Samstag, 9. Oktober 2010
2:4 - Hamburg mit besserer Chancenverwertung
2:4 (1:0, 0:2, 1:2)
WalkersBärenNews#9:
Die Eisbären Berlin haben am Freitagabend vor 14 000 Zuschauern in der O2 World das Bruderduell gegen die Hamburg Freezers mit 2:4 verloren. Es war ein weiteres Heimspiel, bei dem die Berliner nicht viel aus ihren guten Chancen machen konnte. Der Gegner dagegen nutzte seine wenigen hochkarätigen Chancen und zeigte zudem ein starkes Powerplay. Zweimal hatten die Hanseaten Überzahl, zweimal trafen sie auch. Also auch das Penaltykilling der Hauptstädter ist in dieser Saison weiter eine Problemzone.
Die Hausherren erwischten den besseren Start und erarbeiteten sich viele Chancen. Doch die Chancen wurde teilweise kläglich vergeben oder aber Marc Lamothe im Freezers-Tor hatte seine Fanghand ausgefahren. Pech hatte der EHC Mitte des ersten Drittels, als ein Schuss von Daniel Weiß nur an die Latte ging.
Von Hamburg war im ersten Drittel so gut wie gar nichts zu sehen. Zwar fuhren sie wenige Entlastungsangriffe, doch diese führten zu keiner Gefahr für Rob Zepp im EHC-Gehäuse.
Zur Verzweiflung trieben die Eisbären ihre Fans bei einem Powerplay rund fünf Minuten vor der ersten Pause. Da zeigten die Berliner optisch ein gutes Powerplayspiel, doch sie hatten dabei vergessen, auch einmal zum Abschluss zu kommen. Hier ein Pass und da noch ein weiterer Pass - irgendwie hatten die Spieler Angst vorm Abschluss. Jedenfalls kann ich mich bei diesem Powerplay an keinen gelungenen Schuss erinnern.
Ein Glück, dass Jens Baxmann eineinhalb Minuten vor der ersten Pause die Überlegenheit auch noch zu Papier brachte. Stefan Ustorf hatte abgezogen und Jens Baxmann verwertete dann den Nachschuss zum 1:0 für die Eisbären.
Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Pause.
Zu Beginn des zweiten Drittels waren die Gastgeber weiter am Drücker. Doch weiterhin machte die Chancenverwertung Trainer Don Jackson große Sorgen. Selbst als Marc Lamothe schon geschlagen am Boden lag, schafften es André Rankel, Tyson Mulock und Jeff Friesen nicht, den Puck im leeren (!) Tor unterzubringen.
Ab Mitte des zweiten Drittels kam dann ein Bruch ins Spiel der Eisbären. Von Hamburg kam überhaupt keine Gefahr auf, so dass die Bären sich wahrscheinlich dachten, da reicht auch der halbe Kraftaufwand. Doch dass war ein Fehler.
Hamburg kam nämlich nun auch gefährlich vor´s Eisbärentor. Zwar hatten sie nicht so viele Chancen wie die Gastgeber, doch die Freezers nutzten ihre wenigen Chancen eiskalt aus.
In der 34. Minute bekam Hamburg sein erstes Überzahlspiel. Es dauerte nur 14 Sekunden, ehe Mats Trygg das Powerplay nutzte und zum 1:1 traf.
In der 36. Minute ging Hamburg dann sogar in Führung. Colin Murphy war erfolgreich gewesen - 2:1.
Dabei blieb es bis zur zweiten Pause.
Der Schlussabschnitt begann sehr gut für die Eisbären. Derrick Walser mit dem schnellen 2:2-Ausgleich nach nur 47 Sekunden. Freezers-Torwart Marc Lamothe sah dabei nicht gut aus, ihm rutschte der Puck unglücklich durch die Schoner.
Doch der Treffer gab den Berliner keinen neuen Mut und kein neues Selbstvertrauen für die verbleibende Spielzeit. Im Gegenteil. Es häuften sich mal wieder die Abspielfehler. Es fehlte zudem das Aufbäumen, der Wille, das Spiel nun unbedingt zu gewinnen. Einzig bei einem Pfostentreffer hatten die Gastgeber Pech gehabt.
So kam fünf Minuten vor dem Ende das, womit man fast rechnen konnte. Patrick Traverse brachte Hamburg in der 55. Minute mit 3:2 in Führung - das zweite Powerplaytor im zweiten Powerplay des Spiels. Diesmal dauerte es nur 13 Sekunden, bis die Gäste das Powerplay nutzten.
Nur 26 Sekunden später erhöhte Jason King auf 4:2. Ein Tor, bei dem Rob Zepp nicht gerade gut aussah.
Dabei blieb es bis zur Schlusssirene und die Freezers feierten den ersten Sieg in der O2 World überhaupt.
Fazit:
Diese Niederlage haben sich die Eisbären selbst zuzuschreiben. Wer aus seiner Überlegenheit nicht mehr als ein Tor macht und dann irgendwann den Spielbetrieb einstellt, braucht sich über den Spielausgang nicht zu wundern. Erneut waren wieder viele Fehler im Spiel der Berliner zu erkennen und auch das Penaltykilling war heute miserabel. Nicht umsonst ist man in der Statistik der Unterzahl auf dem vorletzten Platz - nur die DEG hat ein noch schlechteres Penaltykilling als der EHC.
Vielleicht hat man sich aber auch vom 6:1-Sieg in Köln blenden lassen, denn da zeigte der KEC so gut wie keine Gegenwehr.
Zudem ist weiterhin ein Problem, dass die Spieler nur phasenweise ihr bestes Eishockey spielen und nicht über ganze 60 Minuten.
Hamburg war nicht unbedingt die bessere Mannschaft, zeigte sich aber vorm Tor eiskalt. Und am Ende zählt nun einmal nur das Ergebnis und nicht wer mehr Chancen hatte.
Leistung vom Schiedsrichter mit Note:
Hauptschiedsrichter war Roland Aumüller. Er pfiff alles konsequent und war ein sehr guter Schiri. Und dass war ja in der Vergangenheit nicht oft der Fall bei ihm. Aber gestern war ich mit ihm zufrieden.
Note 1.
Fanstimmung:
Die Stimmung war gestern gut, aber es bleibt weiter Luft nach oben. Wie auch bei den Spielern.
Besten drei Spieler des Spiels:
1. Brett Engelhardt (Hamburg/Stürmer)
2. Colin Murphy (Hamburg/Stürmer)
3. Marc Lamothe (Hamburg/Torwart)
Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:
Die Eisbären müssen am Freitag gegen den Vizemeister Augsburg antreten. Das wird eine schwere Partie. Auch wenn die Panther derzeit zu Hause schwächeln und auch Auswärts momentan nicht überzeugen können, sind sie ein gefährlicher Gegner. Wenn die Eisbären erneut so auftreten wie in den letzten Heimspielen, könnte es ein ungemütlicher Abend werden.
Mein Tipp: 3:5
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