Sonntag, 16. Januar 2011

1:3 - Eisbären-Niederlage beim Erzrivalen

Adler Mannheim vs. Eisbären Berlin 3:1 (2:0, 1:0, 0:1)



Die Eisbären Berlin haben am Sonntagabend bei Erzrivale Adler Mannheim mit 1:3 verloren. Den Adlern gelang somit der erste Sieg im vierten Duell in dieser Saison. Die Eisbären verpassten es damit erneut, alle vier Hauptrundenspiele in einer Saison gegen die Adler zu gewinnen. Dass ist den Eisbären noch nie gelungen.

Die Mannheimer hatten den besseren Start. Sie spielten aggressiv und setzten die Eisbären sofort unter Druck. Diese wurden früh im Spielaufbau gestört. Bereits nach drei Minuten hätten die Hausherren in Führung gehen müssen. Doch Nick Dimitrakos schoss den Puck freistehend vor Rob Zepp am Tor vorbei. Da war mehr drin gewesen. Die ersten fünf Minuten gehörten klar den Gastgebern.
In der sechsten Minute hatten die Berliner ihre erste Torchance gehabt. Frank Hördler tankte sich klasse auf der linken Seite durch, passte zu Florian Busch, doch der scheiterte an Adler-Schlussmann Freddy Brathwaite. Nun hatten die Eisbären eine Drangphase. Aber immer wieder scheiterten sie am Mannheimer Keeper, der eine starke Leistung zeigte.
In der zehnten Minute die Mannheimer innerhalb kurzer Zeit mit zwei guten Chancen. Doch sowohl Steven Reinprecht als auch Nick Dimitrakos scheiterten an Rob Zepp. Im Gegenzug setzte sich André Rankel klasse durch, scheiterte aber an Brathwaite.
Es ging weiter rauf und runter. Die Zuschauer in der SAP-Arena sahen ein tolles DEL-Spiel auf hohem Niveau.
Dreizehn Minuten waren gespielt, da gingen die Kurpfälzer in Führung. Fehler der Eisbären im Spielaufbau. Ronny Arendt mit einem Zuckerpass auf Mike Glumac, der Rob Zepp keine Chance ließ und zum 1:0 traf.
Nur eine Minute später erzielten die Mannheimer sogar das 2:0. Dennis Reul setzte sich auf der linken Seite durch, fuhr ins Drittel herein und zog einfach mal ab. Der Puck rutschte Zepp durch die Schoner, da sah er nicht gut aus. Nach diesem Gegentor nahm EHC-Coach Don Jackson seinen Torwart Rob Zepp vom Eis. Für mich unverständlich. Klar, der Puck zum 2:0 war haltbar gewesen, aber davor hielt Zepp stark. Wenn man jetzt nach jedem Patzer den Goalie wechselt, dann haben wir im Spiel zehn Torhüterwechsel. Kevin Nastiuk kam ins Tor.
Fünf Minuten vor der ersten Drittelpause setzte André Rankel einen Schuss an den Pfosten - Glück für die Adler. Kurz vor der ersten Drittelpause noch einmal eine Drangphase der Mannheimer, die allerdings gute 20 Sekunden mit sechs Mann spielten. Allerdings hatte das weder Roland Aumüller noch einer seiner beiden Linesmen gesehen. DAS muss man sehen, wenn ein Team 20 Sekunden lang zu Sechst spielt.
Mit einer 2:0-Führung der Gastgeber ging es in die erste Pause.

Vier Minuten waren im Mitteldrittel gespielt, als sich Markus Kink klasse durchtankte. Im Abschluss haperte es dann aber.
In der 29. Minute war ein Eisbären-Spieler frei vor Brathwaite gewesen. Michel Periard hakte den Eisbären, verhinderte somit eine klare Torchance und es hätte Penalty geben MÜSSEN. Aber Aumüller gab nur eine Zwei-Minuten-Strafe. Das anschließende Powerplay der Berliner war stark gewesen, allerdings hielt Brathwaite genauso stark. Die beste Chance in diesem Überzahlspiel hatten aber die Hausherren. Ein Zuckerpass von Dimitrakos auf Reinprecht, doch der schoss knapp am Tor vorbei.
In der 32. Minute hatten die Mannheimer ein Powerplay gehabt (Felski saß wegen Cross Checks in der Kühlbox). Das Powerplay dauerte nur neun Sekunden. Robert Dietrich zog von der blauen Linie ab und traf zum 3:0.
Danach verflachte die Partie etwas, es gab nicht mehr so viele Torraumszenen. Die beste Chance vergab noch Mannheims Reinprecht, als er alleine auf Kevin Nastiuk zu lief, aber an ihm scheiterte.
Mit einer 3:0-Führung für Mannheim ging es in die zweite Pause.

Die Eisbären kamen druckvoll aus der Kabine. Sie setzten sich zu Beginn des letzten Drittels im Mannheimer Drittel fest und nahmen Freddy Brahtwaite unter Beschuss. Dieser hatte jede Menge zu tun gehabt, machte seine Sache aber gut.
Sechs Minuten waren gespielt, da gerieten Mannheims Michel Periard und Eisbär Dominik Bielke aneinander. Bielke ging aus der Rauferei als Punktsieger hervor. Beide bekamen 2+2+2+10 Minuten und konnten bereits in die Kabine gehen.
In der 49. Minute die Mannheimer erneut zu Sechst auf dem Eis und diesmal sahen es die Schiedsrichter auch und gaben eine Bankstrafe. In der folgenden Überzahl konnten die Berliner auf 3:1 verkürzen. Florian Busch behielt im Gewühl vor Brathwaite die Übersicht und stocherte den Puck über die Linie.
Nachdem Tor machten die Eisbären weiter Druck, aber im Abschluss waren sie nicht so zwingend gewesen. 3:10 Minuten vor dem Ende nahm Don Jackson eine Auszeit und Torhüter Kevin Nastiuk vom Eis. Dieser kam jedoch kurze Zeit später wieder zurück, da ein Bully vor seinem Tor statt fand.
Zwei Minuten vor dem Ende kassierte Sven Felski eine Disziplinarstrafe wegen Meckern´s. "Felle" hatte sich über eine nicht gegebene Strafe wegen Spielverzögerung gegen Mannheim aufgeregt. Zu Recht, allerdings fand das Aumüller nicht und schickte ihn in die Kühlbox.
Eine Minute später stand Aumüller erneut im Blickpunkt. Bei einem Zweikampf an der Bande hinterm Adler-Tor sackte Eisbär Mads Christensen plötzlich zu Boden und hielt sich den Kopf, sehr viel Blut floß aufs Eis. Zunächst war ich der Meinung gewesen, dass es von Mannheims Craig MacDonald klare Absicht gewesen sei. Doch in der Wiederholung sah man, dass er den Puck herausschießen wollte und dabei unglücklich Christensen mit dem Schläger am Kopf traf. Christensen hatte seinen Kopf auch weit unten gehabt. Also eine eher unglückliche Aktion und keine Absicht von MacDonald. Aumüller gab dem Mannheimer eine Matchstrafe wegen Hohen Stocks. Zu hart, wie ich im Nachhinein finde. Eine Spieldauer aufgrund der Verletzung von Christensen hätte da vollkommen ausgereicht. Bitter für die Kurpfälzer, die die letzten 70 Sekunden nun in Unterzahl agieren mussten. Doch das taten sie stark und brachten die 3:1-Führung über die Zeit.

Ein verdienter Sieg des DEL-Rekordmeisters. Die Adler präsentierten sich in guter Verfassung und spielten druckvolles Eishockey. Vor allem die beiden kürzlich verpflichteten Stürmer Steven Reinprecht und Nick Dimitrakos spielten stark auf und sind eine klare Verstärkung für Mannheim. Diese beiden spielen zu sehen, macht echt Spaß. Beide verfügen über ein gutes Stellungsspiel und spielen teilweise traumhafte Pässe.
Die Eisbären zeigten eine ansprechende Leistung, allerdings waren auch viele Abspielfehler bei gewesen.

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