Samstag, 6. November 2010

3:4 n.P. - Eine sehr unnötige Niederlage


Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers 3:4 n.P. (1:1, 1:0, 1:2/0:0, 0:1)

WalkersBärenNews#13:

Die Eisbären Berlin haben am Freitagabend mit 3:4 n.P. gegen die Thomas Sabo Ice Tigers verloren. Eine Niederlage, die mehr als unnötig war. Denn die Hausherren waren die dominierende Mannschaft und vergaben jede Menge hochkarätige Chancen. Entweder scheiterte man an den eigenen Nerven oder aber am starken Ice Tigers-Goalie Patrick Ehelechner.
Nürnberg zeigte sich an diesem Abend eiskalt im Abschluss und hatte mit Ryan Bayda den überragenden Akteur in seinen Reihen gehabt.

Bei den Eisbären fielen gleich vier Stürmer aus. T.J. Mulock - der noch kein einziges Saisonspiel absolviert hat - André Rankel, Mads Christensen und Chris Hahn standen Chefcoach Don Jackson nicht zur Verfügung.
Jackson ließ dafür Patrick Pohl und Dominik Bielke spielen. Beide zeigten eine solide Leistung.

Die Eisbären legten los wie die Feuerwehr. Gleich mit dem ersten Angriff hatten die Gastgeber Erfolg gehabt. Verteidiger Derrick Walser überwand nach nur 21 Sekunden Patrick Ehelechner und es stand 1:0.
Die Eisbären fortan weiter in der Offensive, Nürnberg war noch gar nicht richtig anwesend in diesem Spiel. Die Franken hatten den Start ordentlich verschlafen.
Das änderte sich aber mit dem ersten Powerplay. Man hatte eigentlich gedacht, dass die Unterzahlschwäche der Eisbären vorerst beendet sei. Doch an diesem Abend sollte man merken, dass es nur vorübergehend besser lief. Denn in diesem Spiel offenbarten sich mal wieder einige Schwächen beim Penaltykilling. Ryan Bayda nutzte einer dieser Schwächen aus und glich in der vierten Minute per Nachschuss zum 1:1 aus. Zu diesem Zeitpunkt ein glückliches Unentschieden für die Gäste.
Die Eisbären waren weiterhin das spielbestimmende Team, aber die Angriffe spielte man jetzt zu selten zu Ende. Hier noch ein Kreisel, da noch ein Pass - aber geschossen haben sie selten.
Der größte Aufreger des Spiels ereignete sich in der 15. Minute. Laurin Braun hatte abgezogen gehabt und der Puck schlug hinter Ehelechner im Tor ein. Alle Eisbären-Fans jubelten. Doch aus Jubel wurde schnell Wut. Denn Hauptschiedsrichter Roland Aumüller verweigerte dem Treffer die Anerkennung. Er fuhr auch nicht zum Videobeweis, um noch einmal nachzuschauen. Also ich sah bei dem Treffer nichts regelwidriges - kein hoher Stock, kein Torraumabseits, usw.
Mehr passierte in diesem Auftaktdrittel nicht mehr und es ging beim Stand von 1:1 in die erste Drittelpause.

Auch das zweite Drittel begann mit einem schnellen Eisbärentor. Die Eisbären in doppelter Überzahl und Richie Regehr spielte mal wieder "Richie Gewehr". Sein Schuss von der blauen Linie fand den Weg ins Tor - 2:1. Ganze 24 Sekunden waren da im Mitteldrittel erst absolviert.
Die Eisbären dominierten dieses Drittel nach Belieben, erarbeiteten sich jede Menge gute Chancen. Aber alle wurden entweder kläglich vergeben oder Patrick Ehelechner stand im Weg. Selbst als man dreimal die Chance im 1 gg.1 hatte, scheiterten die Bären-Spieler.
Die Schussbilanz in den zweiten 20 Minuten spiegelte die Dominanz der Hausherren wieder - 16:4. Aber die Eisbären machten halt nur ein Tor aus diesen vielen Chancen.

Auch das letzte Drittel begann wieder mit einem schnellen Tor der Hausherren. Diesmal dauerte es 39 Sekunden, bis Stefan Ustorf sehenswert zum 3:1 traf. Er umkurvte erst zwei Nürnberger Verteidiger und dann tanzte er auch noch Goalie Patrick Ehelechner aus.
Fortan entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Eisbären wollten nun die Entscheidung, doch es wurde teilweise wieder zu umständlich gespielt im Angriff.
Nürnberg kämpfte verbissen und wollte sich mit der drohenende Niederlage nicht abfinden.
Fünfeinhalb Minuten vor dem Ende verkürzte Ryan Bayda auf 3:2. Die Ice Tigers waren also wieder da gewesen.
Kurze Zeit später hatte Florian Busch die Chance gehabt, auf 4:2 zu erhöhen. Doch er vergab einen Penalty sehr kläglich. Da war durchaus mehr drin gewesen, doch "Buschi" war mal wieder zu verspielt und verpasste den Abschluss.
40 Sekunden vor dem Ende nahmen die Ice Tigers Patrick Ehelechner vom Eis. Wenig später bekamen die Eisbären eine Strafe, Nürnberg also nun mit zwei Man mehr. Und 7,7 Sekunden vor dem Ende glichen die Franken tatsächlich noch zum 3:3 aus. Weil die Eisbären inzwischen regelrecht darum gebettelt hatten. Ryan Bayda traf zum dritten Mal an diesem Abend.
Mehr passierte in der regulären Spielzeit aber nicht.

In der Verlängerung hatten die Hausherren erneut beste Chancen gehabt. Doch man vergab auch diese mal wieder sehr kläglich. Jimmy Sharrow und Denis Pederson scheiterten sogar freistehend vor Ehelechner.
Somit musste das Penalytschiessen entscheiden. Von den drei Eisbärenschützen lieferte Sven Felski noch den besten Penalty ab, auch wenn er am Pfosten scheiterte. Denis Pederson wollte anscheinend das Fangnetz hinterm Tor mal testen und Jeff Friesen hatte doch glatt vergessen, zu schiessen. Dass konnte man schon beim Anlauf erahnen, dass das bei Friesen nichts werden würde. Denn er schlich förmlich in Richtung Ehelechner.
Nürnbergs Clarke Wilm verwandelte als einziger seinen Penalty und sicherte den Franken somit den Zusatzpunkt.

Fazit:

Eine Niederlage, die sich die Eisbären selber zuzuschreiben haben. Wer aus seinen vielen sehr guten Chancen nichts macht und einen eigentlich unterlegenen Gegner nicht ordentlich Tore einschenkt, der braucht sich am Ende nicht zu beschweren. Man hat heute zwei Punkte verloren. Klar, die Franken waren vorm Tor eiskalt. Aber wenn man etwas konzentrierter vorm Tor gewesen wäre, dann hätte man heute einen lockeren Sieg einfahren müssen. So baute man den Gegner mal wieder - wie so oft in dieser Saison - auf und bettelte förmlich um die Gegentore.
Und über die zurückgekehrte Unterzahlschwäche brauche ich glaube ich nichts zu sagen. Da fehlen einem die Worte, wie die Jungs in Unterzahl agieren. Selbst das Powerplayspiel ist teilweise grausam. Dass mag ja alles sehr schön aussehen, wie sie es aufziehen. Aber am Ende vergessen die Spieler auch einmal auf das Tor zu schiessen.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter war Roland Aumüller gewesen. Dessen Leistung kann man als miserabel bezeichnen. Die Strafen, die er verhängte, waren meistens mehr als fragwürdig - und das auf beiden Seiten. Eine klare Linie ließ er vermissen.
Dazu kommt noch das nicht gegebene Tor der Eisbären, wo er nicht einmal den Videobeweis bemühte.
Nur ganz wenige Sachen entschied er dann doch mal richtig, wofür er hämischen Beifall von den Fans erhielt.
Note 5.

Fanstimmung:

Sie war heute durchschnittlich. Die Abstimmung zwischen der Fankurve klappte so gut wie gar nicht. Jeder sang irgendwie was Anderes. Da war die Stimmung am vergangenen Samstag beim Spiel gegen München wesentlich besser gewesen.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Ryan Bayda (Nürnberg/Stürmer)
2. Clarke Wilm (Nürnberg/Stürmer)
3. Brad Leeb (Nürnberg/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Bereits am Sonntag empfangen die Eisbären die Krefeld Pinguine. Es ist das letzte Spiel vor der anstehenden Deutschland Cup-Pause. Das erste Saisonduell in Krefeld verlor der EHC mit 3:4 n.P.
Mein Tipp: 4:2.

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