Samstag, 15. Oktober 2011

Das Comeback der Eisbären Berlin

Das Spiel der Eisbären Berlin gestern Abend beim ERC Ingolstadt wird mit Sicherheit in die Vereinsgeschichte eingehen. Nach 16 Minuten lagen die Hauptstädter in der Saturn-Arena mit 0:4 hinten.
Nach fünf Minuten fing es an mit dem 0:1 durch Luciano Aquino. Tyler Bouck legte in der neunten Minute in Unterzahl das 2:0 nach. Doch das war noch nicht das Ende gewesen. Prestin Ryan (11.) und Derek Hahn (16.) erhöhten jeweils in Überzahl auf 4:0.

Was dann in der Kabine der Eisbären passierte, ist leider nicht bekannt. Auf jeden Fall muss es ziemlich laut geworden sein. Denn die Berliner kamen wie verwandelt zurück aus der Kabine und legten ein furioses Mitteldrittel hin.
Barry Tallackson verkürzte in der 26. Minute in Überzahl auf 1:4. In diesem Moment dachten viele EHC-Fans mit Sicherheit nur an Ergebniskosmetik. Warum sollten sich die Hausherren dieses Spiel noch aus der Hand nehmen lassen?
Als Jimmy Sharrow dann in der 29. Minute zum 2:4 traf, keimte wieder etwas Hoffnung auf. Diese wurde noch größer, als Laurin Braun in Minute 33 in Überzahl das 3:4 erzielte.
Auf einmal waren die Gäste wieder drin gewesen in diesem Spiel. Sieben Minuten hatte der Meister für diese drei Tore gebraucht. Doch es sollte noch besser kommen.
Denn Stefan Ustorf gelang in der 38. Minute tatsächlich der 4:4-Ausgleich. Unfassbar, unglaublich. Die Eisbären hatten in zwölf Minuten aus einem 0:4 ein 4:4 gemacht. So etwas kommt nicht alle Tage vor und es beweist, dass die Hauptstädter eine verdammt gute Mannschaft haben, die auch solche Rückschläge wegstecken kann.

Dass aber so eine Aufholjagd auch Kraft kostet, bemerkten die Eisbären im letzten Drittel. Da lief nämlich nicht mehr viel zusammen bei den Gästen. Nur einen Torschuss gaben die Mannen von Coach Don Jackson im Schlussdrittel ab. Ingolstadt gab dagegen acht Torschüsse ab. Aber es sollten in diesem Drittel sowie auch in der Verlängerung keine weiteren Treffer mehr fallen. Dieses verrückte Spiel ging also ins Penaltyschießen.

Mit dieser Disziplin hatten die Berliner ja Jahre lang so ihre Probleme gehabt. Doch in dieser Saison war es für die Eisbären schon der zweite Sieg nach Penaltyschießen in Folge gewesen. Barry Tallackson und Tyson Mulock trafen für den EHC, während Kris Sparre und Derek Hahn an EHC-Goalie Rob Zepp scheiterten. Die Eisbären hatten also tatsächlich aus einem 0:4 ein 5:4 n.P. gemacht.

So etwas kann einer Mannschaft einen richtigen Motivationsschub geben. Auf jeden Fall gibt es dem Team sehr viel Selbstvertrauen, man merkt, dass man nie aufgeben darf. Man muss immer an sich glauben.
Es war aber nicht das erste Mal, dass die Eisbären ein 0:4 noch in einen Sieg umgedreht haben. 1997 war es glaube ich, da hatten die Eisbären das Derby bei den Berlin Capitals nach einem 0:4-Rückstand noch mit 6:4 gewonnen. Dass dieser Sieg damals natürlich wichtiger war, weil es gegen den Erzrivalen ging, ist natürlich klar. Aber auch der Sieg gestern war so wichtig gewesen und er zeigt, dass der Meister endgültig angekommen ist in dieser Saison. Es war bereits der fünfte Sieg nacheinander und wenn die Eisbären schon so ein Spiel gewinnen, dann können sie wirklich jeden schlagen - so wie es Kapitän Stefan Ustorf vor kurzem in der Berliner Presse sagte.

Gestern wurde es also wieder einmal bewiesen: "Eisbären geben niemals auf!"

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