Die Augsburger Panther hatten in der Saison 2009/2010 den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte gefeiert. Die Panther wurden sensationell Vizemeister. Doch der Erfolg weckte natürlich auch Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz. Der AEV konnte keinen einzigen Ausländer halten und musste mit einem neu formierten Kader in die neue Saison gehen. Was beim AEV ja nichts Neues ist, denn die Leistungsträger sind selten länger als ein Jahr bei den Panthern.
Doch der AEV trotze dem und gewann vier der ersten fünf Spiele. Augsburg musste ja bekanntlich die ersten sieben Spiele Auswärts bestreiten, aufgrund der Umbauarbeiten am Curt-Frenzel-Stadion. Aber der Erfolg währte nicht lange. Relativ schnell wurden die Augsburger in der Tabelle durchgereicht und fanden sich nach dem 13. Spieltag nur noch ganze zweimal auf einem Pre-Play-Off-Platz. Am Ende war man Tabellenletzter. Eine Saison zum vergessen also.
In der neuen Saison müssen sich die AEV-Fans wie gewohnt an viele neue Gesichter gewöhnen. 15 Spieler verließen den Verein - darunter Leistungsträger wie Torhüter Dennis Endras (Minnesota/NHL) sowie die Stürmer Darin Olver, Barry Tallackson (beide Berlin) und Noah Clarke (München).
15 Spieler wurden verpflichtet:
Torhüter Tyler Weiman (Manitoba/AHL), die Verteidiger Daryl Boyle (Alaska/ECHL), Tobias Draxinger (Straubing), Manuel Kindl (Landshut/2. Bundesliga), Christian Chartier (Ingolstadt) und Petr Macholda (Sparta Prag/CZE) sowie die Stürmer Sergio Somma (Chicago/AHL), Gabe Gauthier (Syracuse/AHL), Greg Moore (Springfiel/AHL), Mario Valery-Trabucco (Turku/FIN), Kyle Helms (München), John Zeiler (Manchester/AHL), Thomas Jordan Trevelyan (Worcester/AHL), Chad Bassen (Hamburg) und Sebastian Uvira (Landshut/2. Bundesliga)
Besonders in der American Hockey League (AHL) haben die Panther zugeschlagen. Gleich sechs Spieler wechseln aus der AHL zum AEV. Goalie Tyler Weiman hat eine schwere Aufgabe vor sich. Er muss Publikumsliebling Dennis Endras ersetzen, der teilweise für spektakuläre Paraden sorgte. Diese Aufgabe wird nicht leicht werden.
Im Sturm müssen Olver, Tallackson und Clarke irgendwie ersetzt werden. Sie gleichwertig ersetzen wird nicht gehen. Denn alle drei Spieler waren eine Klasse für sich(letzte Saison zusammen 172 Scorerpunkte!). Wer sorgt also nun für die Tore beim AEV?
Einer davon könnte der 26-jährige T.J. Trevelyan sein, der in 385 AHL-Spielen bisher 128-mal traf. In seiner gesamten Karriere hat er 270 Tore erzielt und 262 weitere Tore vorbereitet.
Bei Verteidiger Christian Chartier weiß man, wie gut er ist. Er spielte bereits von 2007 bis 2010 beim AEV und war Teil der Vizemeister-Mannschaft.
Vom Papier her hat Trainer Larry Mitchell ordentlich eingekauft. Nur müssen diese vielen neuen Spieler jetzt erst einmal integriert und das Team zu einer Einheit geformt werden. Das war in der vergangenen Saison ein Problem gewesen.
Wie Augsburg in dieser Saison abschneiden wird hängt davon ab, ob Tyler Weiman Dennis Endras ersetzen kann und ob man eine erneut so starke Reihe finden wird, wie sie es im vergangenen Jahr die Reihe Olver-Tallackson-Clarke gewesen ist.
In den bisherigen vier Vorbereitungsspielen konnte man zwei Spiele gewinnen. Gegen Straubing gewann man mit 3:2 n.P. (Tore: Tälzer, Fletcher, Helms) und gegen Graz (AUT) setzte man sich mit 4:3 durch (Tore: Moore, Seifert, Valery-Trabucco, Somma).
Dagegen gab es gegen zwei DEL-Teams deftige Klatschen. 1:6 gegen Ingolstadt (Tor: O´Connor) und 3:5 gegen Nürnberg (Tore: Valery-Trabucco (2), Helms).
Man sieht also, dass vor allem Mario Valery-Trabucco in Torlaune war mit drei Treffern. Dennoch dürften die bisherigen Ergebnisse die Verantwortlichen nicht zufrieden gestellt haben.
Für die Experten sind die Augsburger Panther ein Play-Off-Aspirant. Ich sehe die Augsburger als Pre-Play-Off-Kandidat. Allerdings haben sie im Kampf um die Pre-Play-Offs harte Konkurrenz, gegen die man sich erst einmal durchsetzen muss. Es wird für Augsburg keine leichte Saison werden, aber sie haben mit Larry Mitchell den richtigen Mann hinter der Bande und ein Kader, der meiner Meinung nach leicht stärker einzuschätzen ist, als der vom Vorjahr.
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