Samstag, 11. September 2010

2:1 n.V. - Eisbären ringen Scorpions nieder


2:1 n.V. (0:0, 0:1, 1:0, 1:0)


WalkersBärenNews#4:

Puh, dass war knapp. Mit 2:1 n.V. besiegten die Eisbären Berlin am Freitagabend in der mit 14 000 Zuschauern nicht ausverkauften O2 World den amtierenden Deutschen Meister Hannover. Dabei sah es bis 18 Sekunden vor dem Spielende noch nach einer Niederlage des European Trophy-Siegers aus. Doch es folgte ein irres Finish mit dem besseren Ende für die Hauptstädter.

Die Eisbären legten ordentlich los und belagerten das Tor der Niedersachsen. Doch Travis Scott zeigte einmal mehr, dass Er zu den besten DEL-Keepern zählt.
Ein einziges Mal war Travis Scott geschlagen gewesen, doch da rettete ihn der Pfosten. Constantin Braun hatte abgezogen und den Puck ans Aluminium geschossen.
Auch die Gäste zeigten gute Offensiv-Aktionen, aber auch Sie scheiterten am gut aufgelegten Eisbären-Torwart Rob Zepp.
Im ersten Drittel hatte aber auch der Hauptschiedsrichter - Stephan Bauer - seinen Auftritt gehabt. Sein Strafmaß in diesem Spiel ließ viele Fans verzweifeln. 37 zu 6 zeigte das Strafminutenverhältnis nach den ersten 20 Minuten an - zu Gunsten der Eisbären.
EHC-Stürmer Laurin Braun wurde frühzeitig mit einer Spieldauer duschen geschickt. Er hatte Sascha Goc mit seinem Schläger im Gesicht getroffen. Das Regelwerk der DEL sieht bei solchen Fällen eine Spieldauer vor - auch wenn in diesem Fall kein Foul mit Verletzungsfolge vorlag. Eine harte - aber wohl richtige - Entscheidung. Mit etwas mehr Fingerspitzengefühl hätte man hier aber auch eine 2+10 Minuten-Strafe geben können.
Die gab es wenig später für André Rankel nach einem Check gegen Kopf und Nacken. Diese Strafe war sehr umstritten. Also ich habe da keinen Check gegen Kopf und Nacken gesehen. Aber nun gut, seine Entscheidungen waren ja nicht spielentscheidend.
Hannover konnte allerdings aus seinen Überzahlgelegenheiten kein Nutzen schlagen und somit ging es mit einem 0:0 in die erste Drittelpause.

Im zweiten Drittel stürmten die Eisbären fast pausenlos an - 16 zu 5 wies die Torschussstatistik nach diesem Drittel auf. Doch was nun einmal zählt im Eishockey sind Tore - egal, wie oft man aufs Tor schießt.
Hannover hatte bei seinen fünf Schüssen einmal den richtigen bei gehabt. Matt Dzieduszycki war in Überzahl erfolgreich - 0:1 (28.).
Dieses Tor hatte den Spielverlauf schon etwas auf den Kopf gestellt. Fortan zeigten die Niedersachsen wieder ihre Stärken in der Defensive. Die Eisbären hatten zwar noch gute Gelegenheiten, doch entweder schmiss sich ein Scorpion in den Weg oder aber Travis Scott hielt den Puck.
Mit einem 0:1 ging es in die zweite Pause.

Im letzten Drittel versuchten die Eisbären, das Spiel zu drehen. Doch wie Hannover weiterhin konsequent verteidigte, sich in die Schüsse warf, war beeindruckend. Und es war nicht wieder dieses sture Puck rausschießen und damit ein Icing verursachen, wie Sie es noch unter Hans Zach zeigten. Nein, es war eher ein ansehnliches Defensivspiel. Die Handschrift von Trainer Toni Krinner ist durchaus schon zu erkennen.
Die Eisbären bissen sich mit zunehmender Spieldauer die Zähne an der Defensive des Meisters aus. Es schien fragwürdig, ob Ihnen noch der Ausgleich gelingen würde.
Schließlich nahmen die Eisbären Goalie Rob Zepp zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch die Zeit wurde immer knapper und viele Fans hatten sich wohl schon mit der Niederlage abgefunden.
Doch 17,9 Sekunden vor dem Ende glichen die Eisbären tatsächlich noch aus. Die O2 World verwandelte sich in ein Tollhaus. Unglaublich, was für Szenen sich nach dem 1:1 auf den Rängen abspielten - als hätten die Eisbären gerade die Meisterschaft gewonnen. Doch Schiri Stephan Bauer wollte sich erst noch den Videobeweis anschauen - Travis Scott hatte sich so lange bei Bauer beschwert, bis Er zum Videobeweis fuhr.
Doch dabei erkannte Bauer keine Regelwidrigkeit und gab den Treffer - 1:1.
Das brachte Scorpions-Trainer Toni Krinner auf die Palme. Er fuchtelte wild auf seiner Trainerbank herum. Schiri Bauer fuhr zwar zu Krinner hin, doch das Tor nahm Er nicht zurück.
Mit einem 1:1 ging es in die Overtime.

In der Verlängerung gab es genau einen Schuss. Und der war drin gewesen. Jens Baxmann fuhr ins Angriffsdrittel rein und zog einfach mal ab. Der Puck ging rein und die Arena am Ostbahnhof verwandelte sich ein zweites Mal in ein Tollhaus.
Während die Eisbären den Sieg feierten, haderten die Hannover Scorpions mit dem Schiedsrichter. Besonders Toni Krinner war außer sich, doch Schiri Bauer fuhr nicht mehr zu Krinner hin.

Als wir nach dem Spiel noch auf die Ehrenrunde der Eisbären warteten, sahen wir, wie Marco Stichnoth - Geschäftsführer von Hannover - in Richtung Schiri-Kabine lief. Ich möchte nicht wissen, was Herr Stichnoth dem Herrn Bauer mitzuteilen hatte.

Fazit:

Die Eisbären haben sich durch ihren unbändigen Siegeswillen den Sieg verdient. Hannover stand sehr gut defensiv, machte aber zu wenig nach vorne nach dem Führungstreffer. Sicher hätte diese Taktik aufgehen können, doch sie ging nicht auf.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter war Stephan Bauer gewesen. Eine klare Linie ließ Bauer vermissen. Im ersten Drittel verteilte Er noch eine Spieldauer und eine Disziplinarstrafe. In den folgenden 40 Minuten waren es dann nur noch insgesamt 14 Strafminuten. Dabei muss erwähnt werden, dass es durchweg eine sehr ruppige Partie war.
Note 5.

Fanstimmung:

Sie war heute sehr gut. Gerade im letzten Drittel, als die Eisbären an rannten, standen die Fans wie der "siebente Mann" hinter Ihrem Team. Mit den Fans im Rücken gelang ja dann auch der Ausgleich.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Travis Scott (Hannover/Torwart)
2. Derrick Walser (Eisbären/Verteidiger)
3. Rob Zepp (Eisbären/Torwart)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:
Am kommenden Freitag empfangen die Eisbären Berlin um 19:30 Uhr die Adler Mannheim. Ein Klassiker in der DEL, in dem es durchweg sehr ruppig zu gehen kann. Ich erwarte eine sehr enge und spannende Partie, in der die Eisbären am Ende knapp die Nase vorne haben werden.
Mein Tipp: 3:2 n.V.

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