Sonntag, 22. November 2009

3:7 - Scherben bringen kein Glück

Eisbären Berlin vs. DEG Metro Stars - 3:7 (1:1, 0:3, 2:3)

WalkersBärenNews #9


Alles war so schön. Die Fans hatten sich nach 28 Tagen ohne Heimspiel wieder auf ein Spiel in der O2 World gefreut. Die Halle war picke packe voll. Vor dem Spiel wurde es auch noch feierlich. Da wurde nämlich Hartmut Nickel anlässlich seines 65. Geburtstages unter der Woche geehrt.
Doch nach dem Spiel überwog die Enttäuschung unter den 14 200 Zuschauern in der O2 World. Mit 3:7 (1:1, 0:3, 2:3) unterlagen die Eisbären den DEG Metro Stars. Es gab also auch im zweiten Vergleich zwischen Meister und Vizemeister nichts zu holen für den Titelträger. Das erste Spiel in Düsseldorf verlor der EHC mit 2:6.

Die Eisbären hatten den besseren Start. Man merkte ihnen an, dass sie Revanche für das 2:6 nehmen wollten. Sah ja anfangs auch so aus. Nach sieben Minuten erzielte Sven Felski die 1:0-Führung - in Unterzahl.
Die Freude über das Führungstor währte aber nur 67 Sekunden. Denn nach exakt 8:22 Minuten gab es an der Bande, wo die Schiedsrichter rein kommen, einen Zweikampf zweier Spieler. Beim anschließenden Check ging die Scheibe zu Bruch. Die Fans quittierten dies gleich mit folgendem Gesang:

"Im "Welli" wär das nicht passiert ..."

In der Tat wäre das dort nicht passiert, denn dort gibt es ja Plexiglasscheiben. In der O2 World sind es ja bekanntlich echte Glasscheiben.
Dass eine Scheibe kaputt geht, gut, dass kann schon mal passieren. Spricht aber nicht unbedingt für die Haltbarkeit dieser Scheiben. Aber sehr toll fand ich, wie die Leute der Arena arbeiteten. Anscheinend wusste da keiner, was zu tun ist. Hauptsache, man holt sich erst mal 'nen Helm für den Kopf. Die wussten anscheinend nicht, dass man sich an Glas schneiden kann und man sich lieber hätte Handschuhe holen sollen. Das war der eine Punkt. Aber mit welcher Ruhe die dann zu Werke gegangen sind, grenzte schon an Unverschämtheit. Am Besten wäre für die gewesen,man hätte ihnen noch was zu Trinken und zu Essen gebracht.
Als sie dann endlich fertig waren mit dem Scherben auffegen, kam der nächste Lacher. Man brachte eine Ersatz-Plexiglas-Scheibe. Es sei hier noch anzumerken, dass man vorher die Maße genommen hatte. Scheint den Leuten aber auf dem Weg zur Kabine entfallen zu sein. Denn die Scheibe war zu klein. Es vergingen bestimmt zehn Minuten, bis man endlich die richtige Scheibe in der richtigen Größe parat hatte.
Das Ganze dauerte 31 Minuten bis die Scheibe gewechselt wurde. Tja, man war wohl auf solch einen Zwischenfall nicht vorbereitet in der modernsten Arena Europas. Die Leute dort wissen anscheinend nicht, dass Eishockey ein körperbetonter Sport ist, bei dem es auch Zweikämpfe an der Bande gibt. Einfach nur peinlich für die O2 World, ich will in den Welli zurück...
Nach den 31 Minuten Pause ging es dann mit Eishockey weiter. Doch die Pause schien den Eisbären überhaupt nicht bekommen zu sein. Fortan häuften sich die Fehlpässe und die Unkonzentriertheiten. Die DEG dagegen kam wesentlich besser aus der Pause. Brandon Reid glich zweieinhalb Minuten vor der ersten Pause zum verdienten 1:1 aus.

Im zweiten Drittel häuften sich die Fehler der Hausherren, die DEG nutzte diese eiskalt aus. Bereits nach 26 Sekunden gingen die Gäste mit 2:1 in Führung. Rob Collins überwand Rob Zepp - 1:2.
Die folgenden zwei Treffer in diesem Drittel waren zwei Fehlern der Hausherren geschuldet. Kurz vor dem 1:3 trat Andy Roach auf den Puck, kam dadurch zu Fall. Adam Courchaine "bedankte" sich dafür mit dem Tor (31.).
Durch einen katastrophalen Wechselfehler kam es zum 1:4. Die DEG war in Puckbesitz, schienen die Eisbären wohl nicht gesehen zu haben und wechselten ihre Reihen. Ein fataler Fehler, denn die DEG konnte so alleine auf Zepp zu laufen. Rob Collins tat dies und vollendete zwei Minuten vor der zweiten Pause auf 1:4.
Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause. Viele Fans hatten die Eisbären schon aufgegeben, anders kann ich mir es nicht erklären, dass in den Sitzplatz-Blöcken und auch im Stehbereich Plätze im letzten Drittel leer blieben. Da können die Leute auch gleich ganz zu Hause bleiben, solche Fans braucht der EHC nicht. Man steht zu seinem Verein in guten wie in schweren Zeiten. Wenn man immer nur hin geht, wenn der Verein gewinnt, dann müsste ja Hertha´s Olympiastadion gänzlich leer sein.

Wer im letzten Drittel mit einer Aufholjagd der Berliner gerechnet hatte, der wurde jäh enttäuscht. Adam Courchaine erhöhte zwei Minuten nach Wiederbeginn auf 1:5. Wieder leerten sich einige Sitzplätze. Einfach nur peinlich, diese Event-Fans.
Zwischen der 46. und 50. Minute bäumten sich die Eisbären nochmal kurz auf und kamen bis auf 3:5 heran. Erst verkürzte Florian Busch auf 2:5 und vier Minuten später war es Alex Weiß, der zum 3:5 einschoss. Bei diesem Gegentreffer war aber ein Foul von Sven Felski Grund dafür gewesen, dass DEG-Torwart Aubin sich lautstark beim Schiri Looker beschwerte und diesem sogar eine Vogel zeigte - was natürlich vom sehr schlecht pfeiffenden Rick Looker nicht bestraft wurde. Was war vorgefallen? Felski hatte Aubin ins Tor gecheckt, kurz darauf erzielte Weiß das Tor - Aubin lag im Tor drin, konnte den Schuss nicht abwehren.
Die kurze Aufholjagd erwies sich als Strohfeuer, denn nur neun (!) Sekunden nach dem 3:5 stand es schon 3:6. Shane Joseph war der Torschütze.
Sieben Minuten vor dem Spielende erzielte Korbinian Holzer in Überzahl das 3:7.
Dabei blieb es dann aber.

Fazit:

Das Spiel wäre wohl anders ausgegangen, wenn nicht die Scheibe gebrochen wäre. Denn davor waren die Eisbären das klar bessere Team, die DEG war irgendwie noch gar nicht drin im Spiel. Doch nach der ungewollten Pause war die DEG das dominierende Team und nutzte eiskalt die Fehler der Eisbären aus. Am Ende ein ganz verdienter Sieg der Gäste.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Schiedsrichter der Partie war Rick Looker. Was er für eine Leistung ablieferte, war einfach nur sehr schlecht. Er hatte das ganze Spiel üer keine konsequente Linie. Mal pfiff er Sachen ab, die er später gar nicht abpfiff. Obwohl es genau dasselbe war, was er zuvor noch mit einer Strafe ahndete. Das galt für beide Teams, die er so benachteiligte. Einzig beim 3:5 hatten die Eisbären Glück, dass er Felski´s Check gegen Aubin nicht abpfiff.
Note 5.

Fanstimmung:

Sie war diesmal wieder gut. Die Fans machten Stimmung - auch als der EHC hoffnungslos zurücklag. Anfänglich merkte man aber den Fans die lange Pause noch an, denn die Abstimmung bei den Klatsch- und Gesangsrhytmen war noch nicht wirklich da. Das legte sich erst mit zunehmender Spieldauer.
Nach dem Spiel gab es eine tolle Choreo der Fanatic´s anlässlich Hartmut Nickel's 65. Geurtstages.

Besten 3 Spieler des Spiels:

1. Adam Courchaine (DEG/Stürmer)
2.
Rob Collins (DEG/Stürmer)
3.
Marian Bazany (DEG/Verteidiger)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am kommenden Freitag treffen die Eisbären auf den ERC Ingolstadt. Das wird auch wieder ein sehr schweres Spiel für die Eisbären. Die Ingolstädter haben sich nach anfänglichen Problemen zu Saisonbeginn gefangen und stehen zu Recht im oberen Tabellendrittel. Sie verfügen über einen sehr guten Sturm.
Tipp: 4:3 n.V.

1 Kommentar:

  1. Wenn man sich die Torschussstatistik, 39:24 für die Eisbären, anschaut, waren wir auch nach dem Scheibenbruch die bessere Mannschaft. Aber wenn eine Mannschaft diese "Übermacht" nicht ausnutzt sollte sich nicht wundern, wenn man das Spiel verliert.

    Das 3. Tor hat doch Felle geschossen, lt. DEL.org hat Alex Weiß noch nicht einmal einen Scorerpunkt gemacht?

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