Samstag, 10. Oktober 2009

2:6 - Eisbären von Lions gedemütigt



2:6 (2:3, 0:1, 0:2)



WalkersBärenNews#7:


14 200 Zuschauer sind gestern voller Vorfreude zum Spiel der Eisbären Berlin gegen die Frankfurt Lions gegangen. Alle hatten auf ein tolles und spannendes Spiel gehofft, die Eisbärenfans natürlich auf einen Sieg "ihrer" Bären.
Ein spannendes Spiel bekamen sie zusehen - die Eisbären aber enttäuschten ihre Fans restlos. Unglaublich viele Fehlpässe, eine Defensive, die überhaupt nicht da war, ein Sturm, der nur im ersten Drittel bestens funktionierte. Ein Kampfgeist war kaum da nach dem Rückstand. In die Zweikämpfe gingen sie nicht mit ganzer Entschlos
senheit. Die Lions fuhren ihre Checks zu Ende, während die Eisbären anscheinend Angst vor zu hartem Spiel hatten. Die Frankfurter waren ihnen immer einen Schritt voraus.
Durch die 2:6-Niederlage verpassten die Eisbären den 18. Heimsieg in Folge und den siebenten Heimerfolg in dieser Saison.

Im ersten Drittel entwickelte sich von Beginn an ein offener Schlagabtausch. Beide Teams suchten den Weg zum Tor. Den besseren Star
t hatten die Eisbären. Tyson Mulock schloss eine Traumkombination mit André Rankel und Sven Felski mustergültig ab - 1:0 (5.).
Es ging also wie immer los, die Eisbären führten. Doch Frankfurt war keineswegs geschockt
.
Es ging weiter
hin und her. Doch bei den Eisbären schlichen sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr Fehler in der Abwehr ein. Diese nutzten die Hessen eiskalt aus.
In der zeh
nten Minute glich Jason Young im Powerplay zum 1:1 aus. Doch es sollte noch schlimmer kommen.
Vier Minuten nach dem Ausgleich brachte Eric Schneider die Lions erstmals in Führung - 1:2 aus Eisbärensicht (14.). Einer der Vorlagengeber war Christoph Gawlik, der nahezu an jeder gefährlichen Aktion der Gäste beteiligt war.
Die Jungs von Trainer Rich Chernomaz hatten noch immer nicht genug. Vier Minuten vor der Pause war es
Christoph Gawlik persönlich, der die Frankfurter mit 3:1 in Führung schoss.
Die 14 200 Zuschauer in der O2 World rieben sich verwundert die Augen. Was war denn hier bitte los? Ich hatte ja bereits am Sonntag nach der Partie gegen Augsburg so eine Vorahnung. Da hatte ich ja in meinem Bericht geschrieben, dass man mit der Leistung vom Sonntag gegen Frankfurt keine Chance hätte. Und so kam es ja dann auch.
Richie Regehr brachte uns Fans noch einmal zum Träumen vom Ausgleich. Er verkürzte in der 18. Minute in Überzahl auf 2:3.
Doch bei diesem
Stand blieb es und es ging zum ersten Pausentee.

Das zwei
te Drittel war ausgeglichen. Wobei die Eisbären eigentlich hätten in Führung gehen müssen. Zu Beginn hatten sie vier (!) Minuten am Stück einen Mann mehr auf dem Eis. Doch nicht eine gefährliche Chance brachten sie zu Stande. Dass sonst so gefürchtete Powerplay war nicht vorhanden.
Ganz anders präsentierten sich die Hessen. Die nutzten ihre wenigen, dafür aber guten Chancen, konsequent. Wenn gleich sie von der Eisbären-Verteidigung desöfteren "eingeladen" wurden aufs Tor zu schiessen.
In diesem Drittel setzten
die Gäste kurz vor der zweiten Pause einen guten Angriff, Jeff Ulmer verlud Eisbären-Torwart Rob Zepp klasse und traf zum 2:4.
Damit gin
g es in die zweite Pause. In dieser gab es den angekündigten Fanprotest. Rund 150 EHC-Fans protestierten, weil ihnen "Tische und Stühle" in der Halle fehlen. Während des Sitzstreikes wurde ein Spruchband hochgehalten, auf dem drauf stand: "Es geht uns nicht um die Bierpreise!"
Um die streikenden Fans hatten sich Ordner der O2 World versammelt, um zu schauen, was da los ist. Unter den Protestierenden war übrigens auch das EHC-Maskottchen "Bully".
Ob der Protest dieses Mal was genutzt hat, wird die Zeit zeigen. Ich denke, es ist wohl mittlerweile sinnlos zu protestieren, es bewegt sich von den Verantwortlichen ja eh keiner.























Nun aber zurück zum Eishockey, wenn gleich es davon nichts Gutes zu berichten gibt. Wer im Schlussdrittel mit einer kämpfenden Bärenmannschaft gerechnet hatte, der wurde enttäuscht. Die Frankfurter standen sehr gut in der Defensive. Und wenn doch mal ein Angriff der Bären durchka
m, dann stand Lions-Goalie Ian Gordon im Tor und hielt die Pucks.
Frankfurt setzte gelegentlich Konter. Von denen saßen aber zwei. Derek Hahn besiegelte mit zwei Treffern (43./48.) die erste Niederlage der Eisbären in der O2 World seit fast neun Monaten
. Zudem war es die höchste Pleite überhaupt in der neuen Halle.
Wir Fans machten das Beste aus der Situation: Wir feierten trotzdem. Zahlreiche Fangesänge wurden angestimmt, diese hier
aufzuzählen, würde sehr viel Platz in Anspruch nehmen. Es sei nur so viel gesagt, man muss auch mal verlieren können. Es kommt nur darauf an, was man daraus macht. Wir haben trotzdem Stimmung gemacht während etliche Sitzplatzfans den Heimweg antraten - noch während das Spiel lief. Denen sei gesagt, bleibt am Besten gleich ganz zu Hause. Solche Fans kann der Verein nicht gebrauchen. Man steht in guten und in schlechten Zeiten hinter seinem Verein.
Positiv fand ich nach dem Spiel, dass sich die Spieler der Bären bei den Fans für die Unterstützung bedankt haben. Es gab auch schon Niederlagen, wo sie dies nicht getan haben.

Fazit:

Die Eisbären haben eine absolut verdiente Niederlage kassiert. Sie waren nicht bereit für das Spiel. Haben nicht gut genug dagegen gehalten. Die Abwehr leistete sich Fehler über Fehler und ein Rob Zepp hatte auch nicht seinen besten Tag.

Eisbären-Trainer Don Jackson war nach dem Spiel sauer:

„Unser Einsatz war heute nicht zu akzeptieren. Ansonsten hatten wir in vielen Spielen Glück, heute hatte es Frankfurt!“

Frankfurts Trainer Rich Chernomaz war verständlicherweise sehr zufrieden:

„Ich hatte heute viel Spass. Wir hatten diese Woche viel in der Abwehr trainiert. Das haben meine Jungs heute durchgezogen. Machten wenige Fehler. Auch unsere Zweikämpfe waren heute wichtig für den Sieg. Aber es war nur ein Spiel und drei Punkte.“


Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Die beiden Schiedsrichter der Partie waren Stephan Bauer und Morgan Johansson/SWE. Anfänglich pfiffen sie noch etwas komisch, danach leisteten sie aber eine gute Leistung.
Note 2.

Fanstimmung:


Das war heute endlich mal wieder geile Stimmung in der Halle. Vor allem als die Eisbären hinten lagen, haben wir sie lautstark unterstützt. Und als wir im letzten Drittel aussichtslos hinten lagen, haben wir uns selbst gefeiert. So macht es Spaß.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Derek Hahn (Stürmer/Frankfurt)
2. Christoph Gawlik (Stürmer/ Frankfurt)
3. Jeff Ulmer (Stürmer/ Frankfurt)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

In zwei Wochen (23.10.) empfangen die Eisbären die Iserlohn Roosters. Die Roosters haben eine ähnliche Spielweise wie Frankfurt. Von daher müssen die Eisbären sich erheblich steigern, sonst werden wir demnächst die zweite Pleite in Folge in der O2 World sehen.
Mein Tipp: 6:3

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