Mittwoch, 9. November 2011

Walkers Fazit nach 18 Spieltagen

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) befindet sich in der Länderspielpause. 18 Spieltage sind bis jetzt absolviert, es wird also Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen.
Auf jeden Fall kann man sagen, dass die Liga mal wieder sehr ausgeglichen ist und es keinen wirklichen Überflieger gibt. Keine Mannschaft weiß bisher, wo sie wirklich steht. Aber natürlich kann man jetzt schon sagen, dass Nürnberg es sehr schwer haben wird, die Pre-Play-Offs zu erreichen.

Den Tabellenzweiten Hamburg (31 Punkte) und den Tabellenvorletzten Straubing (21 Punkte) trennen gerade einmal zehn Punkte. Da kannst du mit einem sehr guten Wochenende dich ordentlich nach vorne kämpfen, mit einem schlechten Wochenende kann man dagegen ganz schön abrutschen in der Tabelle.

In meinem Fazit habe ich die Mannschaften in drei Kategorien eingeteilt. Die Überraschungsmannschaften, die Mannschaften, die bisher im "Soll" sind (bezogen auf meine Saisonvorschau) und natürlich die Mannschaften, die enttäuscht haben.

Überraschungsmannschaften:

Auf jeden Fall muss man die Hamburg Freezers dazu zählen. Nach zuletzt sehr enttäuschenden Jahren scheinen die Hanseaten dieses Jahr ein Team zusammen zu haben, welches ernsthaft um den Titel mitspielen kann. Platz Zwei und 31 Punkte bedeuten übrigens einen neuen Startrekord für die Freezers. Zudem hat Hamburg wohl nach dem Pech der letzten Jahre endlich mal wieder einen Glücksgriff auf der Torhüterposition gelandet. Mit John Curry hat Hamburg einen sehr guten Goalie verpflichet.

Die Iserlohn Roosters, vor der Saison von den Experten zum Geheimfavoriten ernannt, spielen bisher eine gute Saison. Die Sauerländer halten sich im oberen Tabellendrittel und das obwohl sie eher einer "Wundertüte" gleichen. Teilweise sensationellen Siegen folgen ernüchternde Vorstellungen. Mit diesem Team kann Iserlohn erstmals die Play-Offs erreichen. Aber um dort dann erfolgreich zu sein, muss Iserlohn konstanter werden.

Die Augsburger Panther sind für mich eine der größten Überraschungen dieser noch jungen Saison. Mal wieder mussten die Panther wichtige Leistungsträger (Tallackson, Olver, Clarke, Endras, usw.) ziehen lassen, doch die Neuzugänge schlagen voll ein und das Curt-Frenzel-Stadion ist eine richtige Festung geworden. Augsburg ist die beste Heimmannschaft. Wenn Augsburg so wie bisher weiter spielt, traue ich ihnen den Sprung in die Play-Offs/Pre-Play-Offs zu.


Mannschaften im Soll:

Die Adler Mannheim wollten in dieser Saison wieder voll angreifen und stehen nach 18 Spieltagen auf Platz Eins. Doch zuletzt kriselten die Adler, verloren die letzten vier Spiele in Folge. Dennoch ist mit den Kurpfälzern diese Saison stark zu rechnen und viele sprachen zuletzt schon davon, dass es durchaus möglich ist, dass sich im Finale Mannheim und Berlin gegenüber stehen werden.

Der ERC Ingolstadt spielt bisher eine gute Saison, so wie ich es auch vermutet habe. Bisher konnte der ERCI in der DEL noch nie viel holen, mehr als das Halbfinale war nicht drin gewesen. Mal schauen, wie es in dieser Saison läuft. Auf der Torhüterposition verfügen die Panther über zwei gleichstarke Goalies. Back-up Markus Janka hat bisher mehr Einsätze bekommen, als er wahrscheinlich gedacht hätte. Stammkeeper Ian Gordon bekommt also auch ordentlich Druck zu spüren, was aber beiden gut tut.

Die Eisbären Berlin sehe ich ebenso im Soll. Man muss nicht immer Erster sein, um erfolgreich zu sein. Das Ziel der Berliner vor der Saison war Platz Vier gewesen, den belegt man derzeit auch.

Das Vizemeister Wolfsburg nicht genauso stark spielen würde, wie im vergangenen Jahr, war zu erwarten. Nach anfänglichen Problemen haben sich die Niedersachsen aber gefangen und stehen im oberen Tabellendrittel. Die Play-Offs sollte man aber diese Saison schon erreichen, wenn aber auch erst über den Umweg Pre-Play-Offs.

Die DEG Metro Stars hatten ähnlich wie im letzten Jahr einen miserablen Saisonstart. Doch zuletzt war die DEG im Aufwind und kämpfte sich bis auf Platz Sieben vor. Interessant dürfte der Kampf um die Nummer "1" werden. Bobby Goepfert wurde als Back-up geholt, um die etatmäßige Nummer "1" Jean-Sebastian Aubin unter Druck zu setzen. Derzeit hat sich das Blatt aber gewendet und Goepfert ist Stammkeeper. Warum sollte Coach Jeff Tomlinson auch wechseln, hat Goepfert doch in den letzten beiden Spielen kein Gegentor bekommen.

Dass der EHC München in dieser Saison nicht so eine tragende Rolle spielen würde, wie in der letzten Saison, war klar gewesen. Derzeit steht der EHC auf Platz Neun, spielt aber zu unbeständig. Dass München erneut die Play-Off-Teilnahme schafft, wage ich zum jetzigen Zeitpunkt zu bezweifeln.

Die Krefeld Pinguine spielen derzeit eine durchschnittliche Saison. Doch zuletzt waren die Seidenstädter im Aufwind und holten sieben Punkte aus drei Auswärtsspielen. Die Pre-Play-Offs sind in diesem Jahr durchaus drin.

Hannover hatte ich vor der Saison nicht auf der Rechnung im Kampf um die Play-Offs. Bisher bestätigen sie das auch. Den Scorpions steht auf jeden Fall eine schwere Saison bevor.


Enttäuschungen:


Die Kölner Haie haben mit Uwe Krupp als neuen Chefcoach auf bessere Zeiten gehofft. Doch so wirklich zufrieden sein kann man mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht. Nur Platz Elf dürfte nicht nach den Ansprüchen der Domstädter sein. Wie bereits in meiner Vorschau geschrieben, wird es für Köln eine schwere Saison werden, in der am Ende wohl nur die Pre-Play-Off-Teilnahme herausspringt.

Die Straubing Tigers wollten in dieser Saison endlich erstmals die Play-Offs erreichen. Platz Zehn und die Pre-Play-Offs waren das Ziel. Doch derzeit ist Straubing Vorletzter. Platz Zehn ist mit drei Punkten Rückstand zwar in Reichweite, aber um in die Pre-Play-Offs einzuziehen, muss die Offensive der Tigers stärker werden. Derzeit stellt Straubing den drittschlechtesten Angriff (34 Tore) der Liga. Dagegen sieht es in der Defensive wesentlich freundlicher aus, denn die Tigers haben die zweitbeste Abwehr (38 Gegentore). So gut war Straubing noch nie gewesen in Sachen Gegentore.

Die Thomas Sabo Ice Tigers zählen auf jeden Fall zu den großen Enttäuschungen der bisherigen Saison. Die Franken sind abgeschlagen Tabellenletzter, zwölf Punkte beträgt der Rückstand auf Platz Zehn. Diesen Platz zu erreichen, dürfte schwer werden, muss aber das Ziel der Franken sein.

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