Adler Mannheim teilnehmen sollen. Reizvoller wären die Spiele sicher alle mal, aber ob es etwas an der Popularität an der Sportart in Deutschland tun wird, ist zu bezweifeln.

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