Montag, 27. April 2009

Nach tollem Fight: Deutschland verliert gegen Schweiz nach Verlängerung

Sie waren nah dran am ersten Sieg bei der diesjährigen WM, doch am Ende reichte es "nur" zu einem Punkt gegen den WM-Gastgeber. Aber dieses Spiel hat Lust auf mehr gemacht. Es war ein hart umkämpftes, aber auch sehr emotionales Spiel. Durch diese Niederlage sind die Chancen auf den Viertelfinaleinzug erheblich gesunken.

Im ersten Drittel konnte das DEB-Team mit 1:0 in Führung gehen. Butenschön mit einem schönen Pass zu Ullmann und der traf ins Tor (6.). Doch die Führung hielt nicht lange. Nur zwei Minuten später glichen die Eidgenossen aus. Wick überwand den an diesem Nachmittag starken Pätzold zum 1:1. Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Pause.

Im zweiten Drittel entwickelte sich das Spiel nun zu einem hart umkämpften. Beide Teams gingen sehr aggressiv, aber nicht unfair in die Zweikämpfe. Dass das Spiel jetzt ruppiger wurde lag auch an den beiden finnischen Hauptschiedsrichtern, die ziemlich viel durchgehen ließen und mit zunehmender Spieldauer mit der Leitung des Spiels meiner Meinung nach überfordert waren. Erster Aufreger war gleich zu Beginn des zweiten Drittels ein Bandencheck des Schweizers Paterlini, der Hackert mit voller Wucht gegen die Bande checkte. Hackert fuhr benommen und blutend zur Bank und ließ sich behandeln. Nach kurzer Behandlungspause und Trikotwechsel kam er wieder zurück aufs Eis. Das es dafür nicht einmal eine 2-Minuten-Strafe gab, brachte Bundestrainer Uwe Krupp auf die Palme. Auch die beiden DSF-Kommentatoren Hindelang und Goldmann fanden das sehr merkwürdig, denn in den Regeln steht drin, dass nach einem Bandencheck mit Verletzungsfolge es eine Strafzeit geben muss.
Als nach 24 Minuten eine Strafzeit gegen die Deutschen angezeigt war, hämmerte Seger den Puck von der blauen Linie ins Tor - 2:1. Fortan waren die Gastgeber klar spielbestimmend und drängten die Jungs von Uwe Krupp mehrmals ins eigene Drittel, doch Pätzold hielt sein Team im Spiel.
Sechs Minuten vor dem Drittelende gelang Schubert der 2:2-Ausgleich in Unterzahl. Dabei blieb es in diesem Mitteldrittel.

Im Schlussabschnitt waren die Eidgenossen nun komplett das spielbestimmende Team, sie drangen die Deutschen nahezu pausenlos in deren Drittel ein. Doch sie scheiterten immer wieder am glänzend aufgelegten Pätzold im DEB-Tor. Eine der wenigen deutschen Torchancen vergab Hecht in Überzahl sechs Minuten vor dem Ende, als er knapp verzog. Somit ging es in die Verlängerung. Die Jungs von Uwe Krupp hatten sich also im wahrsten Sinne den Punkt erkämpft.

Und in der Overtime traten die Schiris wieder in den Mittelpunkt. Vieles ließen sie wie gesagt durchgehen, doch in der Verlängerung wollten sie auch wieder ein Wörtchen mitreden. Nach 41 Sekunden schickten sie Bakos auf die Strafbank. Dieses Powerplay nutzten die Eidgenossen aus. In der 62. Minute zog Streit von der blauen Linie ab, Pätzold war die Sicht verdeckt und der Puck schlug im Tor ein - 3:2 für die Schweiz.

Eine bittere, aber aufgrund der Spielanteile verdiente Niederlage des DEB-Teams. Trotzdem muss man dem Team ein Kompliment machen, denn sie haben ordentlich gefightet.

Bundestrainer Uwe Krupp war dennoch zufrieden mit seiner Mannschaft:

„Es war ein hart umkämpftes und emotionales Spiel. In den ersten beiden Dritteln war die Partie noch recht ausgeglichen, im letzten Abschnitt war die Schweiz die bessere Mannschaft. Deshalb spiegelt das Resultat die Kräfteverhältnisse gut wider. Wir haben dennoch viele Dinge gut gemacht, die uns Mut für das nächste Spiel machen.“

Der Schweizer Coach Ralph Krueger gab sogar ein Kompliment an beide Teams:

„Das war das beste Spiel, was Deutschland und die Schweiz während meiner Amtszeit in den vergangenen zwölf Jahren bestritten haben. Wir sind hier, um die Sportart Eishockey zu feiern. Das haben beide Mannschaften heute getan.“

Jochen Hecht ärgerte sich über seine vergebene Chance kurz vor Schluss:

„Ich ärgere mich, dass ich meine Chance zum 3:2 nicht genutzt habe, daran werde ich noch eine Weile denken. Es war aber nicht die erste Chance, die ich in meiner Laufbahn vergeben habe. Morgen ist ein neuer Tag und es geht weiter.“

Morgen muss Deutschland nun im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich (20:15 Uhr/DSF live) gewinnen, um in die Zwischenrunde einzuziehen. Dann würden sie den Punkt aus dem Schweiz-Spiel mit in die Zwischenrunde nehmen.

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