Die Adler Mannheim haben die Sensation knapp verpasst und verloren am Abend in der ausverkauften SAP-Arena mit 2:3 (1:0, 0:0, 1:2/0:0, 0:1) n.P. gegen das NHL-Team San José Sharks. Allerdings brauchen sich die Kurpfälzer nicht als Verlierer fühlen, denn sie machten tolle Werbung für das deutsche Eishockey und verlangten den NHL-Cracks alles, aber auch wirklich alles ab. Penaltyschiessen ist nun einmal eine Glückssache.
Mannheim begann sehr stark und hatte bereits in der ersten Minute zwei gute Chancen, Sharks-Keeper Antti Niemi hielt aber beide Schüsse.
Es war von Beginn an ein Spiel mit hohen Tempo, welches wenige Unterbrechungen im ersten Drittel hatte.
In der vierten Minute kam zum ersten Mal Jubel in der SAP-Arena auf. Manuel Klinge hatte zum 1:0 eingeschossen. Dem Treffer ging ein Fehler von Torwart Niemi hervor, der den Puck nicht festhalten konnte. Von Nathan Robinson kam der Puck zu Manuel Klinge und der hatte keine Probleme, ins leere Tor einzuschiessen.
Mannheim spielte stark auf, ging aggressiv in die Zweikämpfe und störte San José früh. Die NHL-Cracks waren sichtlich beeindruckt, sie konnten ihr Spiel nicht wie gewünscht aufziehen. Dass hatten sie sich sicher ganz anders vorgestellt.
Erst nach acht Minuten hatte San José die erste nennenswerte Chance gehabt. Adler-Keeper Freddy Brathwaite hatte aber keine Probleme mit dem Schuss.
Es folgte eine Druckphase der Sharks, sie setzten sich im Drittel der Gastgeber fest und machten ordentlich Tempo. Aber Mannheim verteidigte defensiv sehr gut und machte es San José so schwer, zum Abschluss zu kommen.
Mit einer 1:0-Führung der Kurpfälzer ging es in die erste Pause. Die Mannheimer wurden mit viel Applaus in die Kabine verabschiedet.
San José kam mit viel Tempo aus der Pause und setzte sich im Adler-Drittel fest. Doch erneut fanden die Sharks kein Mittel gegen die wirklich starke Mannheimer Defensive.
22 Minuten waren nun im Spiel gespielt, da hatte Adler-Verteidiger Mario Scalzo eine gute Chance gehabt, doch er verzog knapp.
Fortan war fast nur noch San José am Drücker. Die NHL-Stars wollten unbedingt den Ausgleich und waren optisch überlegen. Aber sie kamen zu selten zum Abschluss. Wenn sie dann doch mal durchkamen, dann stand Brathwaite im Weg. Er machte ein Riesenspiel.
Nach 30 Minuten war dann Feierabend für Freddy Brathwaite, Lukas Lang kam für ihn ins Tor. Der Wechsel war vorher abgesprochen.
Und Lukas Lang sollte gleich Arbeit bekommen. David Cespiva musste wegen Hohen Stocks für vier Minuten in die Kühlbox.
San José drückte in diesem Powerplay, setzte sich lange im Adler-Drittel fest. Doch das Penaltykilling der Adler war grandios. Sie überstanden die vier Minuten in Unterzahl ohne Gegentor. Dass war beachtlich gewesen, hatte doch San José vor kurzem in einem Pre-Season Game vier mal in Überzahl getroffen (Endstand: 6:2).
Mannheim brachte das 1:0 in die zweite Pause.
Der letzte Abschnitt begann relativ ruhig. Beide hatten zu Beginn nacheinander jeweils ein Powerplay gehabt, doch es war nicht wirklich gefährlich gewesen.
San José war weiterhin die optisch überlegene Mannschaft, doch sie fanden einfach kein Mittel gegen Mannheims Defensivarbeit. Es war zum Verzweifeln für die NHL-Cracks.
Wenn San José es dann doch mal schaffte, zum Abschluss zu kommen, dann stand Lukas Lang im Weg. Auch der zweite Adler-Keeper spielte stark auf.
Sieben Minuten vor dem Ende die Riesenchance für Joe Thornton nach einem Scheibenverlust der Kurpfälzer. Doch Thornton scheiterte freistehend an Lukas Lang.
Kurz danach gab es eine Strafzeit gegen Mannheim - Scott King musste in die Kühlbox. Doch Mannheim hatte gleich einmal ein Unterzahlbreak, aber Manuel Klinge scheiterte denkbar knapp.
Im Gegenzug fiel dann doch noch der Ausgleich für San José. Zu dritt fuhren sie ins Drittel der Gastgeber herein, schossen schnell aufs Tor und Setoguchi netzte im Nachsetzen ein - 1:1 (54.).
Fünf Minuten vor dem Ende wurde es richtig eng für Mannheim. Innerhalb von nur wenigen Sekunden mussten zwei Adler auf die Strafbank - Polllock wegen Spielverzögerung und Arendt wegen Bandenchecks. San José nutzte die doppelte Überzahl natürlich aus. Setoguchi im zweiten Nachsetzen mit dem 2:1.
Sollten die Mannheimer für ihre tolle Leistung doch nicht belohnt werden? Es sah fast so aus. Doch Mannheim zeigte Moral und schlug zurück. Drei Minuten vor dem Ende glich Jame Pollock zum 2:2 aus. Zuvor hatte San José einen 2 auf 1-Konter gehabt, den aber vergeben. Mannheim fuhr im Gegenzug einen 3 auf 2-Angriff, Pollock auf Mac Donald, der auf Robinson, der scheiterte. Im Nachschuss war dann aber Pollock erfolgreich und die SAP-Arena stand Kopf.
Nun ging es hin und her, beide wollten den Sieg. Eine Minute vor dem Ende gab es noch eine schöne Kampfeinlage, die aber von den Schiris schnell beendet wurde.
Nach 60 Minuten stand es 2:2 zwischen dem DEL-Team Mannheim und dem NHL-Team San José. Für die Adler mehr als nur ein Achtungserfolg.
In der Overtime war Mannheim das bessere Team und hatte drei gute Chancen, scheiterte aber an Niemi. Es folgte das Penaltyschiessen.
Auf beiden Seiten vergab der erste Schütze. Try-Out Spieler Mike Glumac verwandelte seinen Penalty eiskalt - 1:0 für Mannheim.
Die nächsten beiden Schützen vergaben. Der nächste Schütze von San José musste nun treffen, sonst wäre das Spiel zu Ende gewesen. Und er traf - 1:1.
Nathan Robinson vergab als vierter Schütze für Mannheim. Nun hatte Boyle die Chance zum Siegtreffer für die Sharks. Und Boyle machte das ganz eiskalt und traf zum 2:1 für das NHL-Team.
Mannheim machte tolle Werbung für das deutsche Eishockey. Sie spielten starkes Eishockey, zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung und arbeiteten in der Defensive hart für den Erfolg. Lange Zeit verzweifelten die NHL-Stars an der Defensive oder aber an den Torhütern der Mannheimer. Die beiden Gegentreffer waren unhaltbar.
Am Ende verlor Mannheim zwar unglücklich, darf sich aber dennoch als Sieger fühlen. San José dürfte wenige Tage vor dem Saisonstart in der NHL mit dem Spiel nicht zufrieden sein.
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