Donnerstag, 20. Mai 2010

WM 2010: Deutschland schafft die Sensation und zieht ins Halbfinale ein!!!

Das ist einfach der Hammer: Die deutsche Eishockey Nationalmannschaft, die in den letzten Jahren genug "Prügel" von den deutschen Medien hat einstecken müssen, hat heute mit einem 1:0-Sieg gegen die Schweiz das WM-Halbfinale erreicht. Ich wiederhole, das WM-HALBFINALE! Und das bei einer A-WM. Das ist einfach nur unglaublich, unfassbar...

Wieder einmal zeigte das DEB-Team eine starke kämpferische Leistung. Der Kampfgeist, die Moral und der Teamzusammenhalt, der dass Team überhaupt erst so weit gebracht hat, war heute wieder entscheidend. Und zudem ein überragender Torwart Dennis Endras. Der Kerl spielt die Saison (DEL, WM) seines Lebens. Er hat die Schweizer heute reihenweise entnervt und frustriert. Was er alles gehalten hat, dass ist einfach unglaublich. Da war es schon wieder, das Wort "unglaublich". Aber an so einem Tag muss man dieses Wort einfach so oft wie möglich sagen bzw. schreiben.
Ob es daran lag, dass die Jungs von Bundestrainer Uwe Krupp heute in den "Gold-Trikots" vom WM-Eröffnungsspiel aufgelaufen sind?

Doch vor dem Sieg stand ein hartes Stück Arbeit. Beide Teams begannen das Spiel ohne Abtasten, sie suchten sofort den Weg zum Tor.
Nach zwei Minuten die Schweiz mit einer Riesenchance, doch bei Duca´s Schuss stand der Pfosten im Weg.
Nach drei Minuten hatte Deutschland das erste Powerplay. Sie waren bemüht, doch so zwingende Chancen haben sie sich nicht heraus spielen können. Sulzer, Marcel Goc und Wolf hatten gute Schüsse, mehr nicht.
Danach kam erst einmal nichts mehr vom DEB-Team. Die Schweizer übernahmen nun nach und nach die Spielkontrolle. Doch die "Eidgenossen" fanden immer wieder ihren "Meister" im deutschen Torwart Dennis Endras. Bezina, Monnet, Jenni und Rüthemann scheiterten in einer Schweizer Drangphase am deutschen Schlussmann.
Die Jungs von Uwe Krupp hatten Probleme im Spielaufbau, denn die Schweizer störten sehr früh. Damit kamen sie nicht klar.
Aufregung gab es in der 16. Minute. Nach einem Schuss von einem Schweizer checkte Verteidiger Chritian Ehrhoff Martin Plüss, der ließ sich daraufhin zu einem Stockstich hinreißen. Die Folge: Spieldauerdisziplinarstrafe. Aus der Fünf-Minuten-Überzahl konnten die Deutschen kein Profit schlagen, hatten immer wieder Probleme im Spielaufbau, weil die Schweizer auch in Unterzahl früh störten.
Die "Eidgenossen" selbst hatten zwei Unterzahlchancen gehabt. Deruns und Rüthemann scheiterten an Endras.
Mit einem 0:0 endete das erste Drittel. Die Torschussstatistik sprach für die Schweiz - 12:6.

Das zweite Drittel begann beinahe mit einem Paukenschlag. Direkt vom Bully weg hatte André Rankel die Chance zur Führung. Doch der Berliner scheiterte nach sieben Sekunden im Mitteldrittel an Gerber.
In der 24. Minute war es erneut Rankel, der eine Chance vergab. Diesmal war es aber eine Riesenchance. Klasse setzte sich Felix Schütz hinterm Tor durch, passte vor´s Tor und dort schoss Rankel knapp über´s Tor.
Was nun folgte, war eine Drangphase der Schweizer. Da hatte das DEB-Team jede Menge Glück gehabt. Monnet, Saravy, Lemm und Ambühl (Pfosten) vergaben allesamt.
Es war ein Spiel mit hoher Intensität und hohem Tempo. Eigentlich deutete sich in dieser Drangphase die Führung der "Eidgenossen" an. Doch es kam ganz anders. Zum Glück.
Nach 30 Minuten scheiterten Ullmann und Wolf noch bei einer Doppelchance. Doch 49 Sekunden später stand die SAP-Arena "Kopf". Alex Sulzer zog seitlich stehend ab, Gerber konnte den Puck nur prallen lassen. Philip Gogulla staubte ab und traf zum 1:0. Nun ging ein Jubelschrei durch die Arena und die deutschen Spieler waren außer sich vor Freude.
Durch diesen Treffer bekam das DEB-Team Oberwasser und schnürte die Schweizer minutenlang in deren Drittel ein. Auch die Fans taten jetzt ihr Übriges und "trugen" die Mannschaft durch dieses Spiel. Immer wieder "brannte" es in dieser Phase lichterloh vor Gerber´s Tor.
Gegen Ende des Drittels konnten sich die "Eidgenossen" mal kurz befreien und selber Druck ausüben, doch die Jungs von Uwe Krupp übernahmen schnell wieder die Spielkontrolle.
Mit einer 1:0-Führung ging es in die zweite Pause.

Den Schlussabschnitt begann das DEB-Team sehr schwungvoll. Sie kamen entschlossen aus der Kabine. So, wie sie spielten, hätten eigentlich die Schweizer beginnen müssen. Denn sie lagen hinten und mussten was tun.
Dietrich vergab die beste DEB-Chance zu Beginn des letzten Drittels. Gerber hatte mit dem Schuss von der blauen Linie so seine Probleme gehabt.
Es dauerte fünf Minuten, bis die "Eidgenossen" wieder ins Spiel kamen. Nun drückten sie mächtig auf´s Tempo. Doch Dennis Endras wuchs über sich hinaus, zeigte eine starke Parade nach der Anderen.
Immer wieder schwamm die deutsche Defensive jetzt vorm eigenen Tor, immer wieder rettete Dennis Endras in höchster Not.
Sechs Minuten vor dem Ende fuhren die Deutschen einen ihrer wenigen Entlastungsangriffe. Schütz scheiterte an Gerber. Kurz darauf scheiterte auch Ullmann am Schweizer Schlussmann.
Es war nun eine Partie, die von der Dramatik beherrscht wurde. Das ging jetzt ganz schön an die Nerven. Davon brauchte man jetzt jede Menge.
Drei Minuten vor dem Spielende beschäftigte Marcel Goc drei (!) Schweizer an der Bande und behauptete sogar den Puck. Er passte zu Ehrhoff, doch der fand nur Gerber´s Schoner.
Eineinhalb Minuten vor dem Ende nahm der Schweizer Coach Sean Simpson eine Auszeit und seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspieler´s vom Eis.
Eine Minute vor dem Ende hatte Seger noch einmal die dicke Chance zum Ausgleich gehabt, doch wieder war Endras der Sieger.
Die Schweizer waren bemüht, doch die deutsche Defensive ließ Nichts mehr zu. Als sie den Puck raus geschossen hatten, dachten alle, es sei jetzt vorbei. Die Spieler rannten vor Freude in Richtung Dennis Endras, der Teppich für die Ehrung der besten Spieler war schon ausgerollt. Doch die Schiri´s bestanden darauf, dass noch eine Sekunde gespielt wird.
Also, Alles zurück auf Anfang. Doch genau das schien den Frust der Schweizer noch steigern.

Nach dem letzten Bully zettelte Helbling eine Massenschlägerei an. Die deutschen Spieler und auch die Trainerbank waren bemüht, die Spieler zu beruhigen. Schließlich wollte man jetzt keine Sperre mehr riskieren. Selbst Rupert Meister bekam noch einen Schlag ab. Die Situation beruhigte sich dann aber und der "Übeltäter" hatte ein blutiges Gesicht davon getragen.
Das hatte das Spiel nicht verdient, so ein Ende. Die Schweiz erwies sich als unfairer Verlierer. Bis dahin war es eigentlich eine faire Partie gewesen - abgesehen vom Stockstich von Martin Plüss.

Nun konnte das DEB-Team endlich feiern. Ihnen war die Freude über den historischen Erfolg anzusehen. Nach der Ehrung der besten Spieler des Spiels - Dennis Endras wurde es bei Deutschland - kam die deutsche Nationalhymne. Alle sangen mit.
Danach gab es tolle Jubelszenen der Spieler. Dennis Endras lief u.a mit einer riesigen Deutschlandfahne über die Eisfläche, dazu erklang ein zweites Mal die Nationalhymne.
Bundestrainer Uwe Krupp war die Freude anzusehen. Er hatte ein breites Grinsen im Gesicht gehabt. Das waren Gänsehautmomente.

Aber das DEB-Team hat sich das auch redlich verdient. Durch diesen Sieg haben sie die Chance auf eine Medaille bei der Heim-WM. Denn zwei Spiele bestreiten sie jetzt noch. Das Halbfinale und dann... entweder das Spiel um Platz 3 oder das Finale.

Aber das sollte erst einmal Nebensache sein. Jetzt sollen sie den Erfolg erst einmal genießen. das ist richtig gute Werbung für´s deutsche Eishockey. Sie haben eine Euphorie entfacht. Es macht endlich wieder Spaß, dieser Mannschaft zuzuschauen.

Von wegen, dieses Team hat keine Perspektive (das hatte der ARD-/ZDF-Reporter Günther-Peter Ploog bei Olympia gesagt). Sie haben alle Kritiker eines Besseren belehrt. Das freut mich persönlich.

Wir sind stolz auf unsere Nationalmannschaft und gratulieren ihr zum Halbfinaleinzug. Das ist einfach unglaublich...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte achtet beim Kommentieren auf die Netiquette und die bestehenden Gesetze. Wir behalten uns vor, gegen diese Grundsätze verstoßende Kommentare nicht zu veröffentlichen.