Samstag, 27. März 2010

Geld schiesst halt doch keine Tore...

... und gewinnt auch keine Titel. Ich muss zugeben, als ich gestern gehört habe, Mannheim ist an Augsburg gescheitert, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Vor der Saison haben sie groß getönt, dass der Titel nur über sie gehen würde. Und da muss man ihnen auch recht geben. Denn die Adler haben vor der Saison stark eingekauft. Da haben sie vor allem auf große Namen geachtet.

Insgesamt wurden 12 neue Spieler verpflichtet. Auch bei den DEL-Konkurrenten hatten sie wieder rum gewildert. Man wollte halt auf Nummer sicher gehen und der Konkurrenz das Beste wegnehmen. Auf dem Papier waren sie auch der Top-Favorit auf die DEL-Meisterschaft. Sie waren von den Namen her besser besetzt als die Eisbären - das gebe ich zu. Doch in dem Saison-Vorschauheft der Eishockey News stand bei der Prognose für Mannheim folgendes:

"Ordnen sich die zahlreichen herausragenden Individualisten dem Teamgedanken unter? Auf dem Papier ein absoluter Meisterschaftskandidat. Die Adler können sich fast nur selbst schlagen."

Und in der Saison ist dann genau das eingetreten. Die starken Einzelspieler haben zu oft versucht, ihr Ding durchzubringen. Das war dann meist zusehen, wenn Mannheim mal in Führung lag. Dann wollten sie anfangen, zu zaubern. Dabei hatte man vergessen, dass der Gegner auch spielen kann. Es muss nicht immer ein Spektakel sein, ein 1:0 reicht auch. Mannheim trat zu selten als geschlossenes Team auf. Das hat sie am Ende die Play-Offs gekostet.

Als Mannheim gegen Saisonende eine Serie von acht Siegen in Folge hatte, dachte ich, jetzt haben sie es gepackt. Sie wissen, worauf es ankommt. Nun muss man auch wieder mit den Kurpfälzern rechnen. Doch anscheinend hat diese Siegesserie wieder zu einer zu großen Zufriedenheit geführt. Denn danach folgten wieder bittere Niederlagen. Dabei hatten sie sich durch ihre Siegesserie sogar noch die Chance erhalten, den direkten Viertelfinaleinzug perfekt zu machen. Doch daraus wurde nichts. Man verspielte sogar sein fast schon sicheres Heimrecht in den Pre-Play-Offs wieder.

Ein Spiegelbild der Saison zeigte sich beim letzten Hauptrundenspiel in Iserlohn. Da führte Mannheim nach 20 Minuten mit 3:0, alles sah nach einem entspannten Spaziergang am Seilersee aus. Doch dann machte wieder jeder sein eigenes Ding und die Roosters gewannen am Ende mit 6:4. Das wäre früher nicht möglich gewesen. Da hätten sie weiter nach vorne gespielt und hätten den Gegner noch weiter gedemütigt.

Ein weiteres Spiegelbild für die schlechte Saison des Rekordmeister waren die Pre-Play-Offs. In beiden Spielen begannen die Adler stark und gingen auch in Führung. Danach war man wieder zufrieden mit de Erreichten und der Gegner (Augsburg) konnte das Spiel noch gewinnen. Fast schon sinnbildlich war dann das dritte Gegentor gegen Augsburg gestern in Spiel Zwei gewesen. Es war ein Eigentor (da es im Eishockey keine Eigentore gibt, zählte es für Darin Olver). Das habe ich vorhin auf DEL-TV gesehen.

Ein bitteres Saisonende für den DEL-Etatkrösus (8 Mio.) gegen den kleinsten DEL-Etat (Augsburg/3,3 Mio.).

Die Pantherfans hingegen feierten ihren - vor der Saison unerwarteten, nun aber nicht mehr so unerwarteten Erfolg - im heimsichen Curt-Frenzel-Stadion. Das war schon beeindruckend, was dort abging. 1100 Fans sahen den Einzug der Augsburger ins Viertelfinale. Gratulation an Augsburg.

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