Sonntag, 10. Januar 2010

3:4 - Eisbären verlieren gegen "Zach´s Schauspieltruppe"




3:4 (0:2, 2:2, 1:0)



WalkersBärenNews#17:


Die Eisbären Berlin haben am Sonntagnachmittag mit 3:4 gegen die Hannover Scorpions verloren und damit die dritte Pleite in Folge kassiert. Sowas kam zuletzt vor drei Jahren vor. Zudem war es auch die dritte Heimpleite in Folge gegen Hannover und - wenn ich schon mal bei Statistiken bin - die erste Heimpleite nach zuvor sechs Siegen in Serie.
Am Ende war es eine unglückliche Niederlage. Aber die Eisbären sind ja selber Schuld, sie sind zu spät aufgewacht.

Das erste Drittel hatte zwei Eisbären-Gesichter zu bieten. In den ersten zehn Minuten waren die Eisbären leicht überlegen. Da waren schon sehr ansehnliche Kombinationen bei. Hannover war auch gut drin, sodass es zunächst hin und her ging.
Nach zehn Minuten hörten die Eisbären aber plötzlich auf zu spielen, auch der kämpferische Einsatz stimmte fortan nicht mehr. Viele Fehlpässe, dazu kaum ein ordentlicher Check - das grenzte schon an "Soft-Hockey".
Ganz anders die Niedersachsen. Die nutzten ihre Chancen eiskalt. Zunächst war es Klaus Kathan, der zum 0:1 einschoss. Drei Minuten später erhöhte "Schauspieler" David Wolf auf 0:2 (16.). Weshalb ich Wolf als Schauspieler bezeichne, erfahrt ihr weiter unten im Abschnitt zum dritten Drittel.
Im ersten Drittel blieb es beim 2:0 für Hannover.

Das zweite Drittel ging so weiter, wie das Erste endete. Harmlose Eisbären gegen giftigere Scorpione. Die Folge war gewesen, dass die Gäste ihren Vorsprung ausbauten und mit 4:0 in Führung gingen. André Reiß konnte in der 22. Minute durch die Berliner Spieler "durchtanzen" und schloss seinen Angriff mit einem Tunnel für Eisbären-Torwart Rob Zepp ab - 0:3.
In der 28. Minute traf Tore Vikingstad von der blauen Linie zum 0:4. Sein Schuss von der blauen Linie war meines Erachtens noch abgefälscht und rutschte Zepp erneut durch die Schoner. Da sah er wieder sehr unglücklich aus, aber man muss Rob Zepp zu Gute halten, dass er von seinen Vorderleuten auch gänzlich alleine gelassen wurde. Das war noch am besten beim 0:3 zu sehen, als die Bärenspieler nur wie Statisten vorm eigenen Tor herumstanden.
Das vierte Gegentor schien für Rob Zepp zu viel gewesen zu sein, denn fortan hütete Markus Keller das Eisbärentor.
Doch gerade dieser Wechsel auf der Torhüterposition schien ein Signal für die Eisbären gewesen zu sein. Denn fortan spielten sie wieder ihr sehenswertes Power-Hockey, vor welchem die Konkurrenz immer so viel Angst hat. Denn wenn die Eisbären einmal im Rollen sind, dann kann man sie nur sehr schwer aufhalten.
Innerhalb von nur 128 Sekunden kamen die Hausherren auf 2:4 heran. Zunächst traf Steve Walker exakt in dem Moment, als wir Fans zum "Ost-Berlin" ansetzen wollten. Einen besseren Moment hätte sich der Captain gar nicht aussuchen können für das 1:4.
Zwei Minuten später verkürzte Alex Weiß auf 2:4 - nun bebte die Arena am Ostbahnhof.
Doch aus der drückenden Überlegenheit konnten die Eisbären nichts zählbares machen. Entweder scheiterten sie am überragenden Hannoveraner Torwart Travis Scott (warum muss der auch ausgerechnet heute seine beste Saisonleistung abrufen) oder aber an Unvermögen.
Hannover ging mit einer 4:2-Führung in die zweite Pause.

Das dritte Drittel dürfte den 14 200 Zuschauern in der ausverkauften O2 World noch lange in Erinnerung bleiben. Es war sehr spannend, ja fast schon dramatisch. Die Eisbären waren weiterhin am Drücker, doch der Puck wollte einfach nicht vorbei gehen an der "Wand Scott".

Mitte des letzten Drittels ereignete sich der Skandal des Spiels. Der Hannoveraner David Wolf (der Schauspieler) checkte Steve Walker gegen die Bande. Es wurde auch gleich eine Strafe von den beiden Referees angezeigt. Doch nun kam es zu der Szene, die für viel Aufsehen sorgte und die Gemüter der Eisbärenfans dermaßen erregte, dass diese vor lauter Wut auf´s Eis springen wollten - auch ich. Was war in der Ecke vor der Fankurve passiert? Die Spieler waren gerade in der Diskussion wegen des Fouls von David Wolf, als dieser plötzlich und OHNE EINWIRKUNG eines Eisbärenspielers theatralisch zu Boden ging. Dort hielt er sich vor Schmerzen (waren wohl eher Phantomschmerzen) den Bauch - das waren bestimmt ganze fünf Minuten gewesen. Nach dieser Zeit wurde er vom Teamarzt unter einem gellenden Pfeifkonzert der Eisbärenfans vom Eis gebracht. Das grenzte schon an grober Unsportlicheit von Wolf, was er da abzog. Durch die Arena schallte es nun "Schieber-Rufe".
Das Beste kam aber noch. Steve Walker bekam wegen angeblichen Stockstichs eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Dieser war genau wie wir Fans aufgebracht. Die Eisbären-Spieler - zu mindestens die, die gerade auf dem Eis waren - fuhren zu den Referees um nachzufragen, was das Ganze soll. Brachte nichts, die Eisbären-Proteste hatten keinen Erfolg und unser Kapitän durfte vorzeitig duschen gehen. Der Schauspieler Wolf kam mit zwei Minuten davon und dürfte wohl jetzt noch nicht aus dem Grinsen über seine ach so tolle Aktion raus gekommen sein.

Die Eisbären agierten nun mit viel Wut im Bauch. Und sie belohnten sich auch. In der 50. Minute verkürzte Florian Busch auf 3:4 und ließ die O2 World erneut kochen.
Kurze Zeit später die nächste strittige Szene. Der Schiri Piechaczek wurde zu Fall gebracht. Kaum stand er wieder, schickte er schon den nächsten Eisbären auf die Strafbank. Die Halle kochte erneut und die Ordner postierten sich schon für nach dem Spiel, damit die Schiri´s auch ja geschützt werden.
Der Druck der Eisbären wurde nicht belohnt und somit blieb es beim 3:4.

Wir feierten die Eisbären trotzdem. Auch Markus Keller wurde gefeiert, er ließ keinen Gegentreffer mehr zu. Ich sage immer: Man kann verlieren, aber es kommt drauf an, wie. Und heute haben die Eisbären nach anfänglicher Schwächeperiode gutes Eishockey geboten.

Fazit:

Eine unglückliche Niederlage der Eisbären. Aber wer so viele Fehler macht und kaum Einsatz zeigt, wie ab der zehnten Minute heute, der darf sich am Ende nicht wundern, wenn man verliert. Dennoch muss man den Eisbären anerkennen, dass sie eine tolle Moral zeigten nach dem 0:4. Es gibt nicht viele Teams, die nach einem 0:4 noch zurückkommen. Vielmehr lassen sich andere Teams hängen und am Ende sogar noch abschiessen.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Die beiden Hauptschiedsrichter waren heute Herr Piechaczek und Herr Klau. Ich glaube, ich habe schon viel geschrieben über die beiden Referees. Es gab noch mehr strittige Szenen, aber die muss man nicht alle aufzählen.
Note 6---...

Fanstimmung:

Anfänglich sehr schläfrig. Aber nach dem 1:4 schon grandios. Nur schade, dass viele Fans aus der Fankurve das Teams nach dem 0:2 nicht mehr angefeuert haben. Gerade in solchen Momenten braucht uns das Team. Es kann nicht immer nur Siege geben...

Besten drei Spieler des Spiels:

1.
Travis Scott (Hannover/Torwart)
2.
Tore Vikingstad (Hannover/Stürmer)
3.
Markus Keller (Eisbären/Torwart)

Vorschau auf das nächste Eisbärenheimspiel mit Tipp von mir:


Am Freitag treffen die Eisbären auf den Erzrivalen aus Mannheim. Diese Spiele sind immer sehr emotional - sowohl auf dem Eis als auch auf den Rängen. Die Eisbären durchleben gerade ihr erstes Tief in der Saison, Mannheim ist aus seinem noch nicht heraus gekommen.
Wenn die Eisbären so spielen, wie heute zwischen der 10. und 30. Minute, wird es eine Niederlage geben. Und wenn sie so spielen, wie ab der 30. Minute heute, dann wird es ein Sieg.
Mein Tipp: 4:3 n.P

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