Sonntag, 1. November 2009

5:2 - Eisbären zeigen, wer die wahre Nummer 1 ist!



2:5 (1:1, 0:2, 1:2)




Die Eisbären Berlin haben das DEL-Spitzenspiel souverän mit 5:2 gewonnen und damit die Tabellenführung zurück erobert. Bei noch zwei Spielen weniger sollte der Konkurrenz Angst und Bange werden.

Vor dem Spiel die Fans der Mannheimer mit einer beeindruckenden Choreographie. Weniger "hübsch" war das Spruchband, wo drauf stand: "Heulsuse Hördler". Hördler war dadurch nur noch motivierter als ohnehin schon.

Die Eisbären waren zu Beginn die klar bessere Mannschaft und setzten Mannheim stark unter Druck. Bereits nach einer Minute die erste Chance durch Andy Roach, doch Frederick Brathwaite im Adler-Tor hielt den Puck.
Doch nur eine Minute später war er machtlos, als sich Denis Pederson im Drittel der Adler durchtankte und per Rückhand einschoss (2.). Das 1:0 - oder doch nicht? Schiedsrichter Martin Reichert fuhr zum Videobeweis. Der Puck schlug kurz ein und flog gleich wieder raus. In Echtzeit schwer zu sehen für den Schiri. Nach Ansicht des Videobeweises entschied er korrekterweise auf Tor für Berlin.
Die Eisbären durch dieses Tor nun noch mehr beflügelt. Sie schnürten die Mannheimer in deren Drittel ein. Die Kurpfälzer konnten sich nur mit unerlaubten Weitschüssen (Icing´s) helfen. Davon machten sie in den ersten drei Minuten gleich sieben. Dies quittierten die Fans mit Pfiffen. Dass sie (die Mannheimer) sich damit nur selber schadeten, schien ihnen anscheinend nicht bewusst zu sein. Denn die neue Regel besagt, dass eine Mannschaft, welches ein Icing verübt, danach nicht wechseln darf. Dass kostete natürlich sehr viel Kraft, doch die Eisbären konnten daraus kein Kapital schlagen.
Die Eisbären nahmen in der Folge zu viele Strafen, womit sie Mannheim ins Spiel brachten. Doch das erste Powerplay der Adler war nicht gefährlich, sie kamen nicht in Position. Die Eisbären hatten durch Frank Hördler sogar ein Unterzahlbreak, doch "Nante" scheiterte an Brathwaite.
Nach sieben Minuten die Eisbären zum ersten mal in Überzahl. Dieses Powerplay sah besser aus als dass der Adler. Die Eisbären hatten durch Pederson (2), Degon und Felski gute Chancen, doch Brathwaite hielt weiter stark.
Nach Ablauf der Strafe gab es eine Strafzeit gegen den EHC. Und diesmal waren die Mannheimer wesentlich stärker als im ersten Überzahlspiel. Scalzo und Papineau testeten Eisbären-Goalie Rob Zepp, doch dieser hielt gut.
Doch neun Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen Roach trafen die Kurpfälzer doch noch ins Tor. Justin Papineau passte klasse rüber zu Scott King und der vollendete zum 1:1 - sein 10. Saisontor (11.).
Nach diesem Tor fanden die Gastgeber zunehmends besser ins Spiel und setzten den EHC unter Druck.
In der 14. Minute gab es aber den Aufreger der Partie. Als alle auf das folgende Bully warteten, gab der sonst sehr gut pfeiffende Schiri Martin Reichert Eisbär Jeff Friesen eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Dieser soll Yannick Seidenberg beim hinaus fahren zur Spielerbank einen Stockstich verpasst haben. Wie aber die Fernsehbilder von Sky zeigten, war es kein Stockstich von Friesen. Dieser berührte Seidenberg lediglich leicht. Dafür hätte man höchstens zwei Minuten geben können - wenn überhaupt.
Die Adler spielten druckvoll, konnten sich aber kaum gefährliche Torchancen erspielen.
Eine halbe Minute vor Drittelende hatte Florian Busch nochmal die Riesenchance zur Führung, doch er scheiterte am glänzend aufgelegten Brathwaite.
Mit einem 1:1 ging es in die erste Drittelpause.

Zu Beginn des zweiten Drittels agierten beide Teams zunächst ruhiger als zum Ende des ersten Drittels. Erst nach fünf Minuten gab es die erste richtige Torchance. Doch Richie Regehr vergab.
Eine Minute später schoss erneut Richie Regehr aufs Tor, seinen Schuss von der blauen Linie fälschte Eisbären-Kapitän Steve Walker unhaltbar für Brathwaite ab - 2:1 für Berlin (26.). Sein elftes Saisontor und sein 200. (!) in der DEL. Damit ist er einer von sechs Spielern, die bisher über 200 mal in der DEL trafen. Mike Bullard, Dwayne Norris, Wally Schreiber, Robert Hock und Martin Jiranek sind die anderen.
Fortan war die Partie weiter sehr rasant und spannend. Berlin wirkte einen Tick frischer als Mannheim. Mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass Mannheim Freitag im Einsatz war und die Eisbären nicht.
In der 33. Minute erhöhte André Rankel auf 3:1. Er traf aus spitzem Winkel, ein Traumtor.
Nach diesem Tor waren die Adler in Überzahl - Regehr saß zwei Minuten wegen Stockschlag´s. Scalzo zog von der blauen Linie ab, der Puck prallte an den Pfosten, trudelte auf der Linie entlang und prallte vom anderen Pfosten heraus. Da hatten die Eisbären sehr viel Glück gehabt. Aber dass brauch man im Sport auch mal.
Fünf Minuten vor dem Drittelende hatten die Mannheimer bei einem 5 gg. 3-Überzahlspiel die große Chance zum Verkürzen. Sie agierten zwar druckvoll, kamen aber nicht so wirklich zu einer gefährlichen Torchance.
Somit blieb es beim 3:1 nach zwei Dritteln.

Zu Beginn des letzten Drittels kamen die Mannheimer druckvoller aus der Kabine, Berlin fand erst nach und nach ins Spiel.
Nach acht Minuten hatten die Eisbären Powerplay, doch sie machten aus diesem nichts.
Zehn Minuten vor dem Ende des Spiels tanzte "Buschi" klasse den Mannheimer Verteidiger Felix Petrmann aus, passte rüber zu Denis Pederson und der vollendete eiskalt zum 4:1 - sein achtes Saisontor.
Zwei Minuten später musste Seidenberg für zwei Minuten auf die Strafbank - nach einem Ellbogencheck.
Die Eisbären nutzten dieses Powerplay aus und erhöhten auf 5:1. Florian Busch tankte sich ins Drittel der Adler, schoss aufs Tor, der Puck trudelte unter Brathwaite´s Schoner durch und rutschte gaaaaanz langsam Richtung Torlinie. Brathwaite drehte sich um und gab dem Puck dadurch den entscheidenden Stoß. Der Puck landete im Tor - doch Schiri Reichert fuhr erneut zm Videobeweis. Erneut entschied er auf Tor.
Als Brathwaite sah, dass der Puck im Tor lag, war er so frustriert, dass er Buschi noch mit seiner Kelle von den Beinen holte. Dafür bekam er folgerichtig zwei Strafminuten. Daraus machten die Eisbären allerdings nichts.
Eine Minute vor dem Spielende gab es noch eine Schlägerei zwischen Adler Seidenberg und Eisbär Daniel Weiß. Beide durften mit 2+2+10 Minuten vorzeitig duschen gehen. Da nur noch eine Minute zu spielen war, brauchten beide nicht mehr auf die Strafbank zu gehen.
Nach dieser Schlägerei wurden die Mannheimer Fans dann doch mal wieder wach. Sie besangen ihren "besten Freund" Frank Hördler: "Alle auf die 7..."
Als Hördler dann zur Bank fuhr schallte ihm entgegen: "Feigling, Feigling, Feigling..."
18 Sekunden vor dem Ende hatten die MERC-Fans dann aber doch noch Grund zum Jubeln. Justin Papineau verkürzte auf 2:5. Einige Fans bejubelten dieses Tor so euphorisch, dass man denken konnte, die Adler würden nun eine Aufholjagd starten. Angesichts von nur noch 18 Sekunden Spielzeit zauberte mir dies nur ein müdes Lächeln ins Gesicht.

Am Ende feierten die Eisbären einen absolut verdienten Sieg in Mannheim und die Rückeroberung der Tabellenspitze. Auch die mitgereisten EHC-Fans (ca. 150 schätze ich) feierten ausgelassen.

Damit gehen die Eisbären als Tabellenführer in die zweiwöchige Länderspielpause.

Den Satz des Tages lieferte aber Eisbären-Stürmer André Rankel:

"Ein Spitzenteam verliert nie zweimal in Folge."

Recht hat er. Habe ich ja heute Vormittag auch geschrieben, dass der Sieger bereits fest steht. Denn das letzte Saisonspiel verloren die Eisbären in Augsburg mit 4:6.... Tja, war dann halt doch leicht vorherzusagen...


2 Kommentare:

  1. zu diesem Bericht sag ich nur einsame klasse jeschrieben und vöölig zu recht ging das Spitzen Spiel zu gunsten des Deutschen Meisters vom EHc Eisären Berlin aus!!!

    Gruß der Havanna!!!

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  2. Um mit den Worten von Tom und Jerry zu sprechen: "Vielen Dank, für die Blumen..."
    Danke für dein Lob, ich weiß dieses sehr zu schätzen.

    Cuba-Libre-Gruss

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