Das war nix, das war mal überhaupt nix, das war einfach nur mies, usw. - Man kann verschiedene Wortgruppen zu dem Spiel der Deutschen gegen Frankreich nennen. Denn was die Jungs gestern bei der verdienten 1:2-Niederlage gegen Frankreich zeigten, war so was von schlecht. Da war das Zuschauen schon grausam. Nur Glück für Deutschland, dass man als Ausrichter der nächsten WM nicht absteigen kann. Denn nach der Leistung muss man sich sogar fragen, ob die Deutschen nicht auch noch die nächsten drei Spiele verlieren werden.
Das Ziel vor der WM war das Erreichen des Viertelfinales. Doch daraus wurde nichts, statt gegen die USA und Schweden geht es nun gegen Ungarn, Dänemark oder Norwegen, Österreich oder Lettland.
Deutschland bot von Beginn an eine schlechte Vorstellung gegen die Franzosen. Die hingegen überzeugten mit einer kämpferisch starken Leistung.
Lussier brachte Frankreich in der 4. Minute nach einem katastrophalen Abspielfehler der Deutschen mit 1:0 in Führung. Doch Deutschland kam nur 32 Sekunden später zum 1:1-Ausgleich durch das erste Turniertor von Jochen Hecht. Er hatte in Überzahl einen Schuss von Bakos abgefälscht.
Es schien also wieder alles normal zu laufen. Den Rückstand weggesteckt und schnell ausgeglichen. Doch die Franzosen waren die bessere Mannschaft in diesem ersten Drittel und gingen nach einem erneuten Fehler der Deutschen (Eisbär Hördler mit einem Fehlpass) mit 2:1 in Führung. Tardif stocherte in der 17. Minute den Puck über die Linie.
Danach fiel im weiteren Spielverlauf kein Tor mehr. Deutschland rannte ab dem zweiten Drittel ideenlos an, konnte sich nur selten Torchancen erspielen. Frankreich war dagegen vor allem bei Kontern sehr gefährlich. Die letzte Chance zum Ausgleich vergab Gogulla kurz vor Schluss.
Nach der Sirene stürmte die französische Bank aufs Eis und bejubelte den Riesenerfolg.
Von dieser Seite meine Gratulation an die Franzosen, die gestern einfach das bessere Team waren und völlig verdient gewonnen haben.
Bundestrainer Uwe Krupp garulierte dem Sieger nach dem Spiel:
"Ich gratuliere den Franzosen, sie haben gut gespielt. Wir haben uns viele und gute Chancen erarbeitet, aber die Franzosen haben gekämpft, effektiv gespielt und gewonnen. Ihr Torhüter war sehr gut, und so eng ist es nun einmal im Eishockey.“
David Henderson, Coach der französischen Nationalmannschaft, war einfach nur glücklich über den Sieg:
„Wir haben versucht, defensiv gut zu spielen. 2006 haben wir gegen Deutschland bei der B-WM 0:5 verloren und unsere Lehren daraus gezogen. Wir haben daran gearbeitet und jetzt macht es sich bezahlt. Wir sind sehr glücklich, das war wichtig für das französische Eishockey.“
Stürmer Phillip Gogulla will in Hinblick auf die Heim-WM jetzt nicht sportlich absteigen:
„Ich hätte meine Chance am Ende des Spiels nutzen sollen, dann hätte es vielleicht Verlängerung gegeben. Wir hatten nicht das Quäntchen Glück, die Franzosen hingegen schon. Wir haben 2010 eine Heim-WM und können nicht absteigen, aber niemand von uns will dann hören, dass wir dort eigentlich nicht mitspielen dürften. Deswegen müssen wir jetzt noch einmal die Köpfe freikriegen und uns besonders anstrengen.“
NHL-Star Jochen Hecht sagt, dass es jetzt um die Ehre geht:
„Wir haben Druck aufs Tor gemacht, sind aber nicht am französischen Torhüter vorbeigekommen. Die Franzosen haben sich in alle Schüsse geworfen und das reichte am Ende. Wenn man wenig im offensiven Drittel spielt, kann man eben nicht viele Tore schießen. Die Spiele werden jetzt nicht leichter, es geht für unsere Gegner um alles. Jetzt ist es eine Frage der Ehre, wir wollen jedes Spiel gewinnen.“
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