Donnerstag, 26. Februar 2009

Nach der nächsten 7:2-Gala - Wer soll diese Eisbären stoppen?

WalkersBärenNews#29: EHC Eisbären Berlin vs. Adler Mannheim - 7:2

So langsam wird es unheimlich mit den Eisbären. Am Samstag im Spitzenspiel in Hannover mit 7:2 gewonnen, am Dienstag Nürnberg mit 7:2 aus der O2 World geschossen und nun gestern gegen Mannheim der dritte 7:2-Sieg in Folge (!). 21 Tore in drei Spielen, nur 6 Gegentore. Diese Mannschaft hat wahrlich schon Play-Off-Form erreicht. Nun fragen sich alle: Wer soll diese Eisbären noch stoppen? Spätestens seit dem Sieg gestern sind die Eisbären wohl der absolute Top-Favorit auf den Meistertitel 2009.

Die Saison der Eisbären glich einer Achterbahnfahrt. Zu Saisonbeginn stellten sich schon einmal alle die Frage, wer diese Eisbären stoppen soll (nach dem 11:0 gegen Augsburg). Dann, Mitte der Saison, hatten die Eisbären ein kleines Tief, wo auch die Defensive nicht stand und man teilweise peinliche Niederlagen einstecken musste (daheim gegen Duisburg). Und jetzt, kurz vor dem Höhepunkt einer jeden Saison (den Play-Offs), scheinen die Eisbären in Fahrt zu kommen.

Spielverlauf:

Wie bereits am Dienstag erwischten die Hausherren den besseren Start. Nach vier Minuten brachte Mark Beaufait die Eisbären in Führung. Dabei machte Mannheims Torwart Brathwaite keine gute Figur, legte er sich die Scheibe doch selbst ins Tor.
Fortan zeigten beide Teams ein Spiel auf hohem Niveau, beide erarbeiteten sich Chancen. Doch die beiden Keeper Rob Zepp (Eisbären) und Frederik Brathwaite (Mannheim) hielten an diesem Abend stark.
Dass die Eisbären heute ein schwereres Spiel erwarten würde als am Dienstag, war von vornherein klar. Kein Wunder also, dass den Adlern in der 10. Minute der 1:1-Ausgleich gelang. Colin Beardsmore hatte Rob Zepp überwunden.
Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Pause.

Im zweiten Drittel sahen die 13 700 Zuschauer in der erneut nicht ausverkauften O2 World weiterhin ein spannendes und enges Spiel.
Nach 25 Minuten gingen die Gäste aus Mannheim durch Tomas Martinec mit 2:1 in Führung.
Doch die Bären wirkten, wenn überhaupt, nur kurz geschockt. Denn nur eine Minute später konnten die Eisbären ausgleichen. Steve Walker hatte das 2:2 erzielt - ein besonderes Tor, es war das 200. Saisontor (!) der Eisbären. Überragend.
Nun übernahmen die Eisbären zunehmend die alleinige Spielkontrolle. Adler Co-Trainer Teal Fowler hatte es nach dem Spiel treffend formuliert:

"In den ersten 26, 27 Minuten sahen wir von beiden Mannschaften ein gutes Spiel, die folgenden 30 Minuten aber spielte Berlin mit viel Tempo und hoher Intensität all seine Stärken voll aus. Vor allem die letzten beiden Gegentore im zweiten Drittel haben uns sehr wehgetan. Dann noch nach einem Rückstand von drei Toren gegen die beste Mannschaft der Liga zurückzukommen, ist sehr schwer.“

Noch in diesem Drittel demontierten die Eisbären den DEL-Rekordmeister. Andy Roach brachte die Eisbären nach 31 Minuten mit 3:2 in Führung. Wie bereits beim 1. Eisbärentor sah der an diesem Abend stark haltende Brathwaite unglücklich aus.
Fortan hatten die Hausherren mehrere Chancen, doch Brathwaite vereitelte diese.
Erst zum Drittelende hin konnten die Bären wieder jubeln. Ein Doppelschlag von Nathan Robinson und Alex Weiß in der 39. Minute brachte die Vorentscheidung.

Im letzten Drittel schwanden einem Team zunehmends die Kräfte, aber nicht, wie vielleicht erwartet, den Eisbären, sondern den Adlern.
Das nutzten die Eisbären aus. Florian Busch mit dem 6:2 in der 50. Minute.
Doch das 7:2 eine Minute vor dem Spielende setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Die Eisbären hatten 3:5-Unterzahl. Alex Weiß erkämpfte sich die Scheibe und rannte alleine auf Brathwaite zu - und überwand ihn. Unglaublich, Unfassbar, Wahnsinn... Tor bei doppelter Unterzahl, das zweiteMal in den letzten drei Spielen, 3Unterzahltore in den letzten drei Spielen - Unglaublich, Unfassbar, Wahnsinn...
Beim 7:2 blieb es dann.

Fazit:

Die Eisbären haben dieses Spiel verdient gewonnen. Aber in den ersten dreißig Minuten sah man eine nahezu ausgeglichene Partie. Doch in den letzten dreißig Minuten zeigten die Bären wie bereits Tags zuvor gegen Nürnberg wieder ihr Zauber-Eishockey.
So langsam muss man als Gegner der Eisbären schon froh sein, wenn man keine 7 Gegentore bekommt.
Dennoch sollte man weiter auf dem Teppich bleiben, denn erreicht haben die Eisbären noch nichts. Doch das erste Ziel, Platz 1 nach der Vorrunde und der damit verbundenen Qualifikation für die Qualifikationsrunde zur Champions League, könnten die Eisbären bereits morgen erreichen. Zwei Punkte fehlen noch um Platz 1 zu sichern.

Schiedsrichterleistung mit Note:

Die beiden Hauptschiedsrichter Jablukov/Looker zeigten eine ordentliche Leistung. Allerdings waren auch kleine Szenen bei, wo sie hätten pfeifen können - auf beiden Seiten. Und zudem gaben sie Strafen für Fouls, wo eigentlich gar nichts gewesen war - auch auf beiden Seiten.
Daher gibts von mir die Note 3.

Spielnote:

Das Spiel hatte alles, was man sich von einem Spitzenspiel erwartet. Chancen hüben, wie drüben, hohes Tempo, schöne Tore, keine Raufereien. Spielnote 1.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Rob Zepp (Eisbären/Torwart)
2. Frederik Brathwaite (Mannheim/Torwart)
3. Alex Weiß (Eisbären/Stürmer)

Fanstimmung:

Die Stimmung hatte heute "Gänsehautfeeling." Anfangs wieder sehr schleppend, doch dann wurde die Stimmung immer besser. Die Mannschaft bekam stehende Ovationen.

Vorschau auf das nächste Heimspiel plus Tipp von mir:

Morgen wir die Rekordwoche (drei Heimspiele in vier Tagen) mit dem Heimspiel gegen Frankfurt abgeschlossen. Während den Eisbären noch zwei Punkte fehlen, um Platz 1 nach der Vorrunde nicht mehr zu verlieren, geht es für Frankfurt noch um Platz 6 - die direkte Play-Off-Qualifikation.

Mein Tipp: 5:2 für die Eisbären.

1 Kommentar:

Bitte achtet beim Kommentieren auf die Netiquette und die bestehenden Gesetze. Wir behalten uns vor, gegen diese Grundsätze verstoßende Kommentare nicht zu veröffentlichen.