Sonntag, 1. März 2009

Du hast bezahlt, Du kannst jetzt gehn...

...nach diesem Motto begann das Freitagsspiel gegen die Lions für einen Eisbären-Fan. Er hatte seine Dauerkarte zu Hause vergessen. Seine nicht ganz unberechtigte Hoffnung, dennoch das Spiel erleben zu dürfen, betrübte die Eisbären-Mitarbeiterin an Kasse 6 der O2-World sofort mit der stolzen Äußerung, dass da (sinngemäß) „...heute schon zwei Leute da waren, die ihre Dauerkarte vergessen haben. Die mussten auch nach Hause gehen.“ Auf Deutsch: „Du hast bezahlt, Du kannst jetzt gehn“. Auf die Frage, warum das denn so sein muss, blieb man die Antwort schuldig. Denn man weiß inzwischen dank Barcodes genau, wer in der Halle ist und wer nicht. Jemanden mit vergessener Dauerkarte mit einem „Nullticket“ (wie Kinder unter 6) reinzulassen und die Dauerkarte für dieses Spiel zu sperren, stellt also rein technisch keinerlei Hürde dar. Mental offenbar schon. Denn auch der Mitarbeiter an Kasse 7, der laut Kasse-6-Kollegin etwas mehr Empowerment hatte, als sie, konnte ebensowenig weiterhelfen. Er checkte zwar den Perso und den Barcode der Dauerkarte, aber reinlassen ging dann dennoch nicht. Wahrscheinlich wollte der fähige Mann nur darüber informieren, dass der Anfragende nicht in der Halle ist. Nicht auszuschliessen, dass der Anfragende das aber schon selbst mitbekommen hat, da er ja vor der Halle stand.
Fazit: auch wenn sich die Damen und Herren an der Kasse im Laufe ihrer Karriere sicherlich die ein oder andere abenteuerliche Geschichte anhören müssen, werden sie so nicht unbedingt neue Fans hinzugewinnen. Auch nicht mit dem nett gemeinten und mehrmals wiederholten Hinweis, doch einfach die Dauerkarte nicht zu vergessen. In besagtem Fall wird wohl die Dauerkarte für die kommende Saison nochmal genau überdacht werden. Okay, derzeit vielleicht ja kein Problem für die gut ausgelasteten Eisbären. Aber es kommen vielleicht auch wieder Tage, in denen es auf den einen oder anderen Gast ankommt. Und dann heißt es: ein Elefant vergisst nichts...

Nun aber zu den wichtigen und schönen Dingen des Lebens: wir haben die Lions nach einem sehr, sehr durchwachsenen Spiel mit Null Punkten zurück in ihre Dorf-Metropole geschickt. Auch wenn das aufgrund des Spielverlaufs vielleicht nicht ganz gerechtfertigt war, ist es aus meiner Sicht dennoch okay. Weil: wir haben schon genügend Spiele in den Sand gesetzt, die wir aus gleichem Grund eigentlich hätten gewinnen müssen. Ich erinnere mich da in dieser Saison z.B. an einen kuscheligen Abend mit 57:19 Torschüssen und 2:4 Toren... Und außerdem: wir mussten dreimal in vier Tagen ran. Wir reden hier also über nichts anderes als ausgleichende Gerechtigkeit. Zudem ist mir persönlich nach langjähriger Strafarbeit in hessischen Arbeitslagern jeder Sieg gegen die Lions besonders wichtig. Es war in jedem Fall schön, mal wieder im Namen des EHC zu hüpfen, singen und in die vielen vorbeihuschenden Kameras der weltweit wichtigsten Fernsehstationen zu grinsen. Magnitogorsk, wir kommen! Der Form halber sei erwähnt, dass wir vorher noch Meister werden. Nachdem wir selbstredend das Playoff-Auftaktspiel am Freitag den 13. wieder in den Sand setzen...

Am Ende noch ein lange verspäteter aber dennoch riesengroßer Dank an die Organisatoren des Eisbären-Fussballturniers. Es hat großen Spaß gemacht und das Essen war lecker. Weiter so!

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