Sonntag, 9. Oktober 2011

NHL in Berlin: Buffalo Sabres gewinnen mit 4:2 gegen die Los Angeles Kings


Buffalo Sabres vs. Los Angels Kings 4:2 (0:0, 3:1, 1:1)


Die Buffalo Sabres haben das erste NHL-Punktspiel auf deutschem Boden gewonnen. Vor 14 300 Zuschauern in der ausverkauften O2 World bezwangen die Buffalo Sabres die Los Angeles Kings mit 4:2 (0:0, 3:1, 1:1). Die Zuschauer sahen sehr gutes, aber nicht unbedingt hochklassiges Eishockeyspiel.

Von der Stimmung her kam es zwar nicht an eine DEL-Partie heran, aber das Rahmenprogramm hat schon was. Vor dem Spiel konnte man sich auf dem Videowürfel der O2 World die zehn besten Checks, zehn besten Tore und zehn besten Goalie-Paraden anschauen. Echt faszinierend war das gewesen.

Ein erster Jubelschrei ging durchs Publikum, als beide Mannschaften das Eis betraten. Die LA Kings dabei in extra angefertigten Eisbären-Trikots. Eine sehr feine Geste der Kings, die diese Idee auch selber hatten.
Und bei Buffalo wärmten sich Robyn Regehr und Derek Roy mal eben ohne Helm auf. Kommt ja in der DEL so nicht vor, von daher war dass schon bemerkenswert.

Vor dem Spiel wurde dann - wie in der NHL so üblich - die Nationalhymne der USA gesungen. Und da die Partie ja in Deutschland statt fand, auch die deutsche Nationalhymne. Danach war alles angerichtet für das erste NHL-Punktspiel in Deutschland.


Kaum war der Puck eingeworfen, gingen die ersten "Thomas Vanek"-Sprechchöre durch die Arena. Kein Wunder, waren doch gut 2000 Fans aus Österreich angereist. Die deutschen Fans konterten mit "Christian Ehrhoff"-Sprechchören. Aber auch "Let´s go Buffalo" hallte es durch die O2 World. Die Sabres hatten auf jeden Fall die Mehrheit des Publikums auf ihrer Seite gehabt.
Buffalo hatte zu Beginn gleich eine sehr gute Chance gehabt, doch LA-Goalie Bernier konnte parieren.
Es war ein ausgeglichenes erstes Drittel gewesen. Beide kämpften verbissen um jeden Zentimeter Eis und ließen es an den Banden mit Checks auch mal desöfteren krachen. Aber ein Tor wollte beiden im Auftaktdrittel nicht gelingen. Mit einem 0:0 ging es in die Pa
use.
Einziger Wermutstropfen: Buffalo-Spieler Christian Ehrhoff blieb nach einem Check benommen liegen und fuhr in die Kabine. Er spielte jedoch nach kurzer Zeit weiter.


In der Drittelpause muss es vor allem in der Buffalo-Kabine ziemlich laut geworden sein. Denn im Mitteldrittel drehte Buffalo richtig auf. Nach 23 Minuten gingen die Sabres folgerichtig mit 1:0 in Führung. Luke Adam hatte getroffen, Ösi-Star Thomas Vanek die Vorlage gegeben.
Nur zwei Minuten später hatten die Sabres-Fans erneut Grund zum Jubeln. Denn Buffalo legte das 2:0 nach. Es herrschte Gewühl vor dem Kings-Tor, Luke Adam behielt die Übersicht und netzte zum 2:0 ein. Auch hier war Thomas Vanek dran beteiligt gewesen.
Man hatte fast den Eindruck, als ob Los Angeles durch diesen Doppelpack geschockt war. Denn Buffalo drückte weiter auf das Tempo und hätte weitaus höher führen können. Die Sabres waren klar spielbestimmend und erhöhten durch Paul Gaustad in der 34. Minute auf 3:0. Er hielt in einen Schuss einfach mal die Kelle rein und lenkte den Puck somit ins Tor. Dennoch sah der Kings-Goalie Bernier dabei nicht so gut aus.
Nun ließ es Buffalo etwas ruhiger angehen. Was die LA Kings zu nutzen wussten. In der 39. Minute verkürzte Anze Kopitar in Überzahl auf 3:1. Danach war ein ereignisreiches Mitteldrittel vorbei gewesen. Vier Tore bekamen die begeisterten Zuschauer zu sehen. Alle hatten ihren Spaß an diesem Spiel.

Den Schwung vom Anschlusstreffer nahmen die Los Angels Kings mit ins letzte Drittel. Dort gehörten ihnen zunächst die Anfangsminuten. Und in dieser Phase hätte Ethan Moreau beinahe das 2:3 erzielt, doch er vergab eine gute Chance.
Bitter für die Kings, denn im Gegenzug erhöhte Drew Stafford in Überzahl auf 4:1. Was schon überraschte, denn das Powerplay war zuvor eher schwach gewesen. Erinnerte mich so ein wenig an das Powerplay der Eisbären.
Und nur vier Minuten später fiel bereits der nächste Treffer für Buffalo. Doch das vermeintliche 5:1 wurde nach Ansicht des (langen) Videobeweises nicht gegeben.
Fortan agierten beide Teams auf Augenhöhe, die Kings zogen erst in den letzten fünf Minuten das Tempo nochmal an. Anze Kopitar verkürzte vier Minuten vor dem Ende per Rückhand auf 2:4. Danach waren die Kings nah dran am dritten Tor, nahmen auch noch den Goalie vom Eis, doch an Ryan Miller kamen sie kein drittes Mal vorbei.
Somit gewannen die Buffalo Sabres letztendlich verdient dieses NHL-Punktspiel in Berlin. Nach dem Spiel bedankte sich Buffalo bei den Zuschauern und machten mit diesen zusammen die "La Ola".

Was gibt es sonst noch so zu erwähnen rund ums NHL-Spiel: Da wären zum Einen die Schiedsrichter, die sehr viel laufen ließen, wo manch ein DEL-Schiedsrichter schon zehnmal abgepfiffen hätte. Und als die Spieler dann mal aneinander gerieten, gaben sie nicht unbedingt eine Strafe. So macht ein Spiel Spaß.
Was dann aber doch ziemlich nervte, waren die TV-Breaks gewesen - dreimal je Drittel. Das sind Sachen, die man nicht braucht und die wir zum Glück in der DEL nicht haben.


Nach dem Spiel belagerten die Fans noch den Spielerbus der Buffalo Sabres. Klar, man wollte sich noch Autogramme sichern - vor allem von Thomas Vanek, Christian Ehrhoff und Jochen Hecht, der auch mit dabei war, aber nicht gespielt hatte.

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