Montag, 6. April 2009

4:0 - Eisbären geben passende Antwort auf die Demütigung vom Dienstag

WalkersBärenNews#34: EHC Eisbären Berlin vs. Adler Mannheim - 4:0 Play-Off-Stand: 2:1

Die Berliner Eisbären sind wieder in Führung gegangen in der Play-Off-Halbfinalserie gegen die Adler. Am Freitagabend siegten die Eisbären vor ausverkauftem Haus (14.200 Zuschauer) wie bereits in Spiel 1 mit 4:0. Damit gaben die Bären die passende Antwort auf die 1:6-Klatsche aus Spiel 2.

Zu Beginn der Partie merkte man beiden Teams an, dass es um richtig viel ging. Für beide war es das wichtigste Spiel des Jahres. Sowohl die Eisbären als auch die Adler hatten einen nervösen Beginn. Die Spannung war förmlich zum greifen nahe. Kein Team wollte den ersten Fehler machen.
Doch die Mannheimer waren an diesem Abend erneut nicht diszipliniert und wanderten desöfteren auf die Strafbank. Das man kein Spiel von der Strafbank aus gewinnt, dürfte die Adler bestimmt wissen, nur eben nicht an diesem Abend. Wurde auch prompt von den Eisbären bestraft.
"Mr. Schlagschuss" Richie Regehr packte in diesem ersten Drittel zweimal zu seinen so gefürchteten Schlagschüssen aus. Beide landeten im Netz. Beim 1:0 nach zwei Minuten hatte Bären-Oldie Mark Beaufait die Kelle noch dran und lenkte den Puck ins Tor.
Der zweite fand aber direkt den Weg ins Tor. Nach acht Minuten überwand Regehr Adler -Goalie Freddy Brathwaite zum 2:0. Dem Torwart der Gäste merkte man an diesem Abend eine gewisse Nervosität an. Er ließ viel prallen und sich zudem noch von den Bärenfans provozieren.
Nach den beiden Toren waren die Eisbären voller Selbstbewusstsein und beherrschten die Partie, von Mannheim war nicht viel zu sehen. Es blieb bis zur ersten Pause beim 2:0.
EHC-Verteidiger Jens Baxmann sagte nach dem ersten Drittel:

“Wir waren von der ersten Minute an da und haben Druck gemacht. Die Adler zu Fehlern gezwungen und im Powerplay zugeschlagen.”

Die Eisbären begannen im Mitteldrittel dort, wo sie im ersten aufgehört hatten. Sie drückten die Adler in die Defensive und wollten nachlegen. Doch in den ersten zehn Minuten des zweiten Drittels wollte ihnen kein weiterer Treffer gelingen. Etwas mehr als 30 Minuten waren gespielt, da ereignete sich eine sehr unschöne Szene auf der Eisfläche. Die Eisbären waren in Unterzahl und Florian Busch fuhr einen Break. Er scheiterte am Adler-Keeper und wollte den Puck holen. Als er in der Bandenecke ankam, rauschte Mannheims Colin Forbes von hinten an und checkte "Buschi" in die Bandenrundung. Der Eisbär zog sich dabei eine Platzwunde zu und verlor einen Zahn. Er wurde in der Kabine mit sieben Stichen genäht ((Fünf an der Stirn/ zwei an der Nase) und konnte im letzten Drittel wieder mitmischen. Forbes bekam zunächst eine 2+10 - Minuten Strafe von den beiden Hauptschiedsrichtern Piechaczek/Looker. Unglaublich, dieses Strafmaß. Erst als Stefan Ustorf zu den beiden fuhr und sie auf die Blutlache auf dem Eis aufmerksam machte, wandelten sie die Strafe in eine Matchstrafe um. Da frage ich mich, ob sie bei ihrem Strafmaß geblieben wären, wenn "Usti" nichts gesagt hätte?
Als kurz danach ein weiterer Adler-Spieler auf die Strafbank musste, hatte der EHC doppelte Überzahl. Und in dieser machten sie den Sack zu. In der 32. Minute zog Richie "Schlagschusskönig" Regehr wieder von der blauen Linie ab und versenkte die Scheibe im Tor der Gäste. Drei Minuten später erhöhte Denis Pederson auf 4:0, da waren die Adler gerade seit zwei Sekunden wieder vollzählig.

Im letzten Drittel schonten die Eisbären ihre Kräfte für das Spiel am Sonntag. Für Aufsehen sorgten jetzt nur noch die Mannheimer. Allerdings nicht spielerisch. Viele kleine versteckte Stockschläge (besonders von dem Herrn mit der Nummer 43 - Felix Petermann) und harte Checks leisteten sich die frustrierten Gäste-Spieler nun. Die Folge waren viele 2-Minuten-Strafen. Tomas Martinec und Jason Jaspers übertrieben es aber und bekamen jeweils eine 10-Minuten-Disziplinarstrafe. Insgesamt verhängten die Schiedsrichter 106 Strafminuten (28 Eisbären und 78 Mannheim).
Tore fielen im Schlussdrittel keine und somit feierten die Eisbären einen 4:0-Sieg im "wichtigsten Spiel des Jahres".

Eisbären-Trainer Don Jackson war nach dem Sieg zufrieden mit seinen Jungs:

Ich bin sehr stolz auf die Leistung meiner Mannschaft heute. Diese beiden Spiele waren die körperbetontesten, die wir in den letzten sechs Wochen gespielt haben. Disziplin ist in den Play-off sehr wichtig und ein gutes Überzahlspiel, mit dem wir den Gegner in Bedrängnis bringen wollen. In Mannheim erwarte ich ein weiteres sehr körperbetontes Spiel.“

Sein Gegenüber, Teal Fowler, war dagegen frustriert:

„Von der Strafbank aus gewinnt man keine Spiele. „Wir waren übermotiviert, haben den Fokus für die Dinge verloren, die man in einem Spiel selbst beeinflussen kann und dadurch viel zu viele Strafen genommen. Die Berliner haben ihre Möglichkeiten in Überzahl von Beginn an genutzt. Sie erzielten das wichtige erste Tor und wir mussten von da an hinterherlaufen.“

Fazit:

Der EHC siegte verdient. Sie zeigten eine wesentliche Steigerung zum Dienstagspiel. Die Checks wurden alle zu Ende gefahren, sie ließen sich von der aggressiven Spielweise der Adler nicht provozieren und antworteten statt dessen mit Toren auf die Nickligkeiten der Mannheimer. Vor allem in Überzahl waren sie endlich mal wieder gefährlich und trafen auch. Sowohl vorne als auch hinten arbeiteten die Berliner Spieler sehr stark.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Die beiden Schiedsrichter Piechaczek uund Looker zeigten eine bessere Leistung als noch am Dienstag. Sie unterbanden die vielen unsauberen Aktionen der Mannheimer konsequent und schickten die Spieler auf die Strafbank. Einzig eine Szene und die folgende Entscheidung der beiden brachte mich auf die Palme. Ein Check von Hinten mit Verletzungsfolge von Forbes an Busch nur mit einer 2+10 - Minuten Strafe zu ahnden, ist ja wohl ein Witz. Da bin ich dem "Usti" echt dankbar, dass er reklamierte und es dann doch noch die große Strafe gab. Wobei mir die Matchstrafe dann doch zu hart erscheint, eine Spieldauer hätte gereicht.

Spielnote:

Es wahr eine anfangs sehr spannende Partie, die aber mit zunehmender Spieldauer und den Toren der Eisbären an Spannung verlor. Note 2-3.

Fanstimmung:

Was soll ich noch groß sagen: Wie immer, im ersten und letzten Drittel Super, im Mitteldrittel zwar gut, aber nicht berauschend.

Besten 3 Spieler des Spiels:

1. Richie Regehr (Eisbären/Verteidiger)
2. Andy Roach (Eisbären/Verteidiger)
3. Rob Zepp (Eisbären/Torwart).

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