Donnerstag, 24. März 2011

5:3 - Eisbären siegen nach bester Saisonleistung

EHC Eisbären Berlin vs. ERC Ingolstadt 5:3 (2:3, 2:0, 1:0) Play-Off-Stand 1:0


WalkersBärenNews#31:

Der Bann ist gebrochen: Im fünften Saisonspiel gegen den ERC Ingolstadt haben die Eisbären Berlin den ersten Sieg eingefahren. Die Berliner gewannen das erste Play-Off-Viertelfinalspiel mit 5:3. Dabei drehten die Hauptstädter einen 1:3-Rückstand noch um. 14 000 Zuschauer in der nicht ausverkauften O2 World sahen eine rasante und hochklassige Play-Off-Partie. Die Eisbären zeigten ihre bisher beste Saisonleistung.

Schon das erste Drittel bot Eishockey auf aller höchstem Niveau. Von Abtasten keine Spur. Beide Teams suchten sofort den Weg in die Offensive, jeder Check wurde zu Ende gefahren. Ja, die Play-Offs haben endlich angefangen. Wen dieses Spiel nicht vom Hocker riss, der ist kein richtiger Eishockeyfan.
Bereits nach 88 Sekunden gingen die Eisbären mit 1:0 in Führung. In Überzahl - ja, Ihr habt richtig gelesen, ÜBERZAHL - erzielte der überragende Kapitän Stefan Ustorf das 1:0. Ein gelungener Auftakt also, der aber nicht lange hielt.
Denn nur 82 Sekunden später glichen die Panther bereits zum 1:1 aus. Ausgerechnet Ex-Eisbär Christoph Gawlik erzielte den Treffer.
Fortan entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch. Beide Teams zeigten ihre Offensivstärke. In der zehnten Minute gingen die Gäste erstmals in Führung. Gerade, als die Eisbären wieder komplett waren, schoss Wyatt Smith das 1:2.
Doch es sollte noch schlimmer kommen. 16 Minuten waren gespielt, da erhöhte Bob Wren in Überzahl gar auf 1:3. Auf den Rängen kehrte nun Ruhe ein. Alle dachten wohl an die vier Vorrundenspiele zurück, welche die Eisbären alle verloren hatten. Doch der EHC spielte keinesfalls schlecht und Ingolstadt war auch nicht besser gewesen. Sie hatten viel mehr aus ihren ersten drei bis vier guten Chancen drei Tore gemacht. Was auch an Rob Zepp im Eisbärentor lag, der an diesem Abend mehr als unsicher agierte. Zwei der drei Gegentreffer gingen auf sein Konto.
Die Eisbären waren keinesfalls geschockt angesichts des Spielstandes. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende des ersten Drittels verkürzte T.J. Mulock auf 2:3 - erneut ein Powerplaytor!
Doch 52,8 Sekunden vor der ersten Drittelpause geriet das sportliche Geschehen auf dem Eis zur Nebensache. Ingolstadts Verteidiger Bruno St. Jacques ging nach einem Check von André Rankel zu Boden und blieb benommen liegen. Zunächst sah es harmlos aus. Doch spätestens nach ein paar Sekunden, als St. Jacques nicht wieder aufstand, war allen in der Arena am Ostbahnhof klar gewesen, dass etwas schlimmes passiert sein musste. Beiden Mannschaften und auch den Fans war der Schock anzusehen. Die Sanitäter mussten aufs Eis und brachten gleich die Trage mit. Unter aufmunterndem Applaus wurde St. Jacques vom Eis gefahren. Er zog sich dabei ein Schädel-Hirn-Trauma zu und fällt vorerst aus. An dieser Stelle Gute Besserung an Bruno St. Jacques.
Die beiden Schiedsrichter Lars Brüggemann und Richard Schütz brachen danach das erste Drittel vorzeitig ab. Die restlichen 52,8 Sekunden wurden zu Beginn des zweiten Drittels zu Ende gespielt.

Der Rest des ersten Drittels und das zweite Drittel begann zunächst sehr verhalten. Beide Mannschaften waren noch geschockt gewesen. Das änderte sich aber, als ein Ingolstädter den ersten härteren Check fuhr. Danach war es wieder ein wahrer Play-Off-Fight gewesen.
In der 24. Minute stand die O2 World Kopf. Die Eisbären in Unterzahl. Eine Situation, mit der die Berliner während der Saison sehr viele Probleme hatten. Doch gestern war alles anders. In Unterzahl (!) glich T.J. Mulock zum 3:3 aus - Wahnsinn!
Fortan waren die Hausherren die spielbestimmende Mannschaft gewesen, setzten die Gäste desöfteren unter Druck. Und für diesen Aufwand belohnten sich die Berliner auch. André Rankel schoss die Eisbären in der 34. Minute ein zweites Mal an diesem Abend in Führung.
Mit diesem Spielstand ging es in die zweite Drittelpause.

Das Schlussdrittel lebte vor allem von der Spannung. Die Eisbären weiterhin das aktivere Team. Die Ingolstädter waren nur noch selten vor dem Tor von Robb Zepp zu finden. Wenn die Panther aber mal im Angriff waren, wurde es stets gefährlich. Doch an Rob Zepp kamen die Ingolstädter im Schlussdrittel nicht mehr vorbei. Der Berliner Goalie zeigte zu mindestens im letzten Drittel eine ansteigende Form.
In der 49. Minute entbrannte in der Arena am Ostbahnhof ein wahrer Jubelorkan. Frank Hördler marschierte Richtung Ian Gordon, spielte diesen aus und versenkte die Hartgummischeibe im Netz - 5:3. "Nante´s" 100. Scorerpunkt in der DEL!
Bei diesem Ergebnis blieb es bis zur Schlusssirene.

Fazit:

Die Eisbären haben verdient gewonnen. Sie waren überhaupt nicht wiederzuerkennen. Eine starke Leistung der gesamten Mannschaft (Rob Zepp erst im dritten Drittel) und überragende Special Teams (Über-/Unterzahl) waren der Schlüssel zum Erfolg gewesen. Aber ich glaube, dass der Knackpunkt die Verletzung von Bruno St. Jacques gewesen war. Vielleicht waren die Panther gehemmt gewesen. Ich möchte nicht wissen, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn es nicht zu dieser Verletzung gekommen wäre.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter waren Lars Brüggemann und Richard Schütz gewesen. Anfangs pfiffen sie ziemlich kleinlich, doch diese Linie setzten sie nicht fort und pfiffen nur noch sporadisch. Einzige richtige Entscheidung an diesem Abend: das erste Drittel vorzeitig zu beenden.
Note 4-.

Fanstimmung:

Endlich sind Play-Offs, das merkte man auch auf den Rängen. Angefangen mit einer tollen Choreographie (ich suche noch nach einem Video, um diese bildlich zu zeigen) wurde das Team die komplette Spielzeit über ordentlich unterstützt.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Stefan Ustorf (Eisbären/Stürmer)
2. T.J. Mulock (Eisbären/Stürmer)
3. André Rankel (Eisbären/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am Sonntag findet Spiel Drei in Berlin statt. Viel wird davon abhängen, wie Spiel Zwei morgen ausgeht. Gewinnen die Eisbären morgen Abend auch in Ingolstadt, werden sie die Serie dann am Sonntag zu machen. Gewinnt Ingolstadt, erwarte ich eine sehr intensive Partie, in der es dann um den zweiten Sieg gehen wird.
Mein Tipp: 5:4

2 Kommentare:

  1. Viel besser kann man das Spiel unserer Eisbären und die Stimmung in der O2-W nicht zusammenfassen. 100 Punkte!

    SUPEREISBÄR'N OLÈ! ...Macht die "Ingos" platt! ;-)

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