Samstag, 22. Mai 2010

WM 2010: Trotz 1:2-Niederlage - Wir sind stolz auf unsere Nationalmannschaft!!!

Schade, es hat nicht geklappt. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat am Samstagabend das Viertelfinale gegen Russland unglücklich mit 1:2 verloren. Wieder einmal bot das DEB-Team eine starke Vorstellung - viele sprachen sogar von der besten WM-Leistung bei diesem Turnier. Am Ende standen sie aber mit leeren Händen da. Es war die vierte Niederlage bei dieser WM - und wieder machte nur ein Tor den Unterschied aus.

Eine Änderung gab es bei den Jungs von Bundestrainer Uwe Krupp. "Super-Torwart" Dennis Endras bekam eine Pause, für ihn hütete Rob Zepp das Tor.
Bei Russland stand Koshechkin für Varlamov im Tor.

Zu Beginn hatte Deutschland gleich Glück gehabt, denn ein russischer Schuss knallte an den Pfosten - der war schon am Donnerstag beim 1:0-Sieg gegen die Schweiz unser bester "Freund" gewesen.
Die Russen hatten den besseren Beginn. Sie kamen sehr druckvoll in dieses Spiel und setzten das DEB-Team einige Male unter Druck. Malkin vergab die nächste Chance, scheiterte an Rob Zepp.
Die Deutschen legten den Respekt aber schnell ab und boten den Russen einen guten Kampf.
Nach neun Minuten prüfte André Rankel erstmals den russischen Keeper, der hatte aber mit dem Schuss keine Probleme.
In der zehnten Minute bekam Malkin die erste Strafzeit des Spiel´s, er musste wegen Behinderung vom Eis.
Das Powerplay von Deutschland war sehr gut. Christian Ehrhoff sorgte oftmals für Gefahr mit seinen Schüssen.
Eine Minute war das DEB-Team schon in Überzahl, da ging der nächste Russe vom Eis - und zwar gleich für den Rest des Spiels. Kulemin erhielt nach einem Bandencheck gegen Korbinian Holzer eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Dabei war zunächst keine Strafe angezeigt gewesen. Doch Holzer war von dem Check so benommen gewesen - er konnte nicht einmal mehr aufstehen, immer wieder sackte er zu Boden - dass die Schiri´s gar keine andere Wahl hatten, als eine Spieldauer zu verhängen.
Deutschland hatte nun 50 Sekunden doppelte Überzahl. Wieder setzte das DEB-Team die "Sbornaja" unter Druck. Ehrhoff, Sulzer und Barta (traf den Pfosten) wirbelten den Titelverteidiger mächtig durcheinander.
Als die Russen bereits wieder zu Viert waren, "durfte" der Nächste rausgehen. Diesmal traf es Emelin - Deutschland hatte jetzt 1:50 Minuten doppelte Überzahl.
Und diesmal klappte es. Christian Ehrhoff zog von der blauen Linie ab, Koshechkin ließ prallen und Kapitän Marcel Goc verwertete den Abpraller zur 1:0-Führung.
Die ausverkaufte Lanxess-Arena kochte, Deutschland führte tatsächlich 1:0 gegen RUSSLAND. Da musste man dreimal und mehr hinschauen, um dass zu glauben.
Nach sieben Minuten war dann das "Dauer-Powerplay" der Deutschen zu Ende gewesen, die Russen "durften" wieder zu Fünft agieren.
Zum Ende des ersten Drittels hatten die Russen ihr erstes Powerplay - Kreutzer musste wegen Beinstellen´s in die Kühlbox. Sie waren bemüht, doch das DEB-Team stand gut in der Formation und konnte immer wieder stören. Den Russen gelang kein Treffer.
Mit einer 1:0-Führung ging es die erste Pause. Das Publikum verabschiedete das DEB-Team mit Szenenapplaus.

Das zweite Drittel begann gleich mit einer Doppelchance von Ovechkin, doch er scheiterte an Rob Zepp.
Die Russen erhöhten merkbar das Tempo in diesem Drittel, gaben sich mit dem Rückstand nicht zufrieden. Doch die Deutschen konnten das Tempo der "Sbornaja" mitgehen - Erstaunlich.
Drei Minuten waren in diesem Drittel gespielt, da hätte Felix Schütz auf 2:0 erhöhen können, doch er scheiterte mit seinem Unterzahl-Break an Koshechkin.
Es war nun ein Spiel, welches hin und her ging. Beide Teams suchten immer wieder den Weg zum Tor. Die Russen waren dabei Gefährlicher.
31:07 Minuten hielt die deutsche Führung. Dann fiel der Ausgleich. Beim Schuss von Evgeni Malkin hatte Rob Zepp keine Abwehrchance - der verdiente 1:1-Ausgleich. Den Russen merkte man die Erleichterung nach diesem Treffer deutlich an. Das hatten sie sich wahrscheinlich ganz Anders vorgestellt gehabt.
Das DEB-Team war kurze Zeit geschockt und die Russen erhöhten den Druck. Sie wollten jetzt mehr.
Glück hatten die Deutschen vier Minuten vor der zweiten Pause gehabt, als Kulikov mit einem Kracher nur die Latte traf.
Mit einem 1:1 ging es in die zweite Pause. Weiterhin rieb man sich verwundert die Augen. War das hier wirklich ein WM-Halbfinale? Steht es wirklich 1:1 gegen Russland? Kurze Antwort - Ja!

Den Schlussabschnitt begann Russland erneut druckvoll. Fedorov und Gonchar scheiterten an Zepp. Kurze Zeit später rettete Robert Dietrich den Deutschen das Unentschieden.
Die deutsche Defensive fing jetzt richtig an zu schwimmen. Die Russen wollten sich mit dem Unentschieden nicht zufrieden geben.
Es war nun ein Spiel, welches von hohem Tempo und vor allem von Dramatik geprägt war. Immer, wenn die Russen im Angriff war, stockte den deutschen Fans der Atem. Umso größer war die Erleichterung, als die Jungs von Uwe Krupp klären konnten und einen eigenen Angriff fuhren.
Fünf Minuten vor dem Ende gab es eine Strafe gegen Deutschland. Sven Felski musste wegen Haken´s runter. Und es wurde erneut brenzlig vorm deutschen Tor. Rob Zepp klärte gegen Datsyuk und Malkin.
Als man sich so langsam auf die Verlängerung vorbereitete, kam der Schock. In einem Angriff war das DEB-Team zu offensiv. Der "Schweiz-Held" Philip Gogulla spielte einen Fehlpass auf Pavel Datsyuk. Der lief los, hatte die Option gehabt, zu passen. Doch er machte es alleine. Und wie, er zirkelte den Puck maß genau ins Netz - 1:2. Die Halle war jetzt fest in russischer Hand. Die Spieler und deren Fans konnten ihr Glück kaum fassen. Die deutschen Fans hingegen waren geschockt.
Bundestrainer Uwe Krupp versuchte Alles, nahm eine Auszeit und Torwart Rob Zepp zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis.
Und das DEB-Team hatte auch noch Chancen gehabt, doch der Puck wollte einfach nicht mehr über die Linie gehen und so verlor Deutschland das WM-Halbfinale gegen Russland mit 1:2.

Nach dem Spiel wurden die besten Spieler der Teams geehrt. Bei Deutschland wurde es Rob Zepp und bei Russland Koshechkin -beide Torhüter.
Danach wurden noch die drei besten Spieler des Turnier´s beider Mannschaften geehrt.
Bei Deutschland wurden es: Dennis Endras, Marcel Goc und Felix Schütz.
Bei Russland wurden es: Varlamov, Atyushov und Kovalchuk.

Was soll man nach so einem Spiel und so einer bitteren Niederlage sagen? Klar, in erster Linie ist man traurig. Traurig darüber, dass der WM-Traum vorbei ist.
Aber ich weigere mich, traurig zu sein. Im Gegenteil, ich bin stolz auf diese Truppe. Es hat so einen Spaß gemacht, diesem Team bei der WM zu zuschauen. Die haben uns so einen Spaß bereitet, tolle Spiele abgeliefert und das deutsche Eishockey klasse repräsentiert. Die vier Niederlagen kassierten sie jeweils mit einem Tor Unterschied. Sie hatten den besten Gegentoreschnitt seit Jahren - Elf Gegentore in acht Spielen.
Egal, wie sie das Turnier morgen abschließen werden. Ob Dritter oder Vierter. Sie haben so oder so Historisches erreicht. Sie sind zu Helden geworden und haben dafür gesorgt, dass uns Allen dieses Turnier noch lange, lange in Erinnerung bleiben wird.

Auf diese Nationalmannschaft kann man einfach nur Stolz sein. Also Jungs, Kopf hoch. Holt euch morgen den dritten Platz und dann feiert mit den Fans vor Ort ein Super-Turnier. Ihr habt es euch verdient.

1 Kommentar:

  1. Dem kann ich nur zustimmen und hoffen, dass das
    Eishockey in Deutschland einen anderen Stellenwert bekommt.

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