Sonntag, 26. Dezember 2010

6:0 - Eisbären zerlegen Freezers


Hamburg Freezers vs. Eisbären Berlin 0:6 (0:2, 0:4, 0:0)

WalkersBärenNews#18:

Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt. Nach zuvor zwei Pleiten gegen die Hamburg Freezers in dieser Saison setzten sich die Berliner Eisbären am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Hansestadt mit 6:0 durch. Dabei mussten sich die Hauptstädter nicht mal anstrengen. Hamburg spielte verunsichert und leistete ab dem zweiten Drittel keine Gegenwehr mehr. Die Eisbären konnten somit problemlos die drei Spiele andauernde Pleitenserie beenden. Dagegen herrscht in Hamburg dicke Luft. Der Trainerwechsel (Benoit Laporte löste Stéphane Richer ab) scheint (bisher) nichts zu bringen.

Nach gefühlten zehn Minuten Intro-Show ging es dann endlich um kurz nach halb Drei los mit dem Bruderduell zwischen den Hamburg Freezers und den Eisbären Berlin. Von Beginn an merkte man den Hauptstädtern den unbedingten Willen an, dieses Spiel zu gewinnen. Sie setzten die Gastgeber sofort unter Druck und suchten den Weg zum Tor der Hanseaten, was von Daniel Taylor gehütet wurde.
Nach fünf Minuten flogen die Fäuste. Nach einem Angriff der Freezers sicherte EHC-Keeper Rob Zepp den Puck. Doch Hamburgs Verteidiger Jean-Philippe Cote setzte gegen Zepp nach und löste somit die Schlägerei aus. Sofort waren die Eisbären da, um ihren Goalie zu schützen. Denis Pederson lieferte sich einen schönen Fight mit Cote. Aus diesem dürfte "Pidi" als Sieger hervor gegangen sein. Hätte man Cote vielleicht vorher sagen sollen, sich nicht auf einen Fight mit Pederson einzulassen. Hat auch schon der ehemalige Hamburger Benoit Gratton zu spüren bekommen. Beide bekamen für ihre Kampfeinlage eine 2+2+10 Minuten Strafe aufgebrummt. Cote bekam allerdings noch zwei Minuten extra, denn er hatte ja die Schlägerei durch sein Nachsetzen gegen Zepp erst ausgelöst.
Die Eisbären hatten also zum ersten Man in diesem Spiel ein Powerplay. Bisher war das Überzahlspiel der Eisbären ja ausbaufähig. So wirklich Gefahr erzeugten sie in dieser Saison eher selten, auch wenn man in den letzten Spielen desöfteren mal in Überzahl traf. Auch heute sollte das Powerplay zum Erfolg führen. Florian Busch war der Torschütze gewesen und die ca. 600 mitgereisten Eisbären-Fans konnten erstmals jubeln (7.).
Das Tor gab den Berlinern noch mehr Ruhe und sie dominierten die Partie nach Belieben. Hamburg fand überhaupt nicht in die Partie und schoss ganze Viermal im ersten Drittel aufs Tor. Die Eisbären nutzten ihre Überlegenheit aus und erhöhten auf 2:0. Zuvor vergaben die Hausherren eine dicke Chance und die Eisbären fuhren einen 2-gegen-1-Konter. Dominik Bielke spielte die Scheibe zu Jens Baxmann vors Tor und der spitzelte den Puck über die Linie - 2:0 (14.).
Dabei blieb es bis zur Drittelpause. Die Eisbären gingen also mit einer souveränen 2:0-Führung in die Kabine.

Im zweiten Drittel weiterhin das selbe Bild. Spielbestimmende Eisbären, verunsicherte Freezers. Die Verunsicherung der Gastgeber nutzten die Eisbären in diesem Drittel eiskalt aus. Von zehn Schüssen im Mitteldrittel gingen vier ins Tor - eine stolze Quote.
In der 27. Minute erhöhte André Rankel auf 3:0. Er störte die Freezers im Spielaufbau und eroberte die Scheibe. Rankel rannte alleine auf Taylor zu und ließ ihm keine Chance. Das Besondere an diesem Tor: Hamburg hatte Powerplay gehabt, die Eisbären also mit einem Shorthander (Unterzahltor)!
Spätestens nach diesem Gegentor ergaben sich die Hamburger komplett ihrem Schicksal. Fast jeder Schuss der Eisbären fand jetzt den Weg ins Freezers-Tor. T.J. Mulock erhöhte in der 34. Minute auf 4:0. André Rankel legte knapp zwei Minuten später per Direktabnahme das 5:0 nach.
Die Hamburger waren jetzt so gefrustet gewesen, dass es direkt nach dem Bully zur nächsten Schlägerei kam. Daniel Weiß (Eisbären) und Garrett Festerling (Hamburg) gerieten aneinander und lieferten sich den nächsten schönen Fight. Auch hier ging der Eisbär als Sieger hervor. Was Festerling noch mehr rasend machte. Die Linesmen hatten es schwer, Festerling zu beruhigen. Beide bekamen für die Schlägerei zwei Minuten. Daniel Weiß erhielt noch eine weitere Zwei-Minuten-Strafe wegen illegaler Ausrüstung. Die hatte aber auch der Hamburger, insofern hätte Schiri Marcus Brill auch ihm eine weitere Zwei-Minuten-Strafe geben müssen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich zuvor noch nichts von der Strafe wegen "illegaler Ausrüstung" gehört habe. Aber man lernt ja nie aus.
Die Eisbären legten im Mitteldrittel noch das 6:0 nach. Eineinhalb Minuten vor der zweiten Drittelpause traf Frank Hördler per Schlenzer ins Tor. Heute durfte wirklich jeder mal ein Tor erzielen. Sehr zum Leidwesen der arg gebeutelten Hamburger Fans, die ihr Team nach dem zweiten Drittel mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedeten. Eine für mich verständliche Reaktion angesichts der Leistung der Hanseaten, die wirklich erschreckend schwach spielten.

Zu Beginn des letzten Drittels erlöste Freezers-Coach Benoit Laporte seinen Goalie Daniel Taylor. Er brachte für Taylor Sinisa Martinovic. Im letzten Drittel zeigten die Hamburger zu mindestens Kampfgeist. Sie wollten den Fans wenigstens einen Ehrentreffer bieten. Doch der sollte ihnen nicht gelingen. Pech hatte die Freezers, als der Puck Mitte des letzten Drittels nur an die Latte ging.
Die Eisbären taten im Schlussdrittel nicht mehr als nötig. Sie konnten sich ja auf einer beruhigenden 6:0-Führung ausruhen. Ganze drei Torschüsse gaben die Eisbären in diesem Drittel ab.
Am Ende blieb es beim 6:0 für die Eisbären.

Fazit:

Wie soll man diesen Sieg jetzt einordnen? Hamburg war einfach zu schwach, um aus diesem Spiel Schlüsse zu ziehen. Auf jeden Fall war eine Leistungssteigerung bei den Eisbären zuerkennen. Allerdings waren auch wieder jede Menge Fehler im Spielaufbau dabei und im Powerplay will man den Puck immer noch rein tragen. Dort sollte man schnell zum einfachen Spiel zurückkehren und statt zu passen lieber mal öfters schießen.
Man darf jetzt bei den Berlinern nicht den Fehler machen und den Sieg falsch einstufen. Es war sicher schön, so hoch zu gewinnen. Aber die Hanseaten leisteten halt auch keine Gegenwehr. Am Dienstag erwartet die Eisbären da schon ein wesentlich schwereres Spiel, wenn es zu den Thomas Sabo Ice Tigres geht.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter war Marcus Brill. Er war ein sehr guter Spielleiter, pfiff alles konsequent ab. Einzig bei der Zwei-Minuten-Strafe gegen Daniel Weiß wegen "illegaler Ausrüstung" lag er meiner Meinung nach daneben, denn diese Strafe hätte er dann auch Festerling geben müssen. Aber es war ja keine spielentscheidende Entscheidung gewesen.
Note 1-.

Fanstimmung:

Wie es Auswärts so üblich ist: Die Stimmung war fantastisch. Was natürlich auch am Ergebnis lag. In letzter Zeit wurden wir ja nicht so oft verwöhnt mit solchen Ergebnissen.

Besten drei Spieler des Spiels.

1. André Rankel (Eisbären/Stürmer)
2. Stefan Ustorf (Eisbären/Stürmer)
3. T.J. Mulock (Eisbären/Stürmer)

PS: Bilder folgen...

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