Samstag, 8. Januar 2011

7:1 - Eishockey-Gala gegen Vizemeister Augsburg

EHC Eisbären Berlin vs. Augsburger Panther 7:1 (3:0, 1:0, 3:1)


WalkersBärenNews#21:

Am Freitagabend haben die Eisbären Berlin ihr Heimspiel gegen de Augsburger Panther souverän mit 7:1 gewonnen. Im dritten Aufeinandertreffen gegen den Vizemeister war es damit der dritte Sieg.
Dabei boten die Berliner gestern Abend den 13 700 Zuschauern in der nicht ausverkauften O2 World eine Eishockey-Gala vom Feinsten. Dass waren wieder einmal die Eisbären, die in den vergangenen Jahren so gefürchtet wurden von der Konkurrenz. Offensiv-Eishockey, sensationelles Passspiel und sehr starke Special Teams.

Bei den Eisbären gab es eine Veränderung auf der Torhüterposition. Kevin Nastiuk spielte, Rob Zepp bekam eine Pause verordnet.

Von Beginn an war kein Abtasten zu spüren. Beide Teams spielten druckvolles Eishockey und suchten immer wieder den Weg zum Tor. Die neutrale Zone wurde dabei schnell überbrückt.
Nach vier Minuten fiel der erste Treffer in diesem Spiel. André Rankel zieht von der Seite vors Tor, AEV-Goalie Dennis Endras bekam den Puck nicht zu fassen und Stefan Ustorf schoss im Gewühl vorm Tor ein zum 1:0.
Durch das Tor waren die Gäste aber keinesfalls geschockt. Sie suchten weiter den Weg nach vorne. In der siebenten Minuten gab es dann bei einem 2 auf 1-Konter die Riesenchance zum Ausgleich, doch O´Connor machte es alleine und scheiterte an Nastiuk.
Nur eine Minute später die nächste Chance für Augsburg. Noah Clarke zog ab, EHC-Goalie Kevin Nastiuk ließ den Puck nur prallen, doch ein EHC-Verteidiger konnte den Puck aus der Gefahrenzone bringen.
Doch dass sollte es dann mit der Augsburger Torgefahr gewesen sein, denn fortan spielten nur noch die Hausherren - und wie!
André Rankel versuchte es wie beim 1:0, wurde aber hinters Tor gedrängt. Rankel behauptete die Scheibe, sah seinen Team-Kollegen Mads Christensen, passte die Scheibe zu ihm und der hämmerte den Puck ins Tor - 2:0 (12.).
Drei Minuten später die nächste Chance der Eisbären. Steve Walker zu Derrick Walser, doch der scheiterte knapp an Dennis Endras.
In der 16. Minute erhöhten die Berliner auf 3:0. Derrick Walser schnappte sich die Scheibe vor der blauen Linie, marschierte dann durch das Angriffsdrittel und schloss sein Solo-Lauf mit dem Treffer zum 3:0 ab. Allerdings hatten die Augsburger dabei Pech gehabt, denn zwei AEV-Verteidiger waren unglücklich weggerutscht auf dem Eis.
Wenige Sekunden nach dem Tor entlud sich der erste Frust der Augsburger. Jeffrey Szwez löste mit einem bösen Kniecheck gegen Dominik Bielke eine Keilerei vor der Spielerbank der Eisbären aus. Doch die Referees hatten diese Keilerei schnell im Griff gehabt. Für die Augsburger Sean O´Connor und Jeffrey Szwez sowie für die Eisbären Daniel Weiß und Dominik Bielke gab es jeweils 2+2+10 Minuten. O´Connor bekam sogar noch eine weitere Zwei-Minuten-Strafe, weshalb die Eisbären nun also Powerplay hatten.
Doch das Powerplay brachte außer einem Schuss von Frank Hördler wenig Gefahr. Mit einer beruhigenden 3:0-Führung ging es in die erste Drittelpause.

Schwungvoll kamen die Gäste aus der Kabine. Die ersten zehn Minuten gehörten klar den Augsburgern. Die besten Chancen vergaben Justin Fletcher, Barry Tallackson und Paul Flache.
Ab der 30. Minute übernahmen die Eisbären wieder das Kommando. Neun Minuten vor der zweiten Pause die Riesenchance für die Berliner, doch Dennis Endras mit einem Wahnsinns-Save. Endras lag schon geschlagen am Boden, doch irgendwie bekam er seine Fanghand noch hoch und verhinderte somit das 4:0.
Doch drei Minuten vor der Sirene war auch Endras machtlos gewesen. Frank Hördler setzte sich an der Bande klasse durch und passte die Scheibe zu Steve Walker. Der hatte keine Mühe gehabt, den Puck ins freie Tor einzuschieben - 4:0 (37.).
Mit einer 4:0-Führung ging es in die zweite Drittelpause.

44 Minuten waren gespielt gewesen, da hinderte André Rankel den Augsburger Riley Armstrong am Schuss - es gab folgerichtig Penalty. Den verwandelte Armstrong sicher durch die Beine von Nastiuk - 4:1.
Drei Minuten später die nächste Chance für Augsburg. Florian Kettemer zog ab, Nastiuk ließ nur prallen und Noah Clarke scheiterte im Nachschuss knapp.
Die Augsburger hatten nun eine Drangphase gehabt. Doch mitten in die Drangphase herein, erhöhte T.J. Mulock mit einer klasse Einzelleistung auf 5:1 (50.).
Das brach nun endgültig den Widerstand der Panther. Vier Minuten vor dem Ende erhöhte Denis Pederson auf 6:1. Ein tolles Zuspiel von Steve Walker, "Pidi" nahm die Scheibe an, drehte sich kurz und versenkte den Puck im Tor - 6:1.
Zweieinhalb Minuten vor dem Ende des Spiels gab es dann noch eine unschöne Szene von Eisbären-Urgestein Sven Felski, der einen Augsburger Spieler per Stockstich nieder streckte. Völlig unnötig diese Aktion, die allerdings von den Schiedsrichtern nicht gesehen wurde. Aber AEV-Coach Larry Mitchell hatte den Stockstich gesehen und war dementsprechend sauer gewesen auf die Referees. Es kann durchaus sein, dass "Felle" noch nachträglich gesperrt wird. Was ich persönlich richtig finden würde, denn bei dem Spielstand einen völlig unnötigen Stockstich zu machen, ist einfach nur dumm.
25 Sekunden vor dem Ende des Spiels erhöhten die Berliner noch auf 7:1. Über Jimmy Sharrow, Sven Felski und Alex Weiß kam der Puck zu Dominik Bielke. Der schloss diese traumhafte Kombination ab und schoss den Puck ins leere Tor ein. Bielke freute sich wie ein "kleiner Junge" über sein erstes DEL-Tor. Selbst Coach Don Jackson konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Immerhin hatte er den jungen Spielern in diesem Powerplay den Vortritt gelassen und die Alt-Stars auf der Bank gelassen.
Beim 7:1 blieb es dann aber.

Fazit:

Die Eisbären haben hochverdient mit 7:1 gewonnen. Dass war eine starke Vorstellung des ganzen Teams. Endlich zeigten die Eisbären wieder ihr so gefürchtetes Power-Eishockey. Es ist lange her, dass die Eisbären in einem DEL-Spiel komplett fehlerfrei blieben. Anscheinend haben die Berliner ihr Tief überwunden und die 1:4-Niederlage in Ingolstadt am Mittwoch war nur ein Ausrutscher gewesen. Fünf der letzten sechs Spiele haben die Hauptstädter nun gewonnen.
Es ist zwar noch ein bißchen hin bis zu den Play-Offs, aber so spielt ein Titelanwärter.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter waren Marcus Brill und Steffen Klau gewesen. Beide zeigten eine nahezu fehlerfreie Vorstellung. Einzig der ungeahndete Stockstich von Sven Felski trübte die Leistung der beiden Referees. Dass man diese Szene im "Vier-Mann-System" übersieht, ist schon etwas merkwürdig.
Note 2.

Fanstimmung:

Wie die Fanstimmung war, kann ich ehrlich gesagt nicht sagen. Da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Spiel gehen konnte und mir das Spiel statt dessen nur auf Sky ansehen konnte, fällt mir da ein Urteil schwer. Denn live vor Ort ist die Stimmung doch anders als im TV.

Besten vier Spieler des Spiels:

1. André Rankel (Eisbären/Stürmer)
2. Steve Walker (Eisbären/Stürmer)
3. Derrick Walser (Eisbären/Verteidiger)
4. Kevin Nastiuk (Eisbären/Torwart)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am kommenden Freitag empfangen die Eisbären zum Spitzenspiel den derzeitigen Tabellenführer aus Wolfsburg. Diese Spiele sind immer sehr spannend. Die Grizzlies spielen eine sehr starke Saison, auch wenn sie zur Zeit einen kleines Tief haben. Aber ich rechne mit einem starken Gegner, der es den Eisbären nicht leicht machen wird.
Mein Tipp: 4:3 n.P.


2 Kommentare:

  1. eigentlich hättest Du noch Kevin Nastiuk erwähnen müssen. Seine Paraden waren erstklassig. Leider sah man dies bei einem anderen Eisbärengoalie nicht so oft in letzter Zeit...

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  2. Ich weiß, "Nasti" hat ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Aber bei so einer Mannschaftsleistung drei Spieler herauszusuchen, die besonders gut waren, fällt es nun mal nicht leicht, es allen recht zu machen.
    André Rankel hat für mich gestern ein überragendes Spiel mit super Pässen gezeigt (Drei-Punkte-Spiel). Ein Steve Walker trumpfte auf, wie in alten guten Zeiten (vor allem im Zusammenspiel mit "Pidi") und Derrick Walser seine Sololäufe und sein Tor gestern waren erste Sahne.

    Aber ich werde für diesen Bericht mal eine Ausnahme machen und die vier besten Spieler ehren. Denn Nastiuk hat es wirklich verdient.

    Hoffentlich wird er in Zukunft häufiger eingesetzt.

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