Das Spitzenspiel der DEL am Sonntagnachmittag in der O2 World haben die Berliner Eisbären verloren. Gegen Spitzenreiter Hannover unterlagen sie vor ausverkauftem Haus mit 2:5. Dabei enttäuschten die Eisbären wie schon in den Spielen zuvor. Hannover konnte zwar spielerisch nicht wirklich überzeugen, gewann aber am Ende dennoch verdient. Die Scorpions konnten die Fehler der Hausherren ausnutzen und erzielten dadurch ihre Tore. Als sie dann erstmals in Führung gingen, zeigten sie ihr in dieser Saison bei vielen nicht beliebtes, aber halt erfolgreiches Defensiv-Eishockey. Puck in der eigenen Zone sichern und dann rausschiessen.
Im ersten Drittel hatten die Eisbären den besseren Beginn. Bereits in der 2. Spielminute überwand Florian Busch Scorpions-Torwart Alex Jung - 1:0.
Die Eisbären waren in diesem ersten Drittel überraschend konzentrierter als in den letzten Spielen. Auch in der Defensive zeigten sie sich weitaus verbessert, blieben allerdings auch im ersten Drittel nicht ohne Fehler. Überzahl des EHC, Hannover erobert den Puck und gleicht in Unterzahl (!) aus. Rainer Köttsdorfer überwand EHC-Torwart Zepp (18.). Sehr zur Freude des Gäste-Anhangs: "Und so, spielt man Unterzahl".
Dies ließen die Bären nicht auf sich sitzen. Noch in der selben Überzahl schlugen sie zurück. 18 Sekunden nach dem Ausgleich erzielte Andy Roach die 2:1-Führung. Und nun sangen die Eisbären-Fans: "Und so, spielt man Überzahl." Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Pause.
Zu Beginn des zweiten Drittels mussten die Gäste den Torwart wechseln. Alex Jung musste verletzt raus, Dimitri Pätzold kam rein. In den ersten zehn Minuten des zweiten Drittels hatten die Eisbären mehr Spielanteile, konnten aber keinen weiteren Treffer erzielen. Das rächte sich. In der 34. Minute glich Sascha Goc zum 2:2 aus. Dabei wurde er aber auch überhaupt nicht von den Verteidigern der Bären angegriffen. Ein Geschenk sozusagen. Zwei Minuten später war es erneut Goc, der die Gäste in Überzahl in Führung bringen konnte. Passte auch in den Spielverlauf. Berlin überlegen, aber ohne Glück im Angriff - Hannover nur darauf wartend, dass Berlin Fehler macht, bloß nicht selber das Spiel machen. Es blieb bis zur zweiten Pause beim 2:3.
Im Schlussdrittel berannten die Eisbären das Gäste-Tor, doch sie hatten im Abschluss einfach kein Glück. Eine fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidung gab es in diesem Drittel dann auch noch. Nach einem Check gegen die Bande von einem Scorpions-Spieler blieb Bär Stefan Ustorf verletzt auf dem Eis liegen. Doch der ansonsten gute Schiri Aumüller gab nicht einmal eine 2-Miuten-Strafe. Das war eine klare Fehlentscheidung. Bei einer fast gleichen Szene im ersten Drittel kassierten die Bären eine 2-Minuten-Strafe. Zum Ende hin versuchten die Bären nochmal alles und nahmen Zepp raus. Doch das brachte nichts mehr. Im Gegenteil. Hannover konnte dadurch auf 5:2 erhöhen. Goc mit seinem dritten Treffer und Schneider sorgten für den Endstand.
Damit verloren die Bären ein weiteres Mal in der O2 World. Von einer Heimfestung ist man noch meilenweit entfernt. So langsam müssten sich die Bären mal wieder anfangen, ihr starkes Eishockey, was ihnen drei Meisterschaften und einen Pokalsieg brachte, zu spielen. Das sich was ändern muss, hat mittlerweile auch Coach Jackson gemerkt:
„Wir sind derzeit auf keinem guten Weg. Einige unserer Spieler spielen derzeit nicht so gut, wie sie es müssten und haben daher einige Spieler der Scorpions, wie zum Beispiel Sascha Goc nie in Griff gekriegt. Wir müssen schleunigst etwas tun, um unseren alten Schwung wiederzufinden.“
Sein Gegenüber, Hans Zach, war verständlicherweise zufrieden:
„Wir haben einen Lauf. Und so spielen wir derzeit eben auch.“Naja, über die Spielweise der Hannoveraner lässt sich streiten. Ich finde sie einfach nicht gut. Ich mag da eher die offensivere Spielweise. Aber so ist der Herr Zach halt.
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