WalkersBärenNews#27: EHC Eisbären Berlin vs. Iserlohn Roosters - 9:5
Die Berliner Eisbären haben am Dienstagabend ihr Nachholspiel in der O2 World gegen die Iserlohn Roosters gewonnen. Beim Jubiläumsspiel von Kapitän Steve Walker (500. DEL-Spiel) siegten die Hauptstädter in einer Torreichen und sehr ruppigen Partie mit 9:5.
Allerdings haben die Eisbären diesen Sieg teuer bezahlt. Denn Stürmer Stefan Ustorf hatte in der 40. Minute mit voller Wucht einen Schuss von Wolf ins Gesicht bekommen. Ustorf blieb stark blutend liegend und wurde noch während des Spiels ins Krankenhaus gefahren. Diagnose: Sechs Zähne verloren, Kieferbruch und mindestens sechs Wochen Pause. Doch Ustorf zeigt schon wieder sein Kampfeswillen und will zum Play-Off-Start (13. März) wieder dabei sein. Dann allerdings mit einem Vollvisier. Das kündigte Ustorf vom Krankenbett aus an. Im Krankenhaus muss er noch 3 - 4 Tage bleiben.
EHC-Coach Jackson war von der Verletzung tief getroffen, zeigte sich aber schon kurz nach dem Spiel wieder optimistisch:
"Diese Verletzung trifft uns hart. Stefan ist das Herz der Mannschaft. Aber er ist ein harter Spieler. Es würde mich nicht wundern, wenn er schon in den nächsten Spielen wieder aufläuft."
Nun aber zum Spiel. Vor dem ersten Bully wurde Kapitän Steve Walker von Manager Peter John Lee für sein 500. DEL-Spiel geehrt. Lee überreichte ihm ein Eisbärentrikot mit der 500 hinten drauf.
Walker selbst schien sein Jubiläum zu beflügeln. Bereits nach 66 Sekunden erzielte er das 1:0. Bei diesem Gegentor sah aber IEC-Keeper Maracle nicht gut aus.
In diesem Drittel zeigten die Eisbären endlich wieder einmal wahres Spitzen-Eishockey. Die Gäste aus dem Sauerland waren in diesem ersten Drittel total überfordert. Nach sieben Minuten erhöhte der überragende Busch auf 2:0. Diesmal hinterließ nicht nur Maracle einen schlechten Eindruck sondern gleich die komplette Roosters-Defensive.
Zwei Minuten später traf Rankel zum 3:0. Allerdings traf sein Schuss die Kufe vom Iserlohner Simon und von dort aus ging sie ins Tor.
Nach 13 Minuten durfte dann auch mal Hördler aufs Tor schiessen. Mit Erfolg, sein Schuss von der blauen Linie schlug hinter Maracle im Tor ein. Das 4:0 war gleichzeitig das Ende des Arbeitstages vom Iserlohner Torwart. Für Maracle kam nun Ex-Bär Stefaniszin ins Tor.
Und mit diesem Wechsel schien der IEC-Coach einen Weckruf gegeben zu haben. Denn fortan kämpften die Gäste und nahmen endlich am Spiel teil. Die Bären waren nun nicht mehr so stark und leisteten sich auch den ein oder anderen Fehler in der Verteidigung.
Roy gelang knapp fünf Minuten vor dem Drittelende das 4:1. Dabei blieb es bis zur Pause.
Den besseren Start ins zweite Drittel hatten die Gäste. Nach 81 Sekunden im Mitteldrittel traf Ready zum 4:2.
Doch nur zwei Minuten später stellte Beaufait den alten Abstand wieder her - 5:2. Ein Tor, welches den Sauerländern nicht gefiel. Sie gingen auf Beaufait los und fingen eine Schlägerei an. Der an diesem Abend absolut überforderte Schiedsrichter Daniel Piechaczek verteilte anschließen Strafzeiten für beide Teams. Die waren auch alle gerechtfertigt. Doch im weiteren Spielverlauf gab es immer wieder Provokationen und Schubser seitens der Roosters, die dann auch wieder zu Schlägereien führten. Doch die Eisbären bekamen fast immer dasselbe Strafmaß wie Iserlohn oder sogar noch härteres Strafmaß. Ansonsten pfiff der Schiri nur noch unregelmäßig. Es hatte den Anschein, er wollte nur noch pfeifen, wenn er Lust hatte. Damit zog er sich den Unmut der Fans zu. Dieses skandierten nach einer wiederholten unsauberen Aktion der Gäste:
"Und Schiri, dass ist deine Schuld!"
Recht hatten sie, denn dadurch, dass er viele Sachen laufen ließ, hatten die Spieler anscheinend den Eindruck, mit dem können wir es ja machen, der pfeift ja eh nicht. Für mich hatte Piechaczek eine klare Note "6-" verdient. Denn ihm entglitt Mitte des zweiten Drittels die Partie.
Neben den vielen Rangeleien wurde aber auch noch Eishockey gespielt. Ready verkürzte in der 31. Minute auf 5:3, doch Busch erzielte fünf Minuten später das 6:3. Mit diesem Ergebnis ging es in die zweite Pause. Zeit für beide Teams, die Gemüter zu beruhigen.
Im letzten Drittel ging die Torflut, aber auch die Rangeleien weiter. Die 13 000 Zuschauer in der nicht ausverkauften O2 World wurden zwischen der 44. und 45. Minute Zeuge eines neuen DEL-Rekords. Innerhalb von 58 Sekunden fielen vier Tore. Damit wurde die alte Bestmarke (beim Spiel Straubing-Eisbären/2006) um eine Sekunde verbessert. Nach 44:44 Minuten erzielte Wren das 6:4. 21 Sekunden später markierte Beaufait den Treffer zum 7:4 (45:05). Während die Fans noch am feiern waren und Uwe gerade Ansetzen wollte, um den Torschützen zu verkünden, erzielte Busch nur sechs (!) Sekunden später das 8:4 (45:11). Den Rekord perfekt machte dann der Iserlohner Beechey mit dem Treffer zum 8:5 (45:42).
Fortan wurde es von den Chancen her ruhiger auf dem Eis, doch die Rangeleien waren immer noch vorhanden. So legte sich Robinson mit Classen an, beide bekamen dafür zwei Minuten.
Den Schlusspunkt dieser aufregenden Partie setzte dann Alex Weiß mit dem 9:5 zwei Minuten vor dem Ende.
Durch diesen Sieg verkürzten die Eisbären bei jetzt gleich viel absolvierten Partien den Rückstand auf Spitzenreiter Hannover auf zwei Punkte.
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