Donnerstag, 17. September 2009

4:3 - Neuzugänge schiessen die Eisbären an die Tabellenspitze



3:4 (0:2, 1:1, 2:1)




Der Deutsche Meister Eisbären Berlin steht zumindest für 24 Stunden da, wo man sie auch erwartet - an der Tabellenspitze. Doch sah es anfänglich noch nach einem Spaziergang der Eisbären aus, entwickelte sich das Spiel zum Ende hin zu einem richtig spannenden Spiel. Doch daran war der EHC selber Schuld, denn sie machten zu früh einen Haken an das Spiel.

Das Spiel war gerade 18 Sekunden alt, als Peter Sarno für zwei Minuten wegen Haltens auf die Strafbank musste. Doch die Eisbären brauchten eine Minute, bis sie in ihrer Formation standen. Als sie diese aber endlich gefunden hatten, wurde es auch gefährlich für Jochen Reimer im Grizzly-Tor. 12 Sekunden vor Ablauf der Strafe zog der Ex-Wolfsburger Marvin Degon von der blauen Linie ab und erzielte die 1:0-Führung für die Eisbären. Ausgerechnet in Wolfsburg gelingt Degon sein erstes Saisontor.
Nach dem Rückstand hatten die Gastgeber zwei Überzahlmöglichkeiten, doch so wirklich gute Chancen gelangen ihn nicht.
Der Meister dagegen zeigte sich kaltschnäuziger. Es war vom Hauptschiedsrichter Rick Looker eine Strafe gegen die Wölfe angezeigt. Doch diese musste nicht ausgesprochen werden. Denn Steve Walker bekam de Puck und verlud klasse Jochen Reimer im Tor und schoss ein zum 2:0.
Bereits das fünfte Tor im fünften Saisonspiel für den EHC-Kapitän - so kann es ruhig weiter gehen.
Nach dem Tor versuchten die Bären das Ergebnis auszubauen, Wolfsburg kam kaum noch raus aus dem eigenen Drittel. In der 14. Minute spielte Andy Roach einen Klasse-Pass auf Sven Felski, der lief alleine auf Reimer zu, doch der parierte großartig.
Es blieb beim 2:0 nach dem ersten Drittel.

In den ersten fünf Minuten des zweiten Drittels gingen beide Teams ein sehr mäßiges Tempo, Chancen gab es keine.
Erst in der 26. Minute wurde es wieder brenzlig vor dem Wölfe-Tor. Sven Felski fuhr seitlich vors Tor, legte den Puck rüber zu Chris Hahn und der musste nur noch einschieben. Damit hatte der zweite Neuzugang heute getroffen.
Fortan nahmen die Eisbären einen Gang heraus, angesichts des Ergebnisses verständlich.
Chancen gab es keine, das Spiel wurde mit zunehmender Zeit langweilig.
Erst eineinhalb Minuten vor der zweiten Pause wurde es wieder spannend. Denn wie aus dem Nichts erzielte John Laliberte den 3:1-Anschlusstreffer.
Nun waren die Gastgeber euphorisiert und wollten nachlegen. Doch auch Berlin wurde nun wieder wach und kam zu Chancen.
Eine Sekunde vor der Sirene sorgte Richie Regehr dafür, dass Wolfsburg mit einem Powerplay ins letzte Drittel gehen konnte.
Eine Schrecksekunde hatte es im zweiten Drittel aber auch noch gegeben. Nach einem Zusammenprall mit Florian Busch blieb der Wolfsburger Christoph Höhenleitner benommen auf dem Eis liegen. Beide rauschten unabsichtlich zusammen, sie hatten sich nicht gesehen. Höhenleitner trug davon eine Gehirnerschütterung, für ihn war das Spiel gelaufen.

Zu Beginn des letzten Drittel Berlin also wie erwähnt in Unterzahl. Doch Baxmann (nach 50 Sekunden im Schlussdrittel) und Hahn (nach 43 Minuten) sorgten mit einer Spielverzögerung jeweils für eine doppelte Überzahl der Gastgeber. Doch Wolfsburg konnte die insgesamt fünf Minuten Powerplay am Stück nicht nutzen.
Als die Eisbären wieder komplett waren, erarbeiteten sie sich gute Torchancen. Doch Stefan Ustorf vergab eine Hereingabe von Sven Felski knapp.
Zwei Minuten später machte es T.J. Mulock besser. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Wolfsburgs Verteidiger Alexander Genze zog er sofort ab und ließ dabei Jochen Reimer keine Chance - sein erstes DEL-Tor.
Doch Mitte des letzten Drittels gab es irgendwie einen Bruch im Bärenspiel. Anscheinend waren sich die Spieler des Meisters angesichts einer 4:1-Führung zu sicher und spielten nur noch "Lari-Fari-Eishockey".
Wolfsburg merkte das und setzte die Eisbären mehr und mehr unter Druck. Mit Erfolg. Nach 50 Minuten traf David Sulkovsky im Nachschuss zum 2:4 aus Wölfe-Sicht. Voraus gegangen war ein Fehler von Eisbären-Keeper Rob Zepp, der einen Schuss von Sebastian Furchner nicht festhalten konnte.
Nun machten die Grizzlys mächtig Druck, der EHC schwamm gewaltig hinten in der Defensive. Allein Rob Zepp war es zu verdanken, dass es weiterhin nur 2:4 stand.
Sechs Minuten vor dem Ende mal ein Entlastungsangriff der Eisbären. Sven Felski scheiterte an Jochen Reimer, kurze Zeit später auch Florian Busch per Bauerntrick.
Mitten in eine Drangphase der Wölfe schwächte Verteidiger Sasa Martinovic sein Team. Er bekam wegen Halten des Stocks zwei Minuten.
Als sie diese schadlos überstanden zog Sebastian Furchner 65 Sekunden vor dem Spielende einfach mal von der blauen Linie ab. Rob Zepp sah nicht gut aus und der Puck trudelte ins Tor zum 3:4.
Nun nahm Wolfsburgs Trainer Toni Krinner eine Auszeit, wollte seinen Mannen noch einmal einschwören. Doch die Eisbären machten nun wieder mehr Druck und ließen den Gastgeber nicht mehr vors Tor von Rob Zepp kommen.
Am Ende zitterten die Eisbären den knappen Vorsprung über die Zeit.

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