Samstag, 22. Januar 2011

3:2 n.P. - Eisbären siegen im Schlussspurt


EHC Eisbären Berlin vs. Kölner Haie 3:2 n.P. (0:1, 0:1, 2:0/0:0, 1:0)

WalkersBärenNews#23:

Die Eisbären Berlin haben zum Auftakt des rheinischen DEL-Wochenendes (morgen kommt Düsseldorf) einen knappen Sieg gefeiert. Gegen die Kölner Haie setzte sich der Tabellenführer mit 3:2 n.P. durch. Dabei taten sich die Berliner aber zwei Drittel lang schwer gegen harmlose Domstädter. Man war zwar klar überlegen gewesen, aber im Abschluss fehlte es einerseits an der Genauigkeit , manchmal aber auch am nötigen Glück. Doch mit einem furiosen Schlussdrittel sicherte man sich wenigstens einen Punkt, der dann im Penaltyschießen noch verdoppelt wurde.

Die Eisbären waren von Beginn an die überlegene Mannschaft. Sie hatten mehr vom Spiel und suchten immer wieder den Weg Richtung Haie-Tor. Köln wirkte irgendwie ängstlich. Als ob die Haie mit jede Menge Respekt zum Tabellenführer gereist wären, zu spielten sie hier auf.
Doch die Eisbären konnten aus ihrer optischen Überlegenheit nichts machen. Zwar nahmen sie das Tor von KEC-Goalie Danny Aus den Birken unter Beschuss, aber es fehlte desöfteren die letzte Genauigkeit im Abschluss. Zudem nutzte man die Schwäche von Aus den Birken nicht aus. Der in den letzten Wochen so starke Keeper ließ ungewohnt viele Schüsse prallen, doch es war kein Spieler da, der hätte abstauben können. Man versäumte es einmal mehr einen harmlosen Gegner abzuschießen.
Und wie es im Sport meistens kommt: Machst du vorne deine Chancen nicht rein, kassierst du hinten einen Treffer. So auch gestern. Allerdings müsste EHC-Verteidiger Derrick Waser einen doppelten Assist dafür bekommen. Die Eisbären hatten Überzahl (!) gehabt und Walser wollte den Puck zu Steve Walker passen. Doch Walser passte den Puck genau auf den Schläger von Moritz Müller. Der machte sich auf in Richtung Rob Zepp, spielte den Puck rüber zu Daniel Sparre, der mit einem feinen Doppelpass mit James Sixsmith und schon war Rob Zepp ausgespielt und Sparre hatte keine Probleme gehabt, den Puck im leeren Tor unterzubringen (19.). Ein geschenktes, aber sehr schön heraus gespieltes Tor.
Mit einem 0:1-Rückstand für die Eisbären ging es in die erste Drittelpause.

Der Gegentreffer kurz vor der Pause hatte die Eisbären geschockt. Auf einmal hatten die Berliner Probleme im Spielaufbau gehabt. Die Fehlpässe häuften sich, doch der KEC schien irgendwie keine Lust gehabt zu haben. Denn statt die Eisbären unter Druck zu setzen und sie damit weiter zu verunsichern, zogen sich die Kölner mehr und mehr zurück und wollten es mit der Kontertaktik versuchen. Die Eisbären hatten zwar auch Chancen gehabt, allerdings fehlte es weiter an der Genauigkeit.
Es war ein eher unansehnliches zweites Drittel gewesen. Als man sich schon auf einen torlosen Spielabschnitt einstellte, schlugen die Haie erneut eiskalt zu. Mit der zweiten richtigen Chance im Spiel erhöhten die Gäste auf 2:0. Und es war wieder so ein Gegentor gewesen, dass nicht hätte fallen müssen. Greg Claaßen beschäftigte hinter dem Tor von Rob Zepp drei Eisbären-Spieler (!), ließ sich den Puck nicht abnehmen und passte zur Krönung dann auch noch mustergültig vors Tor, wo Matt Pettinger Rob Zepp tunnelte und zum 0:2 einnetzte (37.).
Mehr passierte in diesem Drittel nicht. Es blieb beim 0:2, trotz eines Chancenübergewichts der Eisbären - 22:10.

In der Kabine muss es mächtig laut geworden sein. Denn die Eisbären kamen wie verwandelt zurück aufs Eis. Nun spielten sie wieder so wie in den vergangenen Wochen auf.
Knapp eine Minute war im dritten Drittel gespielt, da zappelte der Puck erstmals im Gäste-Tor. Alex Weiß war als Letzter am Puck gewesen, doch den Puck stocherte ein Kölner über die Linie, beim Versuch den Puck herauszuschießen.
Der Treffer gab den Eisbären neues Selbstvertrauen. Die Kölner wussten nicht, wie ihnen geschah. Die Hausherren wirbelten die Verteidigung durcheinander. KEC-Schlussmann Aus den Birken bekam jetzt jede Menge zu tun. Nur zwei Minuten nach dem 1:2 glichen die Berliner zum 2:2 aus. In Überzahl hämmerte André Rankel den Puck unter die Latte. Nun stand die Arena am Ostbahnhof Kopf.
Doch die Bären versäumten es in der Folge nachzusetzen. Chancen waren jedenfalls genug da gewesen, doch Aus den Birken zeigte zu mindestens im letzten Drittel eine gute Leistung.
In den letzten zehn Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Beide Teams wollten nun den Sieg und warfen dementsprechend alles nach vorne. Die Schussbilanz in den letzten 20 Minuten: 16:18.
Doch ein Treffer sollte nicht mehr fallen und somit ging es wie bereits beim ersten Aufeinandertreffen im Dezember in die Verlängerung.

Die Verlängerung war geprägt von jeder Menge Vorsicht auf beiden Seiten. Keiner wollte den entscheidenden Fehler machen und somit das Spiel verlieren. Einzig die Eisbären gaben Schüsse ab, allerdings waren es eher drei harmlose Schüsse gewesen, die kein Problem darstellten für den Haie-Goalie.
Es ging also ins Penaltyschießen.

Während Köln im ersten Duell im Penaltyschießen noch das bessere Ende auf seiner Seite hatte, zogen die Domstädter gestern den Kürzeren. Als einziger Spieler verwandelte Denis Pederson seinen Penalty und sicherte den Eisbären den Zusatzpunkt.

Fazit:

Zwei gewonnene Punkte oder ein verlorener Punkt? Diese Frage müssen sich die Eisbären nach dem Spiel stellen. Man machte aus seiner Überlegenheit nichts und nutzte auch nicht die Verunsicherung des gegnerischen Torhüters aus. Die beiden Gegentreffer waren Gastgeschenke gewesen und man hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn man am Ende ohne Punkt da gestanden hätte.
Doch das letzte Drittel war großes Kino. Mit welcher Entschlossenheit die Jungs aus der Kabine gekommen sind, hat mich schon erstaunt. Ich möchte mal wissen, welche Worte Don Jackson da gewählt hatte. Denn eins ist sicher, leise war es in der zweiten Pause garantiert nicht gewesen...

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter war Daniel Piechaczek gewesen. Anders als sonst hatte er gestern eine relativ großzügige Linie. Er ließ ungewohnt viel laufen, was dem Spiel gut tat. Einzig bei zwei Szenen lag er falsch. Zum Einen übersah er einen hohen Stock eines Kölners, obwohl er daneben stand. Zum Anderen gab er keine Strafe, als Walker von Akerman in die Bande gecheckt wurde. Dass war ein klarer Check gegen den Kopf gewesen. Sein Linesmen hätte ihm dass eigentlich sagen müssen, denn er stand daneben.
Note 2.

Fanstimmung:

In den ersten beiden Dritteln eher schleppend, im Schlussdrittel dann mit Play-Off-Charakter.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. André Rankel (Eisbären/Stürmer)
2. Tyson Mulock (Eisbären/Stürmer)
3. Greg Claaßen (Köln/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Bereits morgen treffen die Eisbären Berlin im Benefizspiel um 19:00 Uhr (!) auf die DEG Metro Stars. Die Rheinländer sind derzeit in der Krise, verloren zuletzt vier Spiele in Folge. Zwischen diesen beiden Teams ist es immer sehr spannend. Ich erwarte auch morgen wieder ein sehr spannendes Spiel, welches durchaus in die Verlängerung gehen kann.
Mein Tipp: 4:3 n.V.

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