Sonntag, 12. Dezember 2010

3:2 - Eisbären stürzen Hannover noch tiefer in die Krise

EHC Eisbären Berlin vs. Hannover Scorpions 3:2 (2:1, 1:0, 0:1)


WalkersBärenNews#15:

Die Eisbären Berlin haben am Sonntagnachmittag in der ausverkauften O2 World den amtierenden Deutschen Meister, die Hannover Scorpions, mit 3:2 besiegt. Damit holten die Eisbären im vierten Versuch in dieser Saison erstmals volle drei Punkte gegen die Niedersachsen. Es war eine sehr körperbetonte Partie gewesen. Letztendlich setzten sich die Berliner verdient durch.

Den besseren Start erwischten die Gäste. Bereits nach 100 Sekunden gingen die Hannover Scorpions mit 1:0 in Führung. Und wie soll es auch anders sein, wenn das beste Powerplayteam auf das schlechteste Unterzahlteam trifft - es war ein Powerplaytor gewesen. Klaus Kathan traf zum 1:0 und ließ die knapp 600-Scorpions-Fans (die per Sonderzug in die Hauptstadt gereist waren) erstmals in dieser Partie jubeln.
Doch das schockte die Hausherren überhaupt nicht. Im Gegenteil, die Eisbären übernahmen fortan die Spielkontrolle. Und der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Derrick Walser glich in der fünften Minute zum 1:1 aus. Man höre und staune: Es war ein Powerplaytor gewesen.
Die Eisbären kamen immer wieder gefährlich vors Tor von Jonas Langmann, doch der Gäste-Keeper machte ein gutes Spiel. Auch Hannover setzte in der Offensive Akzente, doch an Rob Zepp kamen sie nicht vorbei.
Alles deutete auf ein 1:1 nach dem ersten Drittel hin. Doch 18 Sekunden vor der Pausensirene gab es für die Eisbärenfans erneut Grund zum Jubeln. Florian Busch verwertete einen Pass von Derrick Walser zum 2:1. Ein schön anzusehendes Tor.
Dabei blieb es jetzt aber. Mit 2:1 ging es in die Kabinen.

Im Mitteldrittel waren die Eisbären weiter die spielbestimmende Mannschaft. Sie hatten mehr Zug zum Tor gehabt. Auch Hannover war mal im Angriff zu sehen, allerdings sehr selten.
Nach 29 Minuten war die Partie für Paul Manning (Hannover) vorbei gewesen. Er kassierte nach hohem Stock mit Verletzungsfolge gegen Steve Walker eine Spieldauer.
Und in Überzahl schlugen die Eisbären erneut zu. Das Powerplay sah zwar über weite Strecken nicht wirklich gut aus, aber dennoch brachte es Erfolg. Richie Regehr erhöhte mit einem seiner so gefürchteten Schlagschüsse auf 3:1.
Dabei blieb es bis zur Drittelpause.

Im letzten Drittel plätscherte das Spiel vor sich hin. Den Eisbären ging, so hatte man jedenfalls das Gefühl, etwas die Puste aus. Was allerdings angesichts der Personalprobleme kein Wunder war. Doch Hannover konnte daraus zunächst keinen Vorteil ziehen.
Sieben Minuten vor dem Ende wurde es aber noch einmal spannend. Matt Dzieduszycki verkürzte auf 3:2.
Fortan drückten die Gäste noch einmal ordentlich aufs Tempo. Die Eisbären standen nun unter Druck. Doch Rob Zepp zeigte heute eine starke Leistung. Er brachte die Scorpions-Spieler zur Verzweiflung.
Die Eisbären fuhren nur noch sporadisch Konter. Aber damit wollten sie nur Zeit gewinnen. Gegen Ende wurde es dann eine reine Nervenschlacht. Beide Teams nahmen noch ihre Auszeit. Doch am Spielstand sollte sich bis zur Schlusssirene nichts mehr ändern. Die Eisbären brachten den knappen Vorsprung über die Zeit und feierten den ersten Sieg in der regulären Spielzeit gegen Hannover in dieser Saison.
Nach der Schlusssirene gab es noch eine "Rudelbildung" auf dem Eis (alle Spieler waren auf dem Eis dabei). Ausgelöst wurde diese durch einen Check gegen Kopf und Nacken von Eisbär Denis Pederson. Steve Walker war kurz davor, sich zu prügeln. Die Referees hielten ihn aber davon ab.

Fazit:

Der Sieg der Eisbären war, wenn man das komplette Spiel betrachtet, verdient gewesen. Doch man hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn Hannover in den Schlussminuten noch den Ausgleich erzielt hätte.
Trotz des Sieges gibt es noch viel zu verbessern bei den Eisbären, die noch lange nicht ihr bestes Eishockey spielen. Was aber heute positiv auffiel, waren die Special-Teams. Zwar kassierte man wieder ein Gegentor in Unterzahl, überstand aber auch weitere sechs Unterzahlsituationen schadlos und präsentierte sich dabei in guter Form.
Zwei Powerplaytore aus fünf Überzahlspielen lassen sich ebenfalls sehen. Aber die Eisbären passen in Überzahl noch zu viel, statt einfach mal den Abschluss zu suchen.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter war Ulpi Sicorschi gewesen. Er pfiff sehr merkwürdig. Erst ganz kleinlich, wo er schon bei der kleinsten Körperberührung eine Strafe gab, dann eine sehr großzügige Linie, wo er viele harte Checks durchgehen ließ. Insgesamt war er kein guter Spielleiter.
Note 5.

Fanstimmung:

Die war heute gar nicht gut. Die Abstimmung zwischen den Seiten in der Fankurve bleibt weiter das Problem. Jeder will seinen Gesang durchbringen. Wenn man dann mal einen Gesang gefunden hat, den alle singen, dann singen die Einen schneller als die Anderen. Da fehlt es noch am richtigen Takt.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Steve Walker (Stürmer/Eisbären - gab drei Torvorlagen)
2. Florian Busch (Stürmer/Eisbären - erzielte ein Tor selbst und bereitete zwei weitere vor)
3. Derrick Walser (Verteidiger/Eisbären - erzielte ein Tor und gab eine Torvorlage)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am kommenden Sonntag empfangen die Eisbären Berlin die Kölner Haie. Die Haie haben drei der letzten vier Spiele gewonnen, sind aber dennoch weiterhin Tabellenletzter.
Es wird sicherlich wieder eine sehr spannende Partie werden, die am Ende die Eisbären aber klar für sich entscheiden werden.
Mein Tipp: 5:2.

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