Freitag, 10. April 2009

Eisbären siegen im ersten Finalspiel knapp mit 3:2

WalkersBärenNews#36: EHC Eisbären Berlin vs. DEG Metro Stars - 3:2 Play-Off-Finalstand: 1:0

Der erste Schritt Richtung erfolgreiche Titelverteidigung ist gemacht. Am Donnerstagabend gewannen die Eisbären Berlin das erste von maximal fünf Finalspielen knapp mit 3:2 gegen die DEG Metro Stars. Es war aber nicht das erwartet einseitige Spiel, denn die DEG spielte ab dem zweiten Drittel auf Augenhöhe.

Als die Eisbären aufs Eis kamen, brandete bei einem Spieler besonders großer Jubel aus. Bei Kapitän Steve Walker. Der Junge ist einfach unglaublich. Egal was er hat, egal wie sehr es schmerzt, er stellt sich in den Dienst der Mannschaft und spielt. Letztes Jahr konnte ihn ein Kreuzbandriss nicht stoppen, dieses Jahr keine Fußprellung bzw. kein Fussbruch (es wird offiziell nicht gesagt, was er hat). Er gibt der Mannschaft somit einen Motivationsschub. Alleine die Tatsache, dass er trotz seiner Fussprobleme spielt, dürfte die DEG in Angst und Schrecken versetzt haben. Denn Walker kann ein Spiel, ja vielleicht sogar eine Serie ganz alleine entscheiden.

Vor dem Spiel gab es erst einmal wieder das obligatorische, was bei jeder Finalserie nicht fehlen darf: die deutsche Nationalhymne, gespielt von Karat-Gitarrist Bernd Römer auf seiner E-Gitarre. Auf jeden Fall ein besserer Klang als noch im "Welli".

Hinein ins Spiel. Den besseren Start hatten die Gastgeber, doch Pederson scheiterte mit seinem Schuss nach 56 Sekunden an DEG-Torwart Jamie Storr.
Doch die Bären setzten nach und hatten Erfolg. Nach 77 Sekunden kurvte Stefan Ustorf ums DEG-Tor, Storr lag am Boden und "Usti" schoss ein zum 1:0. Die Fans der Eisbären waren aus dem Häußchen und skandierten bereits jetzt:

"Olé, Olé, Olé, Olé, Olé - Deutscher Meister, Deutscher Meister, Deutscher Meister EHC!"

Den Gästen merkte man nach dem frühen Gegentor die Verunsicherung an. Sie versuchten nun, irgendwie ins Spiel zu kommen. Das klappte jedoch nicht. Anders die Bären. Die machten weiter mächtig Druck und setzten sich jetzt desöfteren im Drittel der DEG fest. Doch zählbares wollte nicht heraus springen.
Nach 10 Minuten kamen die Düsseldorfer das erste Mal gefährlich vors Tor von Rob Zepp. Rob Collins zog aus Nahdistanz ab, doch Zepp konnte klären.
Nach 12 Minuten gab es das erste Powerplay des Spiels. Eisbär Felski musste wegn Hakens für zwei Minuten in die Kühlbox. Für Düsseldorf also die Chance, ihr so gefürchtetes Powerplay aufzuziehen. Und dieses war tatsächlich gefährlich. Sie erarbeiteten sich gute Chancen, der EHC konnte sich erst nach 75 Sekunden das erste Mal befreien. Jedoch blieb das Überzahlspiel ohne Erfolg.
Vier Minuten vor der ersten Pause hatten die gut 14 000 Zuschauer in der nicht ausverkauften O2 World (offiziell wurde ausverkauft gemeldet, jedoch habe ich noch zahlreiche freie Sitzplätze entdeckt) erneut Grund zum jubeln. Andy Roach hatte von der blauen Linie abgezogen, Storr konnte den Puck nur prallen lassen und das nahm Nathan Robinson dankend an - 2:0.
Dabei blieb es dann bis zur Pausensirene.

Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Eisbären noch gut eine Minute Powerplay. Doch dieses funktionierte noch nicht so richtig gut. Als die DEG wieder komplett war, fiel kurze Zeit später der 2:1-Anschlusstreffer. Bei Düsseldorf war die Top-Reihe Joseph - Reid - Courchaine auf dem Eis und sorgte für mächtig Gefahr. Letztendlich war es Top-Torjäger Adam Courchaine, der Zepp überwand. Der sah bei diesem Gegentor nicht gut aus, ihm rutschte der Puck durch die Schoner.
Fortan war der EHC leicht nervös, es schien fast so, als hätte sie das Tor der DEG geschockt, schließlich hatte man den ersten Abschnitt noch fest im Griff gehabt.
Doch als die Eisbären nach 25 Minuten erneut Powerplay (Collins - 2 Min. Haken) hatten, schlug es wieder ein. Dabei sah es in diesem Überzahlspiel erst gar nicht danach aus. Die Hausherren vertändelten die Scheibe und Düsseldorf hatte eine gute Chance in Unterzahl, vergab diese aber.
Und dann kam wieder das einfache Mittel der Bären in Überzahl zum Vorschein. Spiel den Puck einfach auf Richie "Schlagschusshammer" Regehr und der erledigt das schon. Gesagt, getan - Regehr hämmerte den Puck an den Pfosten und von dort ging er ins Tor - 3:1.
Doch die DEG gab nicht auf und überstand auch eine kurze Drangphse der Eisbären nach dem 3:1.
Nach 28 Minuten musste Brandon Smith für zwei Minuten wegen Behinderung runter. Und da schlug Düsseldorf zu. Shane Joseph mit dem 3:2 in einem starken Überzahlspiel der Gäste.
Fortan war es eine von den Spielanteilen ausgeglichen Partie, jedoch ohne weitere große Torchancen. Es blieb beim 3:2 bis zur zweiten Pause.

Zu Beginn des letzten Drittels war die DEG noch gut eine Minute in Überzahl (Felski bekam kurz vor Ende des zweiten Drittels zwei Minuten wegen Behinderung). Als Baxmann kurz nach Wiederbeginn wegen Spielverzögerung auch noch auf die Strafbank musste, hatte Düsseldorf 50 Sekunden doppelte Überzahl. Und in dieser waren sie auch gefährlich und drückten auf den Ausgleich. Doch Zepp rettete sein Team in Unterzahl mehrmals.
Fortan entwickelte sich ein offener Schlagbtausch, beide Teams mit Zug zum Tor. Aber im Abschluss haperte es dann doch. Beide vergaben jeweils eine gute Chance, als sie frei vorm Tor über dieses schossen.
Als die Eisbären acht Minuten vor dem Ende des Spiels Powerplay hatten (Collins saß zwei Minuten wegen Hakens) hatte Kapitän Steve Walker sein erste gute Aktion. Doch er verpasste ein Pass von Andy Roach nur knapp.
Die DEG war nun um den Ausgleich bemüht, kam jedoch durch das gute Forechecking der Berliner nicht weit vor. Die Eisbären schienen sich jetzt darauf zu besinnen, das Spiel sicher nach Hause zu schaukeln.
40 Sekunden vor dem Ende nahm DEG-Trainer Harold Kreis seinen Torwart Jamie Storr vom Eis. Und das hätte Nathan Robinson beinahe ausgenutzt, doch sein Schuss wurde noch abgefälscht und landete im Fangnetz.
35 Sekunden waren jetzt noch zu spielen, da nahm Kreis seine Auszeit. Pech für ihn war aber, dass nach dieser Auszeit das Bully vor dem Tor von Storr war und er seinen Torhüter so wieder aufs Eis schicken musste. Die Eisbären setzten sich nun im DEG-Drittel fest und ließen nichts mehr zu. Somit blieb es am Ende beim knappen 3:2-Sieg.

Eisbären-Trainer Don Jackosn blickte nach dem Spiel bereits auf das zweite Match am Samstag:

“Wir haben großen Respekt vor Düsseldorf. Sie haben eine laufstarke Mannschaft, die in den Play-offs vor allem zu Hause sehr stark war.”

DEG-Coach Harold Kreis war nach der Niederlage trotzdem zufrieden mit seinem Team:

“Wir sind es ja beinahe schon gewohnt, das erste Spiel einer Play-off-Serie zu verlieren, aber das erschüttert uns nicht. Dennoch muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen."

Fazit:

Aufgrund des starken ersten Drittels ist der Eisbärensieg verdient. Wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn Düsseldorf von Beginn an dagegen gehalten hätte. So aber können wir uns über den ersten Sieg freuen. Dennoch ist es noch ein weiter Weg bis zum Titel. Oder besser gesagt: Nur noch zwei Siege...

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Die beiden Hauptschiedsrichter der ersten Finalpartie waren Willi Schimm und Roland Aumüller. Ich muss diesen beiden ein Lob aussprechen, denn sie haben dieses Spiel sehr gut geleitet. Jede Entscheidung war in Ordnung. Sie hatten aber auch nicht viel zu tun, denn es war ein sehr faires Spiel gewesen. Das war man gar nicht mehr gewöhnt nach der Halbfinalserie gegen die "Prügel-Mannschaft" aus Mannheim.
Note 1.

Spielnote:


Es war nicht so mitreißend wie das vierte Halbfinalspiel am Sonntag in Mannheim. Es war zwar vom Ergebnis her spannend, aber spielerisch hat mir das Spiel nicht gefallen. Einen Fan, der zum ersten Mal ein Eishockeyspiel gesehen hat, dürfte dieses Spiel nicht unbedingt mitgerissen haben.
Vor allem in der Schlussphase haben bei diesem engen Ergebnis die packenden Torszenen gefehlt.
Note 3.

Fanstimmung:

Sie war gut, mehr aber auch nicht. Im ersten Drittel, wo die Eisbären mächtig Druck machten und mit 2:0 führten war sie sehr gut und da wurden schon Meistergesänge angestimmt. Aber mit zunehmender Spieldauer wurde es eher ruhig auf den Rängen. Erst zum Schluss hin wurde es wieder laut, vor allem wegen dem Wechselgesang. Für mich war es keine Finalstimmung.

Besten 3 Spieler des Spiels:

1. Adam Courchaine (DEG/Stürmer)
2. Rob Zepp (Eisbären/Torwart)
3. Steve Walker (Eisbären/Stürmer)

Zwar hat Walker ehr unauffällig gespielt, aber für mich ist er auf jeden Fall ein Spieler des Spiels, weil er trotz seiner Schmerzen im Fuß gespielt hat. Das kann man gar nicht hoch genug schätzen. Ich mache dies halt auf meine Weise und habe ihn zum drittbesten Spieler des Tages gekürt.

Vorschau auf das nächste Eisbärenheimspiel mit Tipp von mir:

Am Montag kommt es in der heimischen O2 World zum dritten Finalspiel zwischen Berlin und Düsseldorf. Je nach Ausgang von Spiel 2 können am Montag bereits die Sektkorken knallen. Ich würde es mir jedenfalls wünschen.
Mein Tipp: 4:1 ... MEISTA (man darf ja mal träumen)

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