Der Tiefpunkt ist erreicht

Der Sieg der Eisbären Berlin gegen den ERC Ingolstadt (3:2 n.V.) hat einen bitteren Beigeschmack. Wie erst heute bekannt wurde, gab es während des Spiels in der Fankurve rassistische Anfeindungen gegen drei farbige Kinder.
Die Schüler im Alter von 14-17 Jahren waren gestern auf Einladung der Eisbären zum Spiel in die O2 World gekommen. Die Gruppe umfasste ca. 30 Schüler, die sich in der Fankurve platzierte. Ein Fehler, wie man heute leider feststellen musste.

Denn einige so genannte "Fans" hatten das ganze Spiel über nichts besseres zu tun, als die drei farbigen Schüler derart zu beleidigen, dass diese den Weg zu den Eisbären wohl nicht noch einmal so schnell finden werden.
Zu den rassistischen Anfeindungen kamen wohl auch die fast schon "normalen Sprüche" wie zum Beispiel "Was habt Ihr auf meinem Platz zu suchen? Macht Euch weg da!" hinzu.

Es ist traurig, wie sich einige Eisbärenfans verhalten. Was haben die Schüler denen denn getan, dass man sie derart beleidigen muss? Die wollten doch einfach mal nur ein Spiel der Eisbären sehen und hatten sich bestimmt auch darauf gefreut.
Die Freude dürfte relativ schnell vergangen sein. Und das Bild der Eisbärenfans in der Öffentlichkeit hat mal wieder negative Nahrung erhalten. Und das alles durch einige hirnlose Fans (sorry, für den Ausdruck), die der Meinung sind, sie dürfen sich alles erlauben.

Das sind genauso Menschen wie wir, die auch ein Recht darauf haben, solche Veranstaltungen zu besuchen. Schlimm genug, dass man im Sport sehr oft über rassistische Anfeindungen lesen muss. Jetzt haben wir das Problem also auch bei uns in der Fangemeinde. Und dass ist echt traurig, dass manche so tief gesunken sind.

Wir Fans reden immer darüber, dass wir die Sportart Eishockey populärer machen sollten und immer mehr neue Fans gewinnen müssen. Nun kommen mal neue Fans zu einem Spiel und diese werden erfolgreich vergrault. Es ist doch klar, dass diese Geschichte jetzt die Runde macht und viele Leute sich nun überlegen, ob sie überhaupt da hin gehen sollen, wenn man da eh nur schief von der Seite angeschaut oder sogar beleidigt wird.

Ich selber habe gestern von derartigen Aktionen nichts mitbekommen. Ich hatte nur einen Teil der Schüler in der Fankurve gesehen. Allerdings waren es da schon keine 30 Schüler mehr gewesen. Das lag wohl daran, dass der Großteil der Schüler schon die Flucht angetreten hatte. Und das alles nur wegen einiger Idioten, die sich daneben benehmen mussten.

Wir sind nun also an einem Punkt angekommen, wo man sich als Fan der Eisbären echt schämen muss. Der Tiefpunkt ist sozusagen erreicht. Mir tun die Kinder leid, denen man das angetan hat. Die haben sich auf einen schönen Abend und ein tolles Spiel gefreut und am Ende sind sie traurig und enttäuscht nach Hause gegangen.

Was ich bei dieser Gelegenheit gleich auch nochmal ansprechen will, sind die ebenso dummen Gesänge einiger Fans gegen die Schiedsrichter. Ich meine den Gesang: "Hängt sie auf die schwarze Sau!" Auch dieser Gesang hat nichts beim Eishockey und überhaupt im Sport zu suchen. Immer mehr Fans versuchen, sobald dieser Gesang angestimmt wird, dem entgegen zu wirken mit einem anderen Gesang. Leider gibt es aber noch einige Fans unter uns, die der Meinung sind, dieser Gesang ist cool. Den Leuten kann man nicht mehr helfen.

Die Freude über den Sieg gestern Abend ist bei mir jedenfalls verflogen. Seit dem Moment, wo ich mitbekommen habe, was gestern bei uns in der Fankurve passiert ist. Dass macht mich als Eisbärenfan sprachlos und traurig. Ich kann nur hoffen, dass solche Aktionen nicht noch einmal passieren werden.

Ich möchte Euch zum Abschluss noch den Bericht der Fanatics Ost empfehlen. Durch die Fanatics bin ich erst auf das, was gestern Abend passiert ist, aufmerksam geworden.