Sonntag, 16. Mai 2010

WM 2010: Deutschland verliert nach Verlängerung

Man war das am Ende wieder eine Nervenschlacht. Die Deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat am Abend ihr zweites Zwischenrundenspiel gegen Weißrussland mit 1:2 n.V. verloren.
Eine bittere Niederlage. Denn der Siegtreffer fiel 14,4 (!) Sekunden vor dem Ende der Verlängerung.

Dem DEB-Team merkte man von Beginn an die Strapazen vom Russland-Spiel noch an. Sie waren immer einen Schritt langsamer als die Weißrussen. Diese zeigten eine sehr gute Leistung in der Defensive und waren vorne bei ihren wenigen Chancen brandgefährlich.
Nach sieben Minuten gingen die Weißrussen durch Mikhalev mit 1:0 in Führung. Danach verteidigten sie ihren Vorsprung. Nach vorne ging selten etwas.
Deutschland tat sich den Rest vom ersten und das komplette zweite Drittel noch schwer. Zwar erspielten sie sich gute Torchancen, die wurden aber allesamt von Andrej Mezin gehalten. Deutschland hatte erhebliche Probleme mit der zähen Spielweise der Weißrussen.
Erst im letzten Drittel schienen sie wieder neue Kräfte freigesetzt zu haben. Denn auf einmal rollte ein Angriff nach dem Anderen auf Mezin sein Tor zu. Dieser entnervte die deutschen Spieler jetzt reihenweise. 14 zu 2 wies die Schussbilanz im letzten Drittel zu Gunsten des DEB-Teams auf.
In den letzten zwei Minuten überschlugen sich dann die Ereignisse. Die Weißrussen hatten einen Konter, doch Dennis Endras im DEB-Tor hielt den Schuss und damit die Deutschen im Spiel.
Wenig später verließ Endras zu Gunsten eines sechsten Feldspielers sein Tor. Deutschland versuchte es jetzt also mit 6 gg. 5. Und sie wurden endlich belohnt.
Sven Felski kurvte ums Tor herum, passte vor´s Tor und Marcel Müller zog im Fallen ab. Der Puck schlug im Tor ein - 53,9 Sekunden vor dem Ende. Die Halle in Köln bebte nun. Die deutschen Spieler bejubelten den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich.
25 Sekunden vor dem Ende hätte es noch besser kommen können. Das DEB-Team hätte einen 2 auf 1-Angriff gehabt. Hätte, weil der Linesman ein Abseits gesehen hatte. Da war er aber der einzige gewesen, der das gesehen hatte. Sven Felski war außer sich vor Wut und stürmte, genau wie seine Kollegen, zum Linesman hin. Doch der ließ sich davon nicht beirren. Auch der Bundestrainer war mächtig sauer.
Mit einem 1:1 endete dann die reguläre Spielzeit, beide sicherten sich einen Punkt.

In der Verlängerung war das DEB-Team das aktivere Team und war nah dran am Sieg. Doch beim letzten Angriff waren alle vier deutschen Spieler zu euphorisch. Alle waren im Angriffsdrittel, Christian Ehrhoff vertändelte die Scheibe und die Weißrussen konnten kontern. Einen 3 gg. 0-Konter (!) schloss Kalyuzhny mustergültig ab - 1:2.

Eine bittere Niederlage, die man sich aber durch den Fehler kurz vorm Gegentor selbst zuzuschreiben hat. Klar wollten sie unbedingt den Treffer erzielen. Aber ein Spieler hätte hinten noch absichern müssen.
Schade, so haben Sie sich um den Lohn ihrer harten Arbeit gebracht. Dennoch kann der eine Punkt in der Endabrechnung Goldwert sein.

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