Dienstag, 23. März 2010

DEL-Hauptrunden-Bilanz 2009/2010

Seit Sonntagnachmittag ist die Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga zu Ende. Viele werden gesagt haben, "endlich". In der Tat ist die Vorrunde einer jeden DEL-Saison viel zu lang, für manch einen sogar eine ohne wirklichen Stellenwert. Denn nach der Hauptrunde geht es mit den Play-Offs wieder von vorne los. Da können sich dann selbst die Eisbären von ihrer Rekord-Hauptrunde nichts "kaufen".

Doch wie hat die Vorrunde 2009/2010 im Vergleich zu der Vorrunde von 2008/2009 abgeschnitten? Hier und da gab es Verbesserungen, aber auch Verschlechterungen. Ich werde euch nun mal einen Überblick über die Bilanz der bisherigen Saison geben.

Erst einmal fällt sofort auf, dass im Vergleich zur letzten Hautrunde mehr Tore gefallen sind - 2650 mal klingelte es bisher im Tor (2527 mal waren es in der letzten Saison). Trotz nur vier Spielen mehr ist das ein erheblicher Anstieg. Der Schnitt ist von 6,07 auf 6,31 Tore pro Spiel angestiegen.

Thomas Greilinger (Ingolstadt) hat mit seinen 38 Toren mehr geschossen, als der letztjährige Top-Torschütze Ken Magowan (Wolfsburg/29 Tore).
Auch in der Rubrik "Top-Scorer" hat es eine Verbesserung gegeben. Und das gleich um ganze 10 Punkte. Letztes Jahr "teilten" sich Jason Ulmer (Wolfsburg) und Robert Hock (Iserlohn) mit je 64 Punkten Platz Eins.
Und dieses Jahr ist schon wieder ein Ulmer vorne - diesmal Jeff Ulmer von den Frankfurt Lions. Er sammelte in der Hauptrunde 74 Punkte.
Bei den Vorlagengebern konnte Tore Vikingstad (Hannover/50 Vorlagen) eine Torvorlage mehr geben als der Erste vom letzten Jahr - Robert Hock (Iserlohn/49 Vorlagen).
Bei den Shut-outs der Torhüter hatte letztes Jahr Frederick Brathwaite (Mannheim) mit sechs "Zu-Null-Spielen" die meisten gehabt. Dieses Jahr schaffte Rob Zepp (Eisbären) fünf "Zu-Null-Spiele".

Die meisten Siege und die meisten Tore errungen bzw. erzielten die Heimteams. 251 Heimsiege (59,8 %) gab es in der Hauptrunde 2009/2010. Das ist eine Steigerung von 0,4 % gegenüber dem Vorjahr (254 Heimsiege).
1438 Tore (54,3 %) erzielten die Heimteams. Es waren 0,3 % weniger als in der vergangenen Saison.

In der Verlängerung wurde weniger Spiele gewonnen als letztes Jahr. Waren es in der vergangenen Hauptrunde noch 81 Siege nach Overtime (19,5 %), so waren es diesmal "nur" 75 Siege (17,9 %).Und der Trend, dass die Heimteams mehr Verlängerungen gewinnen, hat sich auch gewendet. Letztes Jahr siegten die Heimteams noch 45-mal, dieses Jahr waren es plötzlich "nur" noch 36-mal.

Im Vergleich zur letzten Hauptrunde gab es in dieser weniger Strafminuten - 2008/2009 im Schnitt 18,8 Minuten, 2009/2010 im Schnitt 17,4 %.

Der Zuschauerschnitt - wen wundert es - ist zurückgegangen. Viel zu oft waren die Hallen nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Besonders fällt so was natürlich auf bei den Arenen von Köln oder Düsseldorf. Aber auch die "kleinen" Teams haben erhebliche Zuschauerrückgänge zu verkraften gehabt. Letzte Saison waren es noch im Schnitt 5867 Zuschauer gewesen, dieses Jahr nur noch 5807 Zuschauer.
Nur vier Teams konnten ihren Schnitt im Gegensatz zum Vorjahr noch einmal verbessern. Ingolstadt um 394 Zuschauer, die Eisbären um 315 Zuschauer, Wolfsburg um 139 Zuschauer und Straubing um 96 Zuschauer.

Wenn es darum geht zu sagen, welche Teams in dieser Saison bisher am meisten überrascht haben, würde ich sagen Wolfsburg, Frankfurt und Augsburg.
Wolfsburg, weil sie sich zu einem Top-Team entwickelt und den Sprung nach oben geschafft haben. Frankfurt, weil sie die gesamte Saison über mit erheblichen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatten und sich trotzdem im Schlussspurt noch Platz Zwei gesichert haben. Und Augsburg, weil sie nahezu problemlos die Pre-Play-Offs erreicht haben und sich zu einer absoluten Heimmacht entwickelt haben.

Schaut man mal, welche Teams im Vergleich zur letzten Hauptrunde die meisten Platzsprünge gemacht haben, dann fallen einem Frankfurt und Ingolstadt ins Auge. Frankfurt schloss die Hauptrunde 08/09 als Neunter ab, dieses Jahr sind sie plötzlich Zweiter. Ingolstadt war letztes Jahr nach der Punkterunde nur Zwölfter, dieses Jahr sind sie Siebenter.

Zu den Enttäuschungen im Vergleich zur letztjährigen Tabelle kann man Hamburg und Krefeld zählen. Hamburg, letztes Jahr noch Achter, ist diese Saison bis auf den vorletzten Platz zurückgefallen. Krefeld, letztes Jahr noch Sechster und sicherer Viertelfinal-Teilnehmer, schloss diese Saison als Zwölfter ab.

Aber mal abgesehen vom Tabellenvergleich zählen natürlich auch Mannheim und Köln zu den großen Verlierern (bisher jedenfalls) der Saison. Mannheim galt vor der Saison als Herausforderer Nummer Eins für Berlin. Nur durch einen starken Schlussspurt wurden die Pre-Play-Offs noch erreicht. Das wird keinen in Mannheim zufrieden gestellt haben.
Köln wollte die verkorkste letzte Saison vergessen machen, doch man erreichte gerade so noch die Pre-Play-Offs. Köln hat sich vom Spitzenteam zu einem mittelmäßigen Team entwickelt, dessen Ziel derzeit nicht die Spitze sein kann.


Quelle: aktuelle Ausgabe der Eishockey News (Ausgabe 12 vom 23.03.2010)

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