Sonntag, 7. November 2010

2:4 - Eisbären enttäuschen mal wieder die eigenen Fans


Eisbären vs. Krefeld 2:4 (0:0, 0:1, 2:3)


WalkersBärenNews#14:

Die Eisbären haben auch das zweite Heimspiel an diesem Wochenende verloren. Vor 13 800 maßlos enttäuschten Zuschauern in der O2 World hieß es am Ende 2:4. Nur ein Punkt aus beiden Heimspielen - für eine Mannschaft wie die Eisbären einfach zu wenig.
Aber wie soll man auch Spiele gewinnen, wenn man keinerlei Kampfgeist an den Tag legt. Krefeld war zwar keinesfalls besser als die Hausherren, aber der KEV nutzte seine sehr wenigen Chancen eiskalt aus.
Kein Spieler der Eisbären zeigte heute Normalform. Die Geduld der Eisbärenfans scheint am Ende zu sein. Erst zum zweiten Mal in dieser Saison wurde die Mannschaft nach einem Drittel mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet.

Im ersten Drittel boten beide Teams den Zuschauern Magerkost. Wirklich nennenswerte Chancen gab es nicht. Viel mehr fragte man sich als Fan heute, warum man eigentlich hergekommen ist. Das Spiel war sehr langweilig in den ersten 20 Minuten. Die Abtastphase dauerte heute ein ganzes Drittel.

Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Krefelder ein Überzahlspiel. Die Strafe kassierte Florian Busch kurz vor der ersten Drittelpause. Es dauerte im Mitteldrittel nur 30 Sekunden, ehe Justin Kelly dieses Powerplay nutzte. Der Puck rutschte Rob Zepp durch die Schoner. Da sah der Eisbären-Goalie nicht gut aus, den hätte man auch halten können.
Den Eisbären merkte man den unbedingten Willen, den Ausgleich zu erzielen, nicht an. Der Spielaufbau dauerte sehr lange. Teilweise klappte dieser nicht, weil mal wieder ein Pass nicht ankam. Wenn man mal Überzahl hatte, dann spielte man sich die Scheibe beliebig oft im gegnerischen Drittel zu. Dabei hatten die Spieler aber vergessen, auch einmal zu schiessen.
Was mich heute aber richtig genervt hatte im Überzahlspiel, war die Tatsache, dass die Eisbären während eines eigenen Powerplays mal eben zum Wechsel fahren, obwohl man gerade im Angriff ist. Genauso wartete man brav hinter dem eigenem Tor, bis der Gegner seinen Wechsel vollzogen hatte. Das Powerplay war heute einfach nur grausam. Genau wie das Unterzahlspiel.
Auch bei 5 gegen 5 taten sich die Hausherren sehr schwer gegen gut in der Abwehr stehenden Krefelder.
Den Eisbären-Fans platzte gegen Ende des zweiten Drittels der Kragen angesichts der lustlosen Vorstellung der Berliner. "Aufwachen, Aufwachen", donnerte es von den Rängen der Fankurve. So wurde die Mannschaft auch in die Kabine verabschiedet. Zudem kam es hier auch zum bereits angesprochenen Pfeifkonzert.

Das letzte Drittel brachte das Fass endgültig zum überlaufen. Mit den ersten beiden Angriffen im letzten Drittel erhöhte Krefeld auf 3:0. Zweimal war es Roland Verwey gewesen, der traf (43./44.). Aber Verwey hatte auch keinerlei Probleme gehabt, denn die Eisbären verteidigten bei diesen beiden Gegentoren überhaupt nicht. Das 3:0 war ein Powerplaytor gewesen. Denis Pederson hatte zu recht zwei Minuten bekommen, weil er völlig übermotiviert den Krefelder Goalie über den Haufen fuhr. Wenn ein Pederson schon so etwas macht, dann scheint wirklich vieles im Argen zu liegen.
Nun hatten die Fans in der Fankurve endgültig keine Lust mehr auf das Spiel der Eisbären und sie starteten ihre eigene Feier auf den Rängen. Ein Fan hatte allen kurz nach dem 3:0 folgendes zugerufen:

"Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Wenn die Spieler nicht kämpfen wollen, ist es nicht unser Ding. Lassen wir die ihren Müll weiterspielen, wir machen jetzt unsere eigene Feier."

Es wurden viele ehemalige Spieler gefeiert (u.a Yvon Corriveau, Niklas Hede, Derek Mayer, Tomas Pöpperle, usw.). Auch Bambini- und Juniors-Sprechchöre wurden angestimmt. Was auf dem Eis passierte, war uns ehrlich gesagt egal gewesen. Denn was die Eisbären da heute für eine Leistung ablieferten, war einfach nur unterirdisch.
In der 50. und 51. Minute gelangen den Gastgebern dann doch noch zwei Treffer, die man eigentlich nicht für möglich gehalten hatte. Aber es waren auch zwei kuriose Tore. Richie Regehr´s Schuss flog im hohen Bogen ins Tor. Schiri Christian Oswald fuhr zum Videobeweis und gab anschließend den Treffer.
Sven Felski benutzte einfach den Schlittschuh von KEV-Goalie Scott Langkow, um den Puck ins Tor zu befördern.
Es waren die wenigen Minuten, in denen man endlich wieder die "echten" Eisbären sah. Sie bestürmten nun das Krefelder Tor, doch der Puck wollte einfach nicht mehr reingehen. Florian Busch hatte kurz vor dem Ende Pech gehabt, als sein Schuss nur an die Latte ging.
Charlie Stephens entschied die Partie mit dem Schuss ins leere Eisbärentor zum 4:2 sieben Sekunden vor dem Ende. Es war der dritte Treffer mit dem dritten Schuss im letzten Drittel. Mehr muss man glaube ich nicht dazu sagen.

Fazit:

Mal wieder eine Niederlage, über die sich die Eisbären nicht beschweren dürfen. Nur ca. zehn Minuten Eishockey spielen und 50 Minuten Arbeitsverweigerung reichen nun mal nicht zum Sieg.
EHC-Coach Don Jackson muss sich die Frage gefallen lassen, warum er im Mitteldrittel nicht eine Auszeit nahm. Denn da waren die Eisbären ideen- und konzeptlos. Da hätte er die Mannschaft noch mal um sich herum versammeln und letzte Anweisungen geben können. Die Auszeit nahm er dann 16 (!) Sekunden vor dem Ende. Gerade in dem Moment, als Krefeld platt war. Schön dem Gegner eine Verschnaufpause gönnen, großer Sport.
Der Krefelder Coach nahm die Auszeit genau zum richtigen Zeitpunkt, nämlich nach dem 2:3. Da war der Druck der Eisbären sehr groß.
Ich frage mich, ob Don Jackson die Mannschaft noch erreicht. Oder ist es wieder die Mannschaft, die gegen den Trainer spielt? Bemerkenswert fand ich, dass sich die Spieler anscheinend nichts zu sagen hatten, als sie auf dem Eis warteten, bis der Schiri vom Videobeweis zurück kam.
Da scheint irgendetwas in der Luft zu liegen im Team der Eisbären.
Sicher kann man dem Trainer nicht die ganze Schuld geben, aber wenn man Letzter in der Überzahl- und auch Unterzahlstatistik ist, dann muss man sich schon fragen, warum das nicht klappt. So etwas kann man trainieren. Und es ist noch gar nicht so lange her, da waren wir in beiden Bereichen noch Ligaspitze.
Ich bin gespannt, ob Don Jackson das Ende der Saison erleben wird. Ich habe das so meine Bedenken.

Leistung vom Schiedsricher mit Note:

Hauptschiedsricher war Christian Oswald. Bis auf ein, zwei kleine Sachen fand ich die Leistung von ihm gut.
Note 2.

Fanstimmung:

In den ersten 30 Minuten war die Stimmung genau wie das Spiel - grausam. So richtig laut wurde es erst bei den "Aufwachen"-Sprechchören und im letzten Drittel, als ehemalige Spieler lautstark gefeiert wurden. Nach den beiden Toren der Eisbären kam auch noch ordentlich Stimmung auf, doch auch wir Fans haben noch Luft nach oben.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Roland Verwey (Krefeld/Stürmer)
2. Justin Kelly (Krefeld/Stürmer)
3. Daniel Pietta (Krefeld/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

In zwei Wochen (Sonntag, 21.11.) empfangen die Eisbären Berlin die Grizzly Adams Wolfsburg. Wenn man in der Deutschland Cup-Pause jetzt nicht irgendetwas ändert am Spielstil, dann könnte es hier durchaus die sechste Pleite im elften Heimspiel geben.
Mein Tipp: 2:5

2 Kommentare:

  1. Bill Stewart hat ja jetzt Zeit, hab ich gehört...

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  2. Also bevor Stewart zu uns kommt, dann lieber doch die ganze Saison mit Don Jackson zu Ende spielen.
    Denn "Kill Bill" hat nicht gerade einen guten Stand in Berlin...

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