Montag, 17. Mai 2010

Der sportliche Wandel des DEB-Teams

Das ist schon sehr überraschend, wie die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei dieser WM derzeit auftritt. Mit ihren Spielen überraschen sie die heimischen Fans und sorgen dadurch wieder für positive Schlagzeilen in den Medien. Diese waren auch zwingend nötig nach dem schlechten Abschneiden beim letzten WM-Turnier 2009 und bei Olympia in diesem Jahr.

Doch was hat sich seit dem beim DEB-Team geändert? Eigentlich ist der Kader größtenteils identisch mit den Kader´n von der WM 2009 und Olympia. Zwar spielten sie auch bei den beiden Turnieren nach vorne nicht schlecht und erarbeiteten sich viele gute Torchancen. Diese wurden dann aber, wie jetzt auch bei dieser WM, nicht genutzt.
Doch der Unterschied im Vergleich zu den letzten beiden großen Turnieren ist der, dass sie schnell zurück arbeiten und es dem Gegner dadurch wesentlich schwerer machen, Tore zu schießen, als noch zuletzt.

Denn bei der WM 2009 und bei Olympia waren sie teilweise zu euphorisch im Angriff und hatten die Abwehrarbeit vernachlässigt. Bei der letzten WM waren es in sechs Spielen 15 Gegentore und bei Olympia waren es in vier Spielen 20 Gegentore.
Jetzt haben sie nach bisher 5 Spielen gerade einmal acht Gegentore kassiert. Weil man halt hinten sehr solide und sicher auftritt und es den Gegner sehr schwer macht, zum Abschluss zu kommen. Die Niederlagen, die sie bisher kassiert haben, waren alle sehr knapp. Immer machte nur ein Tor den Unterschied.

Ein Verdienst auch von den Torhütern. Dennis Endras ließ die US-Amerikaner verzweifeln. Rob Zepp brachte die finnischen Spieler bei der 0:1-Niederlage zum verzweifeln. Und Dimitri Kotschnew entnervte am Samstag die Spieler von Titelverteidiger Russland.

Deutschland ist halt nicht mehr - zu mindestens bei dieser WM - die Schießbude von früher. Ich denke aber, dass die gute Defensivarbeit auch mit dem neuen Co-Trainer zu tun hat. Harold Kreis, der zuletzt in der DEL die DEG Metro Stars recht erfolgreich betreute und jetzt zu den Adlern Mannheim wechselt. Seine Handschrift ist schon deutlich zu spüren und dass tut dem Team offensichtlich sehr gut.

Auch die Moral der deutschen Mannschaft ist klasse. Wenn man jetzt nur die beiden letzten Spiele gegen Russland und Weißrussland nimmt. Gegen Russland in buchstäblich letzter Sekunde zum Anschlusstor und gegen Weißrussland 54 Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich gekommen. Das war in den letzten Jahren nicht immer so gewesen, da hatte man dann solche Spiele noch her geschenkt.

Alles in Allem ist diese WM bisher schon als ein großer Erfolg zu verzeichnen. Die deutsche Mannschaft spielt endlich wieder einfaches Eishockey. Mit ihren Leistungen begeistern sie ihre Fans und verdienen sich sogar Respekt von den Gegnern. Zudem wird in den letzten Tagen wieder sehr viel über die Sportart "Eishockey" berichtet.

Jetzt kann man nur hoffen, dass das "Eishockey-Märchen" nicht morgen schon endet. Ein Sieg gegen die Slowakei und das DEB-Team steht im Viertelfinale. Und dann ist mit Sicherheit noch mehr drin bei dieser WM - der "WM der Überraschungen".

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