Montag, 24. Januar 2011

5:2 - Eisbären siegen im Spiel für den guten Zweck

EHC Eisbären Berlin vs. DEG Metro Stars 5:2 (0:0, 2:2, 3:0)


WalkersBärenNews#24:

Die Eisbären Berlin haben am rheinischen Wochenende den zweiten Sieg eingefahren. Zwei Tage nach dem Sieg gegen die Kölner Haie (3:2 n.P.) wurden am Sonntagabend die DEG Metro Stars mit 5:2 besiegt. Beide Teams boten den 13 900 Zuschauern in der O2 World eine interessante und ab dem zweiten Drittel hochklassige DEL-Partie.

Vor Beginn des Spiels wurde dem Bundesverband Deutsche Tafel e.V. ein Scheck in Höhe von 102.000 Euro übergeben. Das Spiel der Eisbären gegen Düsseldorf wurde ja als Benefizspiel veranstaltet. Alle Einnahmen aus dem freien Ticketverkauf gehen allesamt an die Deutsche Tafel. Eine sehr tolle Aktion wie ich finde.
Bei so einem Anlass darf (anscheinend) auch der Regierende nicht fehlen. Bürgermeister Klaus Wowereit warf ein zum Ehrenbully.

Nach der ganzen Zeremonie ging es dann endlich los mit dem DEL-Spiel zweier Spitzenvereine in der Liga. Das erste Drittel blieb zwar torlos, doch es war auf keinen Fall langweilig gewesen.
Von Beginn entwickelte sich ein sehr schön anzusehendes Spiel. Von Abtasten war keine Spur gewesen. Beide Teams suchten immer wieder den Weg zum gegnerischen Tor. Keine Mannschaft war der anderen wirklich überlegen. Einzig in der Torschussstatistik hatten die Rheinländer mit 12:9 Schüssen knapp die Nase vorn.

Im zweiten Drittel sollten nun auch endlich Tore fallen in einer bislang hochinteressanten Partie. Gerade einmal 45 Sekunden waren gespielt gewesen, als Florian Busch in Überzahl erstmals den Puck im Tor der Gäste versenkte. Die O2 World verwandelte sich in ein Tollhaus.
Doch die DEG war keinesfalls geschockt vom Gegentreffer. Sie spielten einfach so weiter wie bisher. Mit Erfolg. Nur drei Minuten später glichen die Düsseldorfer zum 1:1 aus. Torschütze war Rob Collins gewesen. Collins mit einer feinen Einzelaktion, ließ Constantin Braun stehen und ließ dann auch Rob Zepp keine Chance - ein sehr schönes Tor.
Durch diesen Ausgleich kamen die Hausherren aus dem Tritt. Auf einmal schlichen sich wieder Fehler im Spielaufbau und im Passspiel ein. Zudem wurde es nun auch zunehmend ruppiger auf dem Eis. Immer wieder gerieten die Teams aneinander. Meistens war dies der Fall gewesen, als man einfach noch einmal nachgestochert hatte gegen den Torhüter, der eigentlich den Puck bereits sicher hatte. Dies war auf beiden Seiten der Fall gewesen.
Düsseldorf kam mit den nun aufkeimenden Emotionen im Spiel besser zu Recht und ging in der 30. Minute erstmals in Führung. In Überzahl schloss Patrick Reimer eine tolle Kombination mustergültig ab - 1:2.
Fortan war es ein offener Schlagabtausch. Die Eisbären waren nun wieder besser im Spiel gewesen und hatten auch Torchancen gehabt. Doch es dauerte bis zur 38. Minute, ehe den Berlinern in der 38. Minute der viel umjubelte Ausgleich gelang. Constantin Braun hatte in Überzahl von der blauen Linie abgezogen und getroffen. Doch der an diesem Abend miserabel pfeifende Schiedsrichter Richard Schütz ging zum Videobeweis und sah dann dort, dass der Puck deutlich im Tor war - 2:2.
Nach diesem turbulenten zweiten Drittel ging es beim Stand von 2:2 in die zweite Drittelpause.

Zu Beginn des letzten Drittels drückten die Gäste ordentlich aufs Tempo und berannten das Tor von Rob Zepp. Dieser zeigte zwar auch diesmal wieder einige Unsicherheiten, hielt anderseits die Eisbären mit Glanzparaden im Spiel.
Mit dem ersten gelungenen Angriff im letzten Drittel gingen die Berliner erneut in Führung. Denis Pederson war erfolgreich gewesen.
Nun ging es wieder rauf und runter. Das Spiel hatte Play-Off-Charakter gehabt. Solche Spiele sieht man als Fan sehr gerne. Und wenn dann noch der Lieblingsverein führt, macht es doppelt so viel Spaß.
Fünf Minuten vor dem Ende bauten die Hauptstädter ihre Führung sogar noch aus. Frank Hördler versenkte den Puck im Tor und sorgte dafür, dass sich die O2 World erneut in ein Tollhaus verwandelte.
Die DEG versuchte noch einmal alles, nahm seinen Torwart Jean-Sebastian Aubin vom Eis - doch dass brachte nichts mehr. Im Gegenteil: Jens Baxmann schoss den Puck 21 Sekunden vor dem Ende des Spiels ins leere Tor und stellte somit den 5:2-Endstand her.

Fazit:

Beide Teams zeigten ein tolles Spiel. Beide hätten den Sieg verdient gehabt. Doch der Unterschied war das letzte Drittel gewesen, in dem die Eisbären aus sechs Chancen drei Tore machen. Die DEG zeigte sich nicht so effektiv im Angriff trotz eines klaren Chancenübergewicht (41:29).
Trotz des Sieges zeigten die Eisbären erneut Schwächen in der Defensive, die der Gegner gnadenlos ausnutzte. Zudem haben einige Spieler anscheinend noch immer nicht begriffen, dass Eishockey ein Teamspiel ist, bei dem man ruhig mal den Mitspieler anspielen darf. Nein, man versucht es lieber allein und rennt sich dann am nächsten Gegenspieler fest.
Trotz des Sieges bleibt also noch viel Luft nach oben bis zu den Play-Offs.

Leistung vom Schiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter war Richard Schütz gewesen. Welche Linie er gestern verfolgte möchte ich gerne mal wissen. Er pfiff je nach Lust und Laune, so hatte man jedenfalls das Gefühl. Sachen, die er kurz zuvor nicht geahndet hatte, pfiff er wenig später ab und verteilte Strafzeiten. Bestes Beispiel: Die Strafe gegen Stefan Ustorf Mitte des zweiten Drittels wegen Check gegen Kopf und Nacken. Wenige Sekunden zuvor hatte auch ein Düsseldorfer so einen Check gemacht, dieser blieb allerdings ungeahndet.
Und das mit dem Zählen üben wir auch noch einmal. Zweimal waren sechs Düsseldorfer auf dem Eis (gefühlte 15 Sekunden lang) und sie sahen es nicht. Aber bei den Eisbären sah man es, obwohl es nur eine gute Sekunde war - nämlich während des Wechselns.
Dass Richard Schütz, der ansonsten eigentlich noch einer der besten Schiris in der DEL ist, so eine Leistung abliefert, finde ich persönlich enttäuschend.
Note 6.

Fanstimmung:

Wie am Freitag gegen Köln. Im letzten Drittel wahres "Gänsehautfeeling". Ein Vorgeschmack auf die Play-Offs.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Frank Hördler (Eisbären/Verteidiger)
2. Rob Collins (DEG/Stürmer)
3. Rob Zepp (Eisbären/Torwart)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am Dienstag, den 01. Februar 2011, empfangen die Eisbären die Thomas Sabo Ice Tigers. In der Vergangenheit taten sich die Berliner immer wieder schwer gegen die Franken, mit deren Spielstil sie selten zu recht kamen. Ich erwarte eine hart umkämpfte Partie, bei der die Eisbären das bessere Ende auf ihrer Seite haben werden.
Mein Tipp: 5:4

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