Freitag, 3. Februar 2012

3:4 n.V. - Christopher Fischer schießt Wolfsburg zum zweiten Sieg in Berlin


EHC Eisbären Berlin vs. Grizzly Adams Wolfsburg 3:4 n.V. (1:2, 1:1, 1:0/0:1)


WalkersBärenNews#27:


Die Eisbären Berlin haben am Freitagabend das Spitzenspiel des 42. DEL-Spieltages verloren. Gegen die Grizzly Adams Wolfsburg stand es am Ende 3:4 nach Verlängerung. Für die Niedersachsen war es erst der zweite Sieg in der Hauptstadt überhaupt gewesen. Am Ende hatten die Gäste einfach das bessere Ende auf ihrer Seite gehabt. 14 200 Zuschauer in der ausverkauften O2 World sahen eine hart umkämpfte Partie.

Bei den Eisbären kehrte Mads Christensen zurück ins Team. Henry Haase und Roman Veber konnte kurzfristig doch mitspielen und im Tor stand Rob Zepp.

Die Wolfsburger sorgten vor Beginn für eine Überraschung. Denn statt Stammkeeper Daniar Dshunussow stand Lukas Lang im Tor. Lang machte seine Sache aber sehr gut und zeigte starke Paraden.
Das erste Drittel gehörte ganz klar den Gästen. 20:6 zeigte die Torschussstatistik zu Gunsten der Niedersachsen an. Doch es dauerte bis zur 16. Minute, ehe man die Überlegenheit der Gäste auch im Ergebnis sah. Christoph Höhenleitner hatte das 1:0 erzielt gehabt. Eisbären-Torhüter Rob Zepp sah dabei nicht wirklich gut aus, denn der Puck ging über seine Fanghand.
Wolfsburg konnte 29 Sekunden vor der ersten Drittelpause sogar nachlegen. Neuzugang Adrian Foster hatte abgezogen und wieder schlug der Puck hinter Rob Zepp ein. Diesmal konnte man ihm aber keinen Vorwurf machen, denn vor seinem Tor herrschte viel Verkehr.
Die Eisbären verdauten den Schock relativ schnell und konnten noch im ersten Drittel verkürzen. In Überzahl gelang Barry Tallackson auf Zuspiel von Florian Busch der 1:2-Anschlusstreffer. Fiel der Treffer aber noch in der Spielzeit oder nicht? Die Wolfsburger Spieler und deren Trainer Pavel Gross waren jedenfalls der Meinung gewesen, dass die Spielzeit schon abgelaufen war. Schiedsrichter Richard Schütz (eigentlich war Daniel Piechaczek eingeteilt gewesen) gab jedoch den Treffer.
Mit einem 1:2 ging es also in die erste Drittelpause.

Im Mitteldrittel war es ein Spiel auf Augenhöhe gewesen. Beide kämpften um jeden Zentimeter Eis. Keiner wollte dieses Spiel verlieren, das merkte man beiden Mannschaften an. Torchancen hatten beide gehabt, doch es wollte lange Zeit kein Treffer fallen.
Bis zur 39. Spielminute. Und wieder fielen in der 19. Minute des Drittels zwei Tore. Zunächst war es Sven Felski gewesen, der 56 Sekunden vor dem Ende des Mitteldrittels zum 2:2 ausglich. Doch Richard Schütz war sich nicht sicher gewesen und die Proteste der Wolfsburger Spieler (die hatten heute ziemlich oft was zu meckern gehabt - allen voran deren Trainer Pavel Gross) waren erfolgreich gewesen. Schütz fuhr zum Videobeweis. Nach Ansicht des Videobeweises gab er den Treffer.
Aber Wolfsburg schlug noch im zweiten Drittel zurück. Vier Sekunden vor der Drittelpause brachte John Laliberte bei angezeigter Strafe die Wolfsburger wieder in Führung - 3:2.

Im Schlussdrittel drängten die Hausherren auf den Ausgleich. Doch immer wieder scheiterten sie am starken Wolfsburger Torhüter Lukas Lang. Wolfsburg war bei seinen wenigen Kontern aber stets gefährlich.
Die Eisbären wurden dann für ihren Aufwand noch belohnt. Es war wieder die 19. Minute des Drittels gewesen. 58 Sekunden vor dem Ende des Spiels sorgte T.J. Mulock für den viel umjubelten 3:3-Ausgleich. Die Berliner hatten sechs Mann auf dem Eis gehabt, weil Coach Don Jackson seinen Torhüter Rob Zepp vom Eis genommen hatte. Die Wolfsburger waren nach dem Ausgleich sehr frustriert gewesen. Besonders Nathan Paetsch, der einen heftigen Stockschlag gegen einen Eisbären-Spieler machte. Doch dafür gab es lediglich zwei Minuten Strafzeit, mehr nicht. Eine nicht nachvollziehbare Entscheidung.
Es blieb beim 3:3 und somit ging es in die Verlängerung.

In dieser begannen die Berliner also mit Überzahl, doch es wollte ihnen nicht der entscheidende Treffer gelingen. Der gelang dagegen den Gästen, die einen Konter zum entscheidenden Treffern nutzten. Christopher Fischer sorgte nach 61:32 Minuten für den 4:3-Siegtreffer für Wolfsburg, die sich nach dem Spiel sehr über diese zwei Punkte und den erst zweiten Sieg in Berlin freuten. Bitter: Der Treffer hätte nicht gegeben werden dürfen, denn es lag eine Abseitsstellung vor. Dies hatte der Linesmen jedoch nicht gesehen.

Fazit:

Ein Spiel mit Play-Off-Charakter. Beide wollten den Sieg unbedingt haben. Am Ende waren es die Wolfsburger, die durch einen Konter den entscheidenden Treffer erzielten. Den Eisbären merkte man das Fehlen von acht Spielern nicht an. Sie zeigten eine gute Leistung, jedoch sind sie nach wie vor im Abschluss zu ungenau. Verbessert zeigten sich die Berliner im Unterzahlspiel. Bei sechs Unterzahlspielen kassierten die Hausherren keinen einzigen Gegentreffer.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter war Richard Schütz gewesen. Bisher eigentlich immer noch einer der wenigen guten Schiedsrichter in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Doch diesen Eindruck machte er heute mehr als kaputt. Er zeigte eine mehr als schlechte Leistung. Eine klare Linie ließ er vermissen. Sachen, die er auf der einen Seite pfiff, ließ er auf der anderen Seite durchgehen.
Frank Hördler wird von einem Wolfsburger Spieler hart in die Bande gecheckt, doch der Arm bleibt unten. Hördler revanchiert sich mit einem Foul bei dem Wolfsburger und kassiert prompt zwei Minuten, die jedoch berechtigt waren. Der Wolfsburger Nathan Petsch gerät ins Straucheln und Richie Regehr bekommt dafür zwei Minuten wegen Beinstellens. Ein Schläger von einem Eisbärenspieler ist deutlich im Gesicht eines Wolfsburger Spielers gewesen und Schütz steht fast daneben, doch der Arm bleibt unten. Und zu guter Letzt gibt er für den harten Stockschlag von Paetsch nach dem 3:3 nur zwei Minuten Strafe. Dabei war das eine klare Spieldauerdisziplinarstrafe gewesen.
Naja und dann noch der gegebene Siegtreffer, dem eine klare Abseitsstellung voraus ging. Das Schirigespann hatte nicht seinen besten Tag gehabt...
Note 6.

Fanstimmung:


Die war heute erstaunlich gut gewesen. Zu Beginn hatte man in der Fankurve noch mit der Abstimmung zu kämpfen gehabt, doch danach wurde das Team lautstark unterstützt. Richtig laut wurde es nach dem 3:3-Ausgleich. Es hat mal wieder richtig Spaß gemacht heute in der Fankurve.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Lukas Lang (Wolfsburg/Torhüter)

2. Christopher Fischer (Wolfsburg/Verteidiger)

3. Sven Felski (Eisbären/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:


In zwei Wochen (17.02.2012) empfangen die Eisbären Berlin im ersten Heimspiel nach der Länderspielpause die Krefeld Pinguine in der Berliner O2 World (19:30 Uhr). Für Krefeld geht es um wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn. Dennoch rechne ich mit einem Sieg der Eisbären.
Mein Tipp: 4:2.

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