Donnerstag, 23. Dezember 2010

2:3 n.P. - Eisbären unterliegen in einer sehr harten Partie

EHC Eisbären Berlin vs. Krefeld Pinguine 2:3 n.P. (0:1, 1:1, 1:0/0:0, 0:1)


WalkersBärenNews#17:

So, nun folgt wie versprochen noch mein Bericht zum Spiel der Eisbären gegen Krefeld am Dienstagabend. Zwar wurde schon ein Bericht heute morgen von einer anderen Person geschrieben, dennoch möchte ich meine "WalkersBärenNews"-Reihe fortführen. Und so sieht man mal zwei verschiedene Sichten zu einem Spiel. Hat ja auch mal etwas.

Die Eisbären Berlin haben am Dienstagabend die dritte Niederlage in Folge kassiert. Mit 2:3 n.P. waren die Berliner den Krefeld Pinguinen unterlegen. 13 700 Zuschauer sahen ein von vielen Emotionen geprägtes DEL-Spiel. Die Eisbären zeigten sich zwar leicht verbessert im Gegensatz zum Köln-Spiel, dennoch hatte man sich die Niederlage mal wieder selbst zuzuschreiben.

Das erste Drittel bot wenige Höhepunkte. Beide Teams gingen zwar ein hohes Tempo, aber an Chancen mangelte es. Daher war es für die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof ein eher langweiliges erstes Drittel gewesen.
Etwas überraschend fiel im ersten Abschnitt aber dennoch ein Tor. Und zwar für die Gäste aus der Seidenstadt. Patrick Hager überwand Rob Zepp - 0:1 (12.). Beim Gegentor sah EHC-Goalie Rob Zepp nicht wirklich gut aus, ihm rutschte die Scheibe durch die Schoner. Nicht der erste Fehler von Rob Zepp, der in den letzten Spielen sich desöfteren Patzer leistete. Vielleicht sollte er sich mal voll und ganz auf die DEL und die Eisbären konzentrieren anstatt von der NHL zu träumen.
Mit einem 0:1 ging es in die erste Drittelpause.

Auch im Mitteldrittel boten beide Teams kein Spitzenspiel. Trotzdem wurde es jetzt etwas "lebendiger" auf dem Eis. Beide Mannschaften suchten nun vermehrt den Weg zum Tor, auch wenn sie im Abschluss nicht das nötige Glück hatten.
Es dauerte bis zur 28. Minute, ehe die 13 700 Zuschauer in der O2 World erstmals jubeln konnten. Derrick Walser glich für die Hausherren mit einem satten Schlagschuss von der blauen Linie zum 1:1 aus. Es war ein Tor in Überzahl gewesen - eher eine Seltenheit im bisherigen Saisonverlauf.
Ab Mitte des Drittels kochten dann erstmal die Emotionen an diesem Abend hoch. Bis dahin war es eigentlich eine sehr faire Partie gewesen. Doch nach einem üblen Kniecheck von Daniel Pietta gegen Denis Pederson hinter dem Krefelder Tor war es vorbei mit dem "Frieden". Sofort nach dem Kniecheck bildete sich eine Spielertraube mit Spielern beider Mannschaften. Und dabei hat Eisbär Derrick Walser wohl mit dem Stock zugelangt und einem Krefelder einen Stockstich versetzt. Sowohl Pietta als auch Walser bekamen eine Spieldauer. Dass beide eine Spieldauer bekamen, finde ich zu hart. Der Kniecheck von Pietta war wirklich sehr übel und wenn ein Pederson liegen bleibt, dann ist da wirklich etwas passiert. Und der Stockstich war meiner Meinung nach schwer zu erkennen. Ob den die Schiris da wirklich gesehen haben (denn sonst haben sie ja vieles nicht gesehen und zwar auf beiden Seiten), ist fragwürdig. Von daher hätte ich Walser eher eine 2+10-Minuten Strafe gegeben an Stelle der Spieldauer. Zudem hätte der Schiri bei dieser Auseinandersetzung mehr Strafen verhängen müssen. Da er dies nicht tat, dachten sich die Spieler wohl, mit ihm kann man es ja machen. Ein Fehler, wie sich später herausstellen sollte.
Denn fortan kam es immer wieder zu kleinen Rangelein und unnötigen Stockschlägen auf dem Eis. Die meisten Sachen blieben von Richard Schütz ungeahndet. Mit einer konsequenteren Regelauslegung hätte Schütz die Emotionen aus dem Spiel nehmen können. Doch diese kochten immer weiter hoch - sowohl auf dem Eis als auch auf den Rängen.
Es wurde aber auch noch Eishockey in diesem Drittel gespielt. Richard Pavlikovsky schoss den KEV mit 2:1 in Front (38.).
Mit dem Stand von 2:1 für die Gäste ging es in die zweite Pause.

In der Kabine schienen sich die Gemüter beider Mannschaften beruhigt zu haben. Denn es wurde wieder Eishockey gespielt.
Und das sogar mit Erfolg. Einen tollen Spielzug über Stefan Ustorf und T.J. Mulock schloss Frank Hördler klasse ab - 2:2 (43.).
Fortan entwickelte sich ein muntere Schlagabtausch. Beide suchten nun endlich auch mal den Abschluss, doch wirklich Gefahr konnte keiner erzeugen.
Interessant wurde es erst wieder mit der Schlusssirene. André Rankel und Boris Blank gerieten an der Bande aneinander. Und beide lösten damit prompt die nächste Schlägerei aus. Die Folge bei dieser Schlägerei war gewesen, dass bei den Eisbären Stefan Ustorf eine Spieldauer und André Rankel eine 2+2+10-Minuten Strafe bekamen. Bei Krefeld bekam nur Boris Blank eine Strafe (2+10+5+Spieldauer). Dass brachte die Fans wieder auf die Palme. Dass nur ein Krefelder, aber zwei Eisbären Strafzeiten kassierten, war sehr merkwürdig gewesen. Klar, Stefan Ustorf hat auf den Krefelder eingeprügelt und dafür zu Recht die Spieldauer kassiert. Die Strafen gegen Rankel und Pietta waren auch in Ordnung. Aber da hätte man durchaus mehr Strafen verteilen können, ja sogar müssen. Dass die Eisbären die Overtime in Unterzahl beginnen mussten, war meiner Meinung nach nicht in Ordnung.

Doch die Berliner überstanden diese Unterzahl schadlos. Florian Busch hätte während der Unterzahl beinahe den Siegtreffer erzielt, doch er vergab seinen Konter kläglich. In der Verlängerung fiel kein Treffer, somit musste wie bereits am Sonntag gegen Köln das Penaltyschießen die Entscheidung bringen.

Und in diesem verwandelte Richard Pavlikovsky den entscheidenden Penalty und sicherte dem KEV somit den Zusatzpunkt.

Fazit:

Ein Spiel, was eigentlich keinen Sieger verdient hat. Beide taten sich in der Offensive schwer. Beim Prügeln waren sie dafür beide hellwach, aber dafür gibt es ja in der DEL keine Punkte sondern nur Strafen.
Die Eisbären zeigten sich in Unterzahl verbessert, überstanden alle vier Unterzahlspiele schadlos. In Überzahl bleibt trotz des Treffers von Walser noch Luft nach oben. Im Spielaufbau machen die Berliner noch zu viele Fehler und die wenigen Chancen, die sie hatten, wurden teilweise kläglich vergeben.
Krefeld zeigte nicht viel, gewann aber trotzdem das Spiel. Dass sind die kleinen aber feinen Unterschiede.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsricher war Richard Schütz gewesen. Ich habe, als er auf das Eis kam, applaudiert. Denn Herr Schütz ist für mich bis dato einer der wenigen Schiris in der DEL gewesen, die ich persönlich sehr gut fand. Dass hat sich aber mit dem Spiel am Dienstag grundlegend geändert.
Ihm war es zu verdanken, dass es zu den vielen kleinen Rangelein und zu der großen Schlägerei zum Schluss kam. Hätte er früher konsequent durchgegriffen und mehr Strafen verhängt, dann wäre das Spiel vielleicht nicht so aus dem Ruder gelaufen.
Für mich hatte Herr Schütz das Spiel nur im ersten Drittel im Griff gehabt. Ab dem zweiten Drittel übersah er die vielen versteckten Fouls auf beiden Seiten und erteilte den Spielern somit einen "Freifahrtschein".
Ich sehe es anders als "Bully". Für mich hat er beide Teams benachteiligt. Am Spielausgang ist er nicht schuld, dass haben sich die Eisbären selbst zuzuschreiben. Was ich Herrn Schütz und seinen beiden Linesmen aber ankreide, ist der Punkt, dass sie dafür gesorgt haben, dass das Spiel am Ende so unsauber und ruppig wurde.
Note 5-. (5-, aufgrund des ersten Drittels)

Fanstimmung:

Die Stimmung war erneut nur durchwachsen. Da bleibt noch viel Luft nach oben. Einzig die Emotionen auf dem Eis hatten sich auf die Ränge übertragen. So wie die meisten da abgegangen sind, so wünscht man sich es auch mal beim Mitsingen und Klatschen.

Besten 3 Spieler des Spiels:

1. Richard Pavlikovsky (Krefeld/Verteidiger)
2. Tyson Mulock (Eisbären/Stürmer)
3. Justin Kelly (Krefeld/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am kommenden Donnerstag, also einen Tag vor Silvester, empfangen die Eisbären den ewigen Rivalen aus Mannheim. Bei Spielen zwischen diesen beiden Mannschaften geht es immer hoch her und zudem wird es da auch immer ruppig auf dem Eis. Ich denke, die Eisbären werden noch einmal alles geben, um wenigstens einen versöhnlichen Jahresabschluss mit den eigenen Fans zu feiern.
Mein Tipp: 4:3 n.V.

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