Donnerstag, 29. Oktober 2009

Augsburger Panther: Von der grauen Maus zum Spitzenteam

Die Augsburger Panther sind derzeit das Überraschungsteam der DEL. Seit sechs Spielen haben die Panther nicht mehr verloren, am Sonntag Meister Berlin in einem überragendem Eishockeyspiel niedergerungen und derzeit mit nur drei Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter Eisbären auf Platz 3 liegend. Ja, man kann sagen, dass alle derzeit in Augsburg rundum zufrieden sind.

Die Augsburger Panther sind aber nicht so überraschend da vorne zu finden. Vor der Saison ernannten viele Experten - auch ich - den AEV zu dem Geheimfavoriten auf den Titelgewinn.
Das ist vor allem mit dem Trainer der Panther verbunden. Larry Mitchell hat diesen Verein zu dem gemacht, was er jetzt ist. Er hat sie zu einer Mannschaft geformt, die mit den Spitzenteams durchaus mithalten kann und sie, wie der Sonntag gezeigt hat, auch besiegen kann.

Augsburg legte den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte in der DEL hin. Man hat momentan 29 Punkte auf dem Konto - ganze neun mehr als noch in der vergangenen Saison.

Woran liegt das? Ich denke, die Augsburger spielen unter Larry Mitchell einfach problemloses Eishockey. Was ich damit sagen will: Früher, wenn sie hinten lagen, hat dass an ihren Nerven gezerrt und sie haben diese Spiele verloren, weil der Einsatz nicht mehr stimmte.
Unter Mitchell ist es nun aber so - und dass hat vor allem das Spiel am Sonntag gezeigt - wenn man hinten liegt, dann stört sie es nicht. Im Gegenteil, sie spielen einfach weiter, als ob nichts passiert wäre. Dass macht sie so stark und schwer zu besiegen. Gegen die Eisbären lagen sie drei mal in Rückstand. Jedes Mal kamen sie zurück. Früher hätten sie dieses Spiel noch klar verloren.

Und ein weiterer Grund für den Augsburger Höhenflug ist dieser, dass sie sowohl zu Hause als auch Auswärts gleich stark sind. Zu Hause holte der AEV bisher 14 Punkte, Auswärts sogar noch einen mehr - 15 Punkte. Augsburg ist sogar das zweitbeste Auswärtsteam.

Und auch jeder einzelne Spieler steht für den Erfolg. Während es bei den anderen Teams meist so ist, dass es zwei, drei, vier Spieler gibt, die regelmäßig scoren, ist es bei Augsburg so, dass man sehr viele Spieler hat, die bereits zweistellig gescort haben. Da ragt keiner besonders heraus, nein, jeder Spieler hat seinen Anteil am Erfolg.

Doch Augsburg war in der Vergangenheit nicht unbedingt als Spitzenteam bekannt, eher als Kellerkind oder als graue Maus.
Die folgenden Zahlen zeigen die Tabellenplätze des AEV´s seit DEL-Start 1994/1995 nach der Hauptrunde:

13, 12, 13, 14, 8, 8, 14, 8, 11, 9, 7, 12, 13, 12, 10.

Nur fünf Mal in 15 Jahren erreichte Augsburg also einen einstelligen Tabellenplatz.
In der Saison 2001/2002 erzielten die Panther ihre bislang beste Punkteausbeute - 91 Punkte.
Im Play-Off-Viertelfinale stand man bisher fünfmal, schied aber jedes Mal aus.

In der vergangenen Saison scheiterte Augsburg in den Pre-Play-Offs an Wolfsburg, verpasste somit den Einzug ins Viertelfinale.

Dass Augsburg diese Saison das Viertelfinale verpasst, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Sicher, es sind erst 15 Spiele absolviert und es kann noch viel passieren. Aber dieses Team ist so stark, dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass Augsburg erstmals das Halbfinale erreicht. Und dann ist alles möglich.

Und Augsburg scheint auch nicht mehr der Schleudersitz für Trainer zu sein. Mit Ausnahme von Benoit Laporte (2003 - 2005) und Larry Mitchell schaffte es kein Trainer, zwei Jahre im Amt zu bleiben. Larry Mitchell ist seit Dezember 2007 in Augsburg Trainer. In dieser Zeit hat er einiges bewegt bei diesem Team.

Augsburg ist von der einst grauen Maus zu einem Spitzenteam der DEL gereift.

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