Samstag, 15. Januar 2011

5:4 - Eisbären ringen Wolfsburg nieder

EHC Eisbären Berlin vs. Grizzly Adams Wolfsburg 5:4 (3:0, 1:3, 1:1)


WalkersBärenNews#22:

Die Eisbären Berlin haben das Topspiel des 42. Spieltages in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gewonnen. Gegen die Grizzly Adams Wolfsburg setzten sich die Berliner knapp mit 5:4 durch.
14 100 Zuschauer sahen eine sehr spannende und teilweise hoch dramatische Partie in der O2 World. Es war ein Spiel, welches Play-Off-Charakter hatte. So macht Eishockey Spaß, wenn da nicht der Schriri gewesen wäre. Der konnte einem im Mitteldrittel den Spaß am Spiel nehmen.

Von Beginn an entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch. Beide Teams prüften bereits in der ersten Minute die beiden Golaies. Doch sowohl Daniar Dshunussow (Wolfsburg) als auch Rob Zepp (Eisbären) bestanden ihre erste Bewährungsprobe an diesem Abend.
Trotz der vielen Torraumszenen dauerte es bis zur zehnten Minute, ehe der erste Treffer fiel. Denis Pederson schoss die Eisbären mit 1:0 in Front.
Fortan ging es weiter rauf und runter. Die Torhüter beider Mannschaften hatten jede Menge Arbeit gehabt.
Dreieinhalb Minuten vor der ersten Drittelpause erhöhte Frank Hördler auf 2:0. Nur eineinhalb Minuten später konnte Derrick Walser sogar auf 3:0 erhöhen. Er hämmerte den Puck in Überzahl ins Tor.
3:0 nach den ersten 20 Minuten - die Fans der Hauptstädter waren voller Euphorie. Trotz der klaren 3:0-Führung musste man aber sagen, dass es kein Klassenunterschied war, wie es das Ergebnis vermuten ließ. Im Gegenteil, die Wolfsburger hielten dagegen, allerdings zeigten sich die Eisbären im Torabschluss heute sehr effektiv.

Im Mitteldrittel war es zunächst weiterhin ein Spiel mit Play-Off-Charakter. Die Gäste steckten nicht auf und kämpften nun verbissen um den Anschlusstreffer. Doch der sollte zunächst nicht fallen.
Es waren die Eisbären gewesen, die auf 4:0 erhöhen konnten. Daniel Weiß war nach exakt 25 Minuten erfolgreich gewesen.
Doch auch nach diesem Tor gaben sich die Wolfsburger nicht auf. Weiterhin machten sie mächtig Druck auf Rob Zepp im Eisbären-Tor. Und nur knapp eine Minute nach dem 4:0 verkürzte Norm Milley auf 4:1.
Nun war fast nur noch Wolfsburg am Drücker. Nach 30 Minuten entschied Schiedsrichter Alfred Hascher auf Penalty für Wolfsburg. Alle Zuschauer in der O2 World fragten sich verwundert, warum er auf einmal Penalty gab. Denn es war der Wolfsburger Spieler gewesen, der ohne Einwirkung eines Eisbären in Rob Zepp gefahren war. Dafür bekommt man neuerdings also einen Penalty? John Laliberte nahm das "Geschenk" von Herrn Hascher an - 4:2.
Nun war die Partie wieder völlig offen gewesen.
Es schien fast so, als ob die Eisbären durch diese beiden Gegentreffer geschockt waren. Auf einmal schlichen sich wieder jede Menge Fehler im Aufbauspiel ein. Die Scheibenverluste - vor allem im eigenen Drittel - häuften sich.
Fast mit Ansage verkürzten die Gäste aus Niedersachsen knapp drei Minuten vor der zweiten Drittelpause auf 4:3. Christoph Höhenleitner traf.
Nun folgte mal wieder der Auftritt von Herrn Hascher. Die Eisbären wollten sich vom Dauer-Druck der Gäste befreien und den Puck aus dem eigenen Drittel herausschießen. Doch Herr Hascher stand im Weg und hielt die Scheibe somit im Drittel. Es war nicht das einzige Mal an diesem Abend gewesen, dass er im Weg stand. Wolfsburg konnte also weiter Druck aufbauen, die Eisbären konnten dadurch nicht wechseln. Und Denis Pederson war darüber so frustriert gewesen, dass er einem Wolfsburger Spieler einen Stockschlag verpasste. Das bestrafte Herr Hascher natürlich , aber wenn er nicht im Weg herum gestanden hätte, wären die Gäste nicht weiter im Angriff gewesen und "Pidi"hätte nicht die Strafe gezogen. Zum Glück nutzten die Niedersachsen das Powerplay nicht aus. Auch wenn es sehr gefährlich war.
Die Eisbären retteten den 4:3-Vorsprung in die zweite Drittelpause.

Im letzten Drittel war es nun ein Spiel auf "des Messer´s Schneide". Beide Mannschaften gaben keinen Zentimeter Eis und keinen Puck verloren. Doch schnell erarbeiteten sich die Gäste ein Übergewicht. Aber mitten in die Drangphase der Grizzlies herein traf Sven Felski zum 5:3.
Grizzly-Goalie Daniar Dshunussow rutschte ein Schuss von André Rankel durch die Schoner, "Felle" schaltete blitzschnell und drückte den Puck über die Linie. Die Erlösung über diesen Treffer sah man der Mannschaft an. Auch auf den Rängen sorgte dieser Treffer für Erleichterung.
Allerdings gaben sich die Wolfsburger immer noch nicht geschlagen.Christoph Höhenleitner verkürzte vier Minuten vor dem Ende des Spiels mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend auf 5:4.
Es folgten dramastiche vier Schlussminuten. Wolfsburg machte mächtig Druck. Doch die Berliner hielten dem Druck stand und hielten die 5:4-Führung bis zum Ende.
Der Jubel über diesen knappen Sieg im Spitzenspiel war sowohl auf dem Eis als auch auf den Rängen zu spüren.

Fazit:

Die Eisbären Berlin haben dieses Spiel dank ihrer Effektivität gewonnen. Von elf Schüssen im ersten Drittel fanden drei den Weg ins Tor. In den beiden anderen Drittel schoss man insgesamt noch neunmal aufs Tor - zweimal landete der Puck im Netz. Wolfsburg hatte fast doppelt so viele Torschüsse gehabt (36-20), hatte aber keine so gute Effektivität gehabt.
Wolfsburg hat in diesem Spiel unter Beweis gestellt, dass sie eine Spitzenmannschaft in der DEL sind. Sie stehen zu Recht so weit oben in der Tabelle.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter war Alfred Hascher gewesen. Seine Leistung war aus meiner Sicht heute miserabel gewesen. Was er das zusammengepfiffen hatte, ging ja mal gar nicht. Er hatte keine konsequente Linie gehabt. Es waren viele harte Checks dabei gewesen. Zwischenzeitlich wurde es ruppig. Doch dass interessierte ihn überhaupt nicht, er pfiff wie er wollte.
Bestes Beispiel war die Strafe in der siebenten Minute gegen André Rankel gewesen. Er hatte seinen Gegenspieler gegen die Bande gecheckt. Allerdings hatte es weder Hascher noch seine beiden Linesmen gesehen. Aber die Wolfsburger Bank reklamierte derart, dass er wohl der Meinung war, jetzt eine Strafzeit geben zu müssen.
Auch lustig war seine konsequente Regelauslegung beim Halten des gegnerischen Spielers. Ich habe selten ein Spiel gesehen, in der die Spieler ihren Gegenspieler derart lange an der Bande festhielten, obwohl der Puck schon längst weg war.
Und noch ein letztes Beispiel. Als er eine Strafe gegen den Wolfsburger John Laliberte anzeigte war dieser anscheinend so gefrustet gewesen, dass er gleich noch einmal drei Eisbären-Spieler mit dem Schläger in den Rücken checkte. Interessierte Hascher aber nicht, der stellte lieber Laliberte und Denis Pederson wegen Hohen Stocks raus - "Pidi" soll Laliberte getroffen haben. Der sackte aber urplötzlich zu Boden und stand auch ziemlich schnell wieder auf den Beinen.
Note 6.

Fanstimmung:

So muss es immer sein. Die Stimmung hatte wie das Spiel heute Play-Off-Charakter. Fast während des kompletten Spiels wurde heute gesungen. So macht Eishockey Spaß. Das war fast schon "Gänsehautfeeling".

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Derrick Walser (Eisbären/Verteidiger)
2. Christoph Höhenleitner (Wolfsburg/Eisbären)
3. Sven Felski (Eisbären/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am kommenden Freitag empfangen die Eisbären die zuletzt starken Kölner Haie. Für die Haie geht es um wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn. Ich erwarte erneut eine spannende Partie, in der sich die Eisbären letztendlich aber klar durchsetzen werden.
Mein Tipp: 5:2.

2 Kommentare:

  1. Wieder einmal ein gelungener Bericht.
    Ich möchte dennoch eine Ergänzung machen.
    Mich hat es sehr bewegt, als Uwe auf dem Eis stand und sagte, solange er hier steht, wird nur der Originalsong der Puhdys gespielt. Daraufhin folgte ein heftiger Applaus der Zuschauer in der O2- World.

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  2. Möchte ja auch sein, denn die Neuaufnahme klingt einfach nur grausam. Wenn die O2 World aber mal ne Übung machen möchte, wie schnell man die Arena bei Gefahr leer bekommt, dann sollte man den Song vor nem Spiel mal abspielen. Dann ist die Halle aber janz schnell leer...

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