Freitag, 25. März 2011

4:3 - Eisbären gewinnen hochklassiges und dramatisches Play-Off-Spiel

ERC Ingolstadt vs. EHC Eisbären Berlin 3:4 (1:2, 1:2, 1:0) Play-Off-Stand 0:2


WalkersBärenNews#32:

Spiel Eins am Mittwoch war schon nervenaufreibend gewesen. Doch Spiel Zwei heute Abend war noch nervenaufreibender. Die Eisbären Berlin setzten sich am Ende im Hexenkessel Saturn-Arena mit 4:3 durch. 4.815 Zuschauer sahen ein packendes Play-Off-Spiel. Hohes Tempo, intensives Eishockey und zwei kämpfende Mannschaften - ein wahrer Play-Off-Fight.

Dass die Ingolstädter Wut im Bauch hatten wegen dem Freispruch von André Rankel merkte man gleich zu Beginn. Nach 35 Sekunden fuhr Colin Forbes den ersten Check gegen den Berliner. Es sollte nicht der letzte gewesen sein, den Rankel in diesem Spiel bekam. Doch er behielt einen kühlen Kopf und ließ sich nicht provozieren.
Die Eisbären dominierten zu Beginn des ersten Drittels. Sie legten ein unglaubliches Tempo vor. Lohn für diesen Aufwand war das frühe 1:0 gewesen. Jens Baxmann hatte von der blauen Linie abgezogen und Mads Christensen fälschte unhaltbar ab.
Fortan kamen auch die Hausherren besser ins Spiel. Sie passten sich dem Tempo der Gäste an und so entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch auf hohem Niveau. Unterbrechungen gab es kaum.
Neun Minuten waren gespielt, da gelang Thomas Greilinger der 1:1-Ausgleich. Er zog aus unmöglichen Winkel ab, Jimmy Sharrow fälschte die Scheibe zwar ab und doch sah Rob Zepp dabei nicht gut aus. Direkt nach dem 1:1 hatte Jeff Friesen die Riesenchance gehabt, die Eisbären erneut in Führung zu bringen, doch er scheiterte an Ian Gordon im ERCI-Tor.
Ab Minute 15 dominierten die Gastgeber das Geschehen und drängten auf den Führungstreffer. Doch als dieser nicht gelang, schlugen die Berliner eiskalt zu. André Rankel erkämpfte sich die Scheibe an der blauen Linie der Panther, passte rüber zu T.J. Mulock und der spielte Gordon klasse aus - 2:1. Zu diesem Zeitpunkt eine glückliche Führung. Aber dennoch war es ein Tor zu einem wichtigen Zeitpunkt gewesen.
Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Drittelpause.

Im zweiten Drittel konnten beide Teams nicht mehr über die vollen 20 Minuten so ein hohes Tempo gehen wie im Auftaktdrittel, aber dennoch war es eine sehr ansehnliche Partie auf nach wie vor aller höchstem Niveau. Die Eisbären prüften gleich in der ersten Minute des zweiten Drittels Ian Gordon zweimal, doch dieser ließ sich nicht bezwingen.
23 Minuten waren gespielt, da kassierte Thomas Greilinger eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Haltens. Sehr kleinlich gepfiffen. Die Eisbären mit einem starken Powerplay, setzten die Ingolstädter unter Druck. Doch es dauerte bis zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe, ehe Richie Regehr das 3:1 erzielte. Wie sollte es bei Richie auch anders sein, er traf mit einem Gewaltschuss von der blauen Linie.
In der 26. Minute gab es die nächste kleinliche Strafe - diesmal gegen die Eisbären (Felski wegen Halten des Stocks). Und auch Ingolstadt nutzte sein Powerplay aus. Christoph Gawlik tunnelte Rob Zepp im Eisbärentor - nur noch 3:2. Da sah der EHC-Goalie gar nicht gut aus.
Mitte des zweiten Drittels hatten die Hausherren ein 4:3-Überzahlspiel gehabt und machten ordentlich Druck. Die Eisbären schwammen in dieser Phase gehörig - der Ausgleich lag in der Luft. Doch wieder nutzten die Gastgeber ihre Chancen nicht.
Und die Eisbären schlugen erneut zum richtigen Zeitpunkt zu. Mads Christensen hatte einfach mal abgezogen und getroffen - 4:2 (32.). Ian Gordon wusste überhaupt nicht, wie der Puck rein ging und verließ danach entnervt sein Tor. Markus Janka kam für ihn ins Tor.
Die Eisbären nahmen den neuen Keeper gleich einmal gehörig unter Beschuss, doch dieser machte seine Sache sehr gut.
Fünf Minuten waren noch zu spielen, als Ingolstadts Colin Forbes auf die Strafbank musste. Forbes checkte völlig unnötig Richie Regehr gegen die Bande und bekam zu Recht 2+2+10 Minuten wegen Checks von Hinten. Die zweite Zwei-Minuten-Strafe gab es wegen Unnötiger Härte. Die Eisbären also nun vier Minuten in Überzahl, doch diese Chance wurde mehr als kläglich vergeben.
Mit einem 4:2 ging es in die zweite Drittelpause.

Ingolstadt startete bemüht in den Schlussabschnitt, doch die Eisbären standen sicher in der Defensive. Die Hauptstädter selbst versuchten wenig, lauerten viel mehr auf Konter.
Doch ab der 46. Minute nahm der Druck der Hausherren zu. Und zehn Minuten vor dem Ende verkürzte Rick Girard auf 4:3. Er behielt vorm Tor die Übersicht und netzte ein. Rob Zepp diesmal ohne Chance.
Es folgten zehn spannende Schlussminuten. Die Panther machten ab Minute 55 noch einmal ordentlich Druck. Drei Minuten vor dem Ende hatte der ERCI sogar noch ein Powerplay gehabt. Constantin Braun bekam zwei Minuten wegen Haltens. Wieder eine sehr kleinliche Entscheidung. Ingolstadt hatte in diesem Überzahlspiel gute Chancen gehabt, doch Rob Zepp hatte heute einen guten Tag und bewies in dieser Phase Nervenstärke. Die Panther bissen sich an ihm die Zähne aus.
83 Sekunden vor dem Ende nahm Rich Chernomaz Markus Janka vom Eis. Zehn Sekunden später nahm er die Auszeit und schwörte seine Mannen auf die letzte Minute ein. Und Ingolstadt war drauf und dran, noch den Ausgleich zu erzielen. Doch die letzte Hoffnung auf die Verlängerung zerstörte Michael Waginger mit seiner Strafzeit 17 Sekunden vor dem Ende. Es gab Bully vorm ERCI-Tor, Janka kam also zurück aufs Eis. Die Eisbären gewannen dieses Bully und spielten gekonnt die Zeit herunter und fuhren somit den zweiten Sieg ein.
Am Sonntag kann Berlin mit einem weiteren Sieg bereits den Halbfinaleinzug perfekt machen.

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