Sonntag, 14. März 2010

4:0 - Eisbären fegen Ice Tigers vom Eis




4:0 (2:0, 1:0, 1:0)
WalkersBärenNews#25:
Die Eisbären Berlin siegen und siegen und siegen. Am Sonntagnachmittag gewann der amtierende Deutsche Meister und souveräne Spitzenreiter mit 4:0 gegen die Thomas Sabo Ice Tigers. Damit rettete der EHC die "Berliner Ehre", denn die Fussballer von Hertha BSC hatten ja gestern ihr Spiel gegen den 1. FC Nürnberg verloren. Nun aber wieder zurück zum Eishockey.
So schlecht, wie es das Ergebnis vermuten lässt, waren die Ice Tigers nicht. Im Gegenteil, sie zeigten in den ersten 30 Minuten gutes Eishockey, erst im Schlussabschnitt gaben sie sich auf.

Bei den Eisbären gab es heute eine Änderung im Gegensatz zum Freitagspiel. Jeff Friesen kehrte nach seiner Sperre wieder zurück ins Team.

Die Hausherren erwischten einen Start nach Maß. Bereits nach 28 Sekunden konnten die 14 200 Zuschauer (darunter ca. 800 aus Nürnberg) in der ausverkauften O2 World das erste Mal jubeln. Und welche Reihe erzielte das Tor? Na klar, die Reihe Eins (L. Braun - Rankel - Pederson), welche schon am Freitag begeisterte. Youngster Laurin Braun legte klasse rüber zu Denis Pederson und der überwand Patrick Ehelechner im Gästetor - 1:0 (1.).
Wer nun dachte, der frühe Gegentreffer würde den Ice Tigers einen Schock versetzen, der sah sich getäuscht. Denn die Franken spielten ordentlich auf. Erspielten sich jede Menge gute Chancen, doch ein Mann stand permanent im Weg - Eisbären-Keeper Rob Zepp. Er brachte die Nürnberger reihenweise zur Verzweiflung. Die Ice Tigers hatten in diesem ersten Drittel ein klares Chancenübergewicht - 18 zu 5 Torschüsse wies die Statistik zu Gunsten der Gäste auf.
Doch wie es dann immer so ist: Wer vorne seine Chancen nicht nutzt, der kassiert hinten Gegentreffer. So geschehen heute in Minute 16. André Rankel umkurvte die gegnerischen Spieler wie Slalomstangen und schloss sein sehenswertes Solo mit dem Tor zum 2:0 ab - ein Klassetor von Rankel, der sein 24. Saisontreffer (!) erzielte.
Bei diesem Ergebnis blieb es dann nach den ersten 20 Minuten.

Im Mitteldrittel waren die Nürnberger nicht mehr so oft in der Offensive zu finden. Wenn sie doch mal zum Abschluss kamen, stand Rob Zepp im Weg.
Sein Gegenüber Patrick Ehelechner musste in diesem Drittel erneut hinter sich greifen. In der 33. Minute erzielte T. J. Mulock in Überzahl auf Zuspiel von Laurin Braun und André Rankel das 3:0.
Das schien so langsam den Widerstand der Franken gebrochen zu haben, denn fortan wurde ihre Spielweise zunehmend unsauber. Ein Stockschlag hier, ein unsauberer Check da. Sie waren wahrscheinlich auch deshalb jetzt so frustriert, weil sie so oft auf´s Tor geschossen hatten und die Eisbären sehr selten zum Abschluss kamen, aber dafür besser zielten.
Der Frust der Ice Tigers entlud sich gegen Ende des zweiten Drittels in einer handfesten Prügelei, an der von beiden Teams vier Mann beteiligt waren. Auf Seiten der Eisbären waren das André Rankel und Denis Pederson, auf Nürnberger Seite Greg Leeb und Alan Nasreddine, der gar nicht mehr aufhören wollte. Punktsieger war aber ganz klar "Pidi", welcher seinem Gegner Greg Leeb nicht den Hauch einer Chance ließ. Nasreddine bekam wegen seinem ständigen Nachschlagen als Einziger neben seiner 2+2-Minutenstrafe auch noch eine Disziplinarstrafe (10 Minuten).
Weitere Treffer fielen in diesem Drittel nicht mehr, Prügelein gab es auch keine mehr. Außer einer unschönen Szene von Ex-Eisbär Rob Leask, welcher einem Eisbären-Spieler ohne Grund einen Stockschlag verpasste. Er erhielt die richtige Strafe dafür, durfte zwei Minuten zum Abkühlen auf die Strafbank.

Im Schlussdrittel versuchten die Gäste weiter nach vorne zu spielen. Doch die Eisbären erstickten sämtliche Angriffsbemühungen der Franken im Keim. Sie kamen an der starken Defensive nicht vorbei. Nur noch vier Torschüsse gelangen den Gästen.
Die Eisbären taten nicht mehr als nötig, trafen aber dennoch. Nach 43 Minuten erhöhte Jeff Friesen auf 4:0 - ein "teurer" Treffer, denn es war das 200. Saisontor der Berliner.
Die Eisbären hatten fortan vor allem im Powerplay mehrmals die Chance, das Ergebnis noch auszubauen. Aber vor dem Tor waren sie nicht mehr so zwingend. Mussten sie ja auch nicht.
Es blieb am Ende beim 4:0 und wir Fans feierten die Eisbären und vor allem Rob Zepp (wegen seines Shutout´s), Denis Pederson (für den tollen Box-Fight) und Laurin Braun, der sich immer mehr in die Herzen der Fans spielt.

Fazit:

Die Eisbären haben mal wieder ein tolles Spiel geboten. Im ersten Drittel waren die Ice Tigers klar überlegen, doch die Tore machte der EHC. Das frustrierte die Gäste, die in der Folge immer mehr die Lust am Spiel verloren.
Eisbären-Trainer Don Jackson dürfte demnächst vor einem "Luxusproblem" stehen. Wenn die Verletzten wieder fit sind, dürfte kein Platz mehr für Laurin Braun sein. Doch gerade die erste Sturmreihe, in der Laurin Braun derzeit spielt, zeigte am Wochenende sehr starke Leistungen und schoss die Gegner fast im Alleingang ab.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter war heute Alfred Hascher. Er zeigte keine gute Lesitung. Er hatte das ganze Spiel über keine klare Linie. Mal pfiff er jede Kleinigkeit ab, wo man sich dann schon fragte, was er da schon wieder gesehen hat (u.a. bei einem Unterzahlbreak von Laurin Braun pfiff er auf einmal und schickte jeweils ein Spieler beider Teams auf die Strafbank). Dann gab es aber auch klare Fouls, die er einfach durchgehen ließ.
Am Besten gefiel mir ja der Nürnberger Shane Peacock, der einfach so zu Boden ging. Ein Eisbären-Spieler durfte dafür für zwei Minuten in die Kühlbox.
Einzig bei der Keilerei im Mitteldrittel zeigte er sein Können und gab die Strafen so, wie sie auch korrekt waren.
Note 5.

Fanstimmung:

Man merkt es so langsam auch auf den Rängen. Die Play-Offs kommen immer näher. Und die Stimmung wir von Spiel zu Spiel besser. Heute hatte sie schon Play-Off-Charakter. Natürlich war auch heute wieder eine gewisse Arroganz mit bei. Vor allem bei dem Schmähgesang gegen Hertha BSC:

"Hey, was geht ab, die Hertha steigt endlich ab, steigt endlich... Hey was geht ab..."
Aber auch die Nürnberger wurden auf die Schippe genommen. Die wurden im Spielverlauf im ruhiger. Also feuerten wir deren Team an. Ist ja eigentlich deren Aufgabe, aber wir sind ja nicht so...
Natürlich gab es auch noch einen Seitenhieb gegen den Sonderzug der Ice Tigers:

"Schade Nürnberg Sonderzug im A...."
Dann ging es auch noch gegen den Vereinsnamen der Ice Tigers:
"Und wie nennt ihr euch nächstes Jahr..."
Und zu guter Letzt:
"Wenn wir wollen, kaufen wir euch auf"

Der einzige Nürnberger der für Stimmung sorgte, war das Maskottchen der Ice Tigers - Pucki. Der bekam sogar von den Eisbärenfans Applaus. Der ist ja auch einfach nur Klasse. Nach Spielende machte er noch die "La Ola" mit uns Fans. Und zwei, drei Vorwärtsrollen waren es dann auch noch. Man kann sagen, immer wo Pucki hin kommt, ist Stimmung und die Fans - egal ob Nürnberger oder gegnerische Fans - "lieben" ihn.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Rob Zepp (Eisbären/Torwart)
2. Laurin Braun (Eisbären/Stürmer)
3. André Rankel (Eisbären/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Eisbären-Heimspiel mit Tipp von mir:

Am Freitag bestreiten die Eisbären ihr letztes Hauptrundenheimspiel. Zu Gast sind dann die Krefeld Pinguine, die noch um einen Platz in den Pre-Play-Offs kämpfen. Wenn die Eisbären so auftreten wie in den beiden letzten Heimspielen, sollten sie das Spiel gewinnen.
Mein Tipp: 5:1

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