WalkersBärenNews#25: EHC Eisbären Berlin vs. Füchse Duisburg - 2:4
Alle hatten sich wahrscheinlich nur Gedanken über die Höhe des Sieges der Eisbären gegen Duisburg gemacht. Doch die 13 000 Zuschauer wurden am Dienstagabend in der O2 World Zeuge einer historischen Sache. Denn die Füchse Duisburg, als Tabellenletzter und mit 12 Niederlagen in Folge im Gepäck angereist, blamierten die Eisbären bis auf die Knochen. Mit 4:2 siegten die Füchse. Sie waren zwar an diesem Abend fast die komplette Spielzeit über einem Dauerdruck der Eisbären ausgesetzt, doch diese hatten bei ihren zahlreichen Torschüssen kein Konzept erkennen lassen. Die Duisburger nutzten ihre wenigen Chancen konsequent aus und siegten letztendlich dennoch verdient. Ein Fan der Duisburger sagte nach dem Spiel zu uns:
"Wir (damit meinte er Duisburg) haben heute schon schlecht gespielt. Aber ihr wart noch schlechter. Das hätte ich nicht erwartet. Aber ihr werdet trotzdem Meister, allerdings müsst ihr dafür wesentlich besser spielen als heute."
In der Tat war es nicht schön anzusehen, was die Eisbären ihren Fans boten. Diese quittierten die Leistung mit Pfiffen. Zwar hatten die Eisbären Chancen für drei Spiele, doch entweder scheiterten sie am Aluminium, an Duisburgs Torwart Masalskis oder am eigenen Unvermögen.
Um nur mal einen Auszug der vergebenen Chancen aus Drittel 1 zu nennen: Felski und Alex Weiß (8.), Robinson und Pederson (14.) oder aber kurz vor dem ersten Pausentee Busch und nochmals Alex Weiß verpassten es, den Meister klar in Führung zu schiessen.
Dennoch fiel im ersten Drittel noch ein Tor. Aber nicht für die Hausherren, sondern für das Schlusslicht. Justin Cox nutzte in der 16. Minute einen der seltenen Angriffe der Gäste zur 1:0-Führung. Dabei blieb es dann bis zur ersten Pause.
Auch im zweiten Drittel hatten die Eisbären Chancen fast im Minutentakt, doch Masalskis hielt seinen Kasten sauber. Die Füchse zeigten an diesem Abend zu mindestens in den meisten Szenen einen starken kämpferischen Eindruck. Wenn die in dieser Saison immer so gekämpft hätten, wer weiß, vielleicht wären sie dann nicht abgeschlagen Letzter. Tore fielen im Mitteldrittel nicht. EVD-Trainer Willy Mühlenhaus sagte nach diesem Drittel:
„Der Plan ging auf, die Defensive stand“.
In der 45. Minute entbrannte dann ein "Jubelsturm" auf den Rängen, als ob die Eisbären gerade den entscheidenden Treffer im letzten Finalspiel erzielt hätten. Dabei war es "nur" der 1:1-Ausgleich gegen das Tabellenschlusslicht nach gefühlten hundert vergebenen Chancen. Tyson Mulock hatte das "Bollwerk" Masalskis überwunden. Fortan waren die Eisbären drauf und dran, das Spiel zu drehen, doch sie zeigten weiterhin Unvermögen im Torabschluss. In der 49. Minute gab es dann die wahrscheinlich spielentscheidende Szene. Ein Duisburger Stürmer rannte alleine auf Zepp zu und kam auch zum Abschluss. Dabei wurde ihm allerdings ganz leicht ein Stock eines Eisbären-Verteidigers in den Rücken gerammt. Diese Berührung, die den Stürmer keinesfalls am Torschuss hinderte, brachte Schiri Aumüller dazu, einen Penalty zu geben. Diesen verwandelte Selivanov mit Glück, denn vom Rücken von Zepp prallte die Scheibe ins Tor. Dies hatten die Eisbären-Fans zuerst gar nicht gemerkt und hatten Zepp gefeiert, da sie ja der Meinung waren, er habe den Penalty gehalten.
In der 52. Minute fiel dann der nächste fragwürdige Treffer. Grand-Pierre hatte den Puck mit dem Schlittschuh über die Linie bugsiert, doch Aumüller gab den Treffer - 3:1.
Zwar verkürzte Felski vier Minuten vor dem Ende noch einmal, aber Mann stellte mit seinem Treffer zum 4:2 den Endstand her. Da war Zepp allerdings schon nicht mehr in seinem Tor.
Und als Fan konnte man nur froh sein, dass dieses Spiel endlich vorbei war. Während des Spiels wurden sogar schon die Duisburger besungen:
"Duisburg in die Champions League" oder "Duisburg ist ´ne Auswärtsmacht" hallte es von den Rängen. Sehr amüsant.
Jackson war nach dem Spiel angefressen:
„Duisburg hat heute den Preis bezahlt, wir nicht. Masalskis hat fast alle Schüsse gesehen, gehalten oder geblockt. Das war sehr stark. Wenn wir aber nicht treffen, verlieren wir zu schnell unser Selbstvertrauen. Daran müssen wir arbeiten.“
Hallo Walker, wieder gut geschrieben von Dir! Man schämt sich wirklich. Während andere Teams die Chance ihr Torkonto zu bessern oder mal was zu probieren(Einsatz und Wille)nutzen, spielten die Eisbären nach dem Motto:ach wir spielen ja Freitag in Mannheim, machen wir mal ein auf Sparflamme. So etwas geht gewöhnlich ja nach hinten los. Wir alle(auch die in der DEL) wissen, dass die Eisbären das schnellste und stärkste Offensiv-Hockey spielen. Leider wird das in dieser Saison nur in Ansätzen gezeigt. Weshalb weiß wohl der Trainer. Anmerkungen noch. Habe mir die Tore 2 und 3 von Duisburgern angeschaut. Der Penalty geht in Ordnung. Das Foul(Stockstich) war sowas von unnötig. Von daher. Das 3.Tor sieht in SloMo korrekt aus. Keine Kick-Bewegung durch den Schlittschuh vom Spieler.
AntwortenLöschenDank dir. Also ich bin zwar immer noch der Meinung, dass es kein Penalty war. Aber daran soll man sich nicht aufhalten. Dass war nicht die Szene, die das Spiel entschieden hat. Zum Schlittschuhtor gebe ich dir recht, habe es mir nochmal angeguckt.
AntwortenLöschenIch bin immer noch ratlos angesichts der Leistung vom Dienstag. Es ist zwar noch ein wenig hin bis zu den Playoffs, aber so langsam sollten sie mal anfangen, ihr Eishockey vom Saisonbeginn wieder zu spielen. Da haben sie alle in Grund und Boden gespielt und alle haben gesagt, wer Meister werden will muss die Eisbären schlagen.
Für morgen sehe ich ehrlich gesagt auch schwarz. Mannheim ist derzeit auch nicht so stark, aber für uns sollte es reichen...